Max ist ein Superstar. Dabei ist Max kein Mensch, sondern ein Hund, dem in Großbritannien eine besondere Ehre zuteil wurde. Als erstes Haustier überhaupt erhielt der English Springer Spaniel den Verdienstorden der Tierschutzorganisation People’s Dispensary for Sick Animals (PDSA) für seine Arbeit als Therapiehund. Sogar das britische Königshaus gratulierte Max zu seiner Auszeichnung mit einem Tweet.
Seit 2017 ist Max ein gefragter Therapiehund. In seiner Gesellschaft fühlen sich Menschen wohl. Kraulen lassen, spazieren gehen oder herumtollen – er hat an allem Spaß und hilft beispielsweise psychisch Erkrankten in schwierigen Zeiten. Studien belegen, dass Menschen beim Streicheln von Haustieren Stress reduzieren und glücklicher sind.
Wer diesen Vorteil nutzen möchte und seinen vierbeinigen Begleiter nicht nur verhätscheln, sondern auch sportlich fordern will, kann Dog Yoga – kurz Doga – ausprobieren. Diese Praktik setzt auf Yoga-Übungen, die Hunde ähnlich ausführen können wie ihre Halter*innen. Sie hält beide fit, reduziert Stress und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Tierische Unterstützung
Die Idee zum tierischen Workout hatte die New Yorker Trainerin Suzi Teitelmann bereits vor über 20 Jahren. Sie suchte nach einer sportlichen Aktivität, bei der ihr Weggefährte mitmachen kann, und entschied sich für Yoga. Naheliegend, wo doch die Übung „Herabschauender Hund“ nach den Vierbeinern benannt ist.
Doga-Trainer*innen auf der ganzen Welt kreierten neue Yoga-Praktiken oder veränderten bestehende. Intuitiv oder mit ein bisschen Übung können Hunde diese nachmachen. Auf ihre Weise. Sogenannte Dogis beginnen das Training mit Atemübungen, Dehnungen oder massieren ihren tierischen Sportsfreund zur Entspannung. Nach der Eingewöhnungszeit folgt das eigentliche Workout. Statt Trainingserfolgen stehen Nähe, Vertrauen und die gemeinsame Zeit im Vordergrund.
Ruhepol für Vierbeiner
Yoga ist eine anspruchsvolle Schule geistiger und körperlicher Techniken. Die Positionen erfordern Körperspannung und Koordination. Natürlich wird ein Hund keine Asanas und Atemübungen ausführen. Darum geht es auch nicht. Viel wichtiger ist die Wirkung auf das Gemüt der Fellnase. Hundehalter*innen projizieren ihre Gefühle und Emotionen unterbewusst auf ihr Haustier. Sind sie innerlich aufgewühlt, ist auch der Hund unruhig. Befreien sich Herrchen oder Frauchen durch Yoga von ihrem Stress, kann sich der Wauwau besser entspannen. Die Chemie zwischen Mensch und Tier mildert die Angst und Nervosität des Vierbeiners.

Zwang ist zwecklos
Doga eignet sich nicht für jeden Hund. Wenn der Vierbeiner sehr verspielt, vital oder schreckhaft ist, wird ihm derart diszipliniertes Miteinander schwerfallen. Besonders junge Hunde übermannt oft der Spieltrieb und die Entspannung bleibt aus.
Wer trotzdem gemeinsam aktiv sein möchte, kann mit kurzen Übungen starten. Kraulen und Streicheln beruhigen den besten Freund des Menschen. Danach folgen fünf bis zehn Minuten Yoga und ein Leckerli, sobald der Hund entspannt ist. Mit dieser Methode gewöhnt er sich langsam an die Abläufe. Voraussetzung sind funktionierende Grundkommandos wie Sitz, Platz und Bleib. Schafft es das Tier, länger ruhig zu bleiben, können Yogis den Trainingsumfang steigern.
Findet ein Hund gar nicht zur Ruhe, bringt es nichts, ihn zu zwingen. Entspannung und eine starke Bindung entstehen auch durch ausgiebige Spaziergänge, gemeinsames Laufen oder Streicheleinheiten. Wer es dennoch versuchen möchte, kann mit seinem vierbeinigen Freund einen Doga-Kurs besuchen. Hier zeigen erfahrene Trainer*innen, wie der Einstieg gelingt.
Doga im Selbstversuch
Wie gut funktioniert Doga in der Praxis? Sandra und Tina haben es mit ihren Hunden getestet.
Doga-Übungen für Einsteiger*innen
Wer noch nie mit seinem Hund Doga gemacht hat, sollte mit ganz einfachen Übungen starten. Das hat zunächst wenig mit Yoga zu tun, hilft aber bei der Entspannung. Diese drei Übungen eignen sich gut für den Einstieg.
Übung 1: Muskeln lockern
Der Halter oder die Halterin kniet sich hin und holt den Hund nah zu sich heran. Jetzt beginnt der angenehme Teil für die Fellnase. Der Vierbeiner wird vom Kopf bis zum Schwanz mit offenen Händen massiert. Das regt die Durchblutung des Hundes an und entspannt die Arm- und Rückenmuskulatur des Menschen. Kontrolliertes Ein- und Ausatmen verstärkt die Entspannung.
Übung 2: Der Berg
Der Berg ist normalerweise eine Figur im Stehen. Um den Hund besser einzubinden, können Yogis sie im Schneidersitz ausführen. Lass deinen Hund neben dir Sitz machen. Mit geradem Oberkörper strecken sie ihre Arme über den Kopf und führen die Handflächen zusammen. Mit tiefen Atemzügen lockert sich dabei der gesamte Rumpf. Bleibt dein Vierbeiner neben dir entspannt sitzen, gibts ein Leckerli als Belohnung.

Übung 3: Oberkörper strecken
Der Hund liegt auf dem Bauch. Herrchen oder Frauchen kniet dahinter und beugt den Oberkörper so weit es geht nach vorn. Im Idealfall liegen die Arme neben dem Vierbeiner und der Kopf ruht sanft auf seinem Rücken. Diese Übung streckt die Arm- und Rückenmuskulatur des Menschen und stärkt das Vertrauen des Hundes.
Doga-Übungen für Fortgeschrittene
Wenn gemeinsames Entspannen schon gut funktioniert und Spaß macht, können anspruchsvollere Übungen in die Aktivitäten einfließen.
Übung 1: Der Herabschauende Hund

Diese Stellung ist Yogis bestens bekannt. Und der tierische Partner muss sie nicht lernen. Er macht sie regelmäßig, wenn er sich nach dem Schlafen räkelt. Aus dem Vierfüßlerstand wird der Körper nach oben gedrückt. Beine und Arme sind gestreckt, der Po bildet den höchsten Punkt. Tiefes Ein- und Ausatmen versorgt die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff. Viele Hunde ahmen diese Positionen von ganz allein nach.
Übung 2: Die Standwaage mit Hund
Komplex für den Menschen, einfach für den Vierbeiner. Herrchen oder Frauchen stehen in klassischer Standwaage: Ein Bein ist gerade nach hinten gestreckt, der Oberkörper nach vorn gebeugt, bis eine waagerechte Linie entsteht. Die Hände halten die Vorderpfoten des Hundes, beide verbleiben einen Moment in dieser Position. Das stärkt die Beinmuskulatur von Mensch und Tier.
Übung 3: Die Kobra
Für diese Übung legt sich der oder die Hundehalter*in flach auf den Bauch. Der Vierbeiner liegt, wenn er möchte, daneben. Die Hände werden auf Brusthöhe neben dem Körper aufgesetzt und drücken den Oberkörper hoch, das Becken bleibt unten. Der Kopf liegt leicht im Nacken. Die Bauchmuskeln werden so ideal gestreckt. Macht der Hund eine ähnliche Bewegung nach, wartet als Motivation ein Leckerli auf ihn.
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