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Canicross: Was du beim Geländelauf mit deinem Hund beachten musst

Beim Canicross spurtest du mit deinem Hund durch das Gelände. Das soll deine Fitness steigern und die Verbindung zum Tier verbessern. Doch die Sportart birgt auch Gefahren.

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Mit schlackernden Ohren wetzt er durch das Unterholz. Die Zunge baumelt aus den Lefzen. Ästen und Wurzeln weicht er spielerisch aus. Und ganz nebenbei zieht der Hund noch Frauchen oder Herrchen durch den Wald.

Richtig gelesen: Beim Canicross spurtet ein Hund voraus und gibt somit das Tempo vor.

Der Geländelauf mit Vierbeiner gleicht keiner normalen Einheit auf der Strecke. Canicross ist anspruchsvoller. Der sogenannte Zughundesport verlangt eine gute Fitness und sicheres Laufen im unwegsamen Gelände – und zwar von Mensch und Tier. Wie du deinen Vierbeiner auf den Geländelauf vorbereitest und was du zwingend beachten musst.

Was ist Canicross?

Canicross ist ein Geländelauf mit dem bestenfalls eigenen, zumindest aber sehr vertrauten Hund. In der Wettkampfsportart tretet ihr als Team an. Dabei seid ihr durch eine flexible Leine miteinander verbunden. Mit dieser zieht dich dein Vierbeiner auf der unwegsamen Strecke. Wobei das Ziehen Ansichtssache ist. Dadurch, dass du keine Kufen oder Rollen unter den Schuhen trägst, musst du mitrennen.

Ihr spurtet gemeinsam über unterschiedlichste Strecken. Das kann ein Wanderweg, ein Trail im Gebirge oder ein Trampelpfad sein. Viele Aktive starten mit ihrem Vierbeiner auch im Winter auf verschneiten Routen. Bei deinen Trainingseinheiten solltest du deine Sicherheit und vor allem auch die deines Hundes immer priorisieren. Denn beim Canicross erreichst du deutlich höhere Geschwindigkeiten als bei einem normalen Lauftraining.

Expertinnen und Experten sagen, dass das Tempo beim Joggen um bis zu drei Kilometer pro Stunde steigt. Geschwindigkeiten von 16 Kilometern pro Stunde (Pace von 3:45) sind keine Seltenheit – und für die Hunde immer noch gemächlich. Zum Vergleich: Selbst kuschelige Golden Retriever schaffen 50 Kilometer pro Stunde.

Welche Hunde sind für Canicross geeignet?

Canicross kannst du mit jedem Hund ausüben, der Spaß an Bewegung und viel Energie hat. Zu leicht sollte er aber nicht sein, denn für die hohe Zugkraft braucht es neben Tempo auch Körpergewicht. Bei Wettkämpfen starten viele Aktive beispielsweise mit einem Deutsch Kurzhaar oder einem Windhund.

© s5iztok / iStock / Getty Images Plus

Welches Equipment du für Canicross benötigst

Damit ihr verletzungsfrei trainieren könnt, brauchst du spezielles Equpiment. Das wichtigste ist die Leine. Sie muss flexibel sein, sonst können die ruckartigen Bewegungen dich und deinen Hund verletzen. Die sogenannten Rückdämpferleinen enthalten einen elastischen Kern. Mit Karabinern an beiden Enden verbindest du sie mit deinem Hund und dir.

Dafür benötigst du einen entsprechenden Gürtel. Diesen trägst du wie ein Klettergeschirr mit Beinschlaufen an der Hüfte. Der breite Gurt verteilt die Last, so sinkt das Risiko für Druckstellen. Wichtig ist außerdem ein sogenannter Paniksnap. Das ist ein Karabiner, den du mit einer Bewegung lösen kannst. Dieser ist dann notwendig, wenn du die Leine schnell von deinem Gürtel trennen musst. Zum Beispiel, wenn du das Gleichgewicht verlierst und dadurch eine gefährliche Situation entsteht.

Damit dein Hund genauso viel Spaß an der Aktivität hat, musst du für ihn das richtige Geschirr auswählen. Es darf nicht zu eng sitzen und sollte nicht auf den Brustkorb drücken. Andernfalls sind Atmung und Leistung deines Hundes eingeschränkt. Außerdem können die Druckpunkte Schmerzen verursachen. Viele nutzen deshalb ein X-Geschirr, welches den Druck minimiert und Reibung entgegenwirkt.

Die Verbindung zur Leine sollte nah am Hinterteil deines Hundes sitzen. Ist sie mittig auf dem Rücken angebracht, belastet das Training die Wirbelsäule des Tieres zu stark. Für die unebenen Untergründe solltest du außerdem auf Laufschuhe mit einem groben Profil setzen. Dieses bietet dir Halt. Trail- oder Orientierungslauf-Schuhe bieten sich an.

Läuferinnen mit ihren Hunden beim Canicross
Mit der richtigen Ausrüstung kannst du das Verletzungsrisiko für dich und deinen Hund minimieren. © LSOphoto / iStock / Getty Images Plus

Wie du Canicross mit deinem Hund trainierst

Möchtest du mit dem Canicross beginnen, musst du deinem Hund zuerst das Ziehen beibringen. Für viele Hunde ist das neu, denn normalerweise achten Besitzerinnen und Besitzer darauf, dass das Tier beim Gassigehen genau das nicht tut. Die meisten Hunde bleiben stehen, wenn sie den Widerstand der Leine spüren. Damit er es lernt, kannst du beispielsweise Leckerlis einige Meter entfernt ablegen, die er sich auf Kommando holt. Die Leckerlis kannst du auch durch einen geworfenen Ball ersetzen. So verknüpfst du das Ziehen mit Belohnung.

Gelingt das Ziehen, kannst du deinem Hund die Kommandos beibringen. Mit diesen gibst du die Richtung oder Tempoveränderungen vor. Deswegen ist es wichtig, dass dein Hund sofort darauf reagiert. Die wichtigsten Kommandos im Canicross sind:

  • Go: Startsignal für deinen Hund
  • Stopp: Dein Hund bleibt stehen
  • Links: Dein Hund biegt links ab
  • Rechts: Dein Hund läuft nach rechts
  • Voran: Dein Hund rennt geradeaus
  • Vorbei: Dein Hund weicht einem Hindernis aus
  • Langsam: Dein Hund macht langsamer

Starte das Training der Kommandos auf kurzen Distanzen und lobe ihn regelmäßig. Auch müsst ihr nicht sofort rennen. Schon schnelles Gehen kann beim Einstieg helfen. Wichtig: Du solltest deinen Hund nie überfordern. Sonst verliert er schnell den Spaß an der Sportart.

Wettkämpfe im Canicross

Möchtest du mit deinem Hund an einem Wettkampf teilnehmen, müsst ihr einige Bedingungen erfüllen. Bei der Teilnahme darf dein Hund nicht jünger als anderthalb Jahre sein und keine körperlichen Probleme wie Gelenkbeschwerden aufweisen.

Auch muss dein Hund gegen Krankheiten wie Stolpe oder Tollwut geimpft sein. Grundvoraussetzung ist außerdem, dass du deinen Hund problemlos führen kannst und er sofort auf deine Kommandos hört.

Bei den Wettkämpfen darf die Temperatur nicht über 16 Grad Celsius liegen. Ist es wärmer, müssen die Verantwortlichen die Strecken verkürzen. Klassische Distanzen beim Canicross führen über ein, drei oder fünf Kilometer. Damit die Belastung für das Tier nicht zu hoch ist, dürft ihr pro Tag nur an einem Rennen teilnehmen.

Wichtiger Tipp:

Das Tierwohl sollte beim Canicross immer an erster Stelle stehen! Achte also stets darauf, dass dein Vierbeiner Spaß am Sport hat und überfordere ihn nicht.

Canicross ist eine der anspruchvollsten Sportarten, die du gemeinsam mit deiner Fellnase ausüben kannst. Starte doch etwas leichter: Du kannst deinen Hund zum Beispiel beim Radfahren mitführen. Das macht es deinem Tier leichter, weil die Geschwindigkeitsunterschiede nicht so groß sind und das Fahrrad die Energie gut aufnehmen kann.

Ob beim Canicross oder Radfahren: Spare nicht am Equipment. Minderwertige Ausrüstung erhöht das Verletzungsrisiko deines Hundes.

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