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Skeleton: Mit Highspeed durch den Eiskanal

Skeleton zählt zu den schnellsten Wintersportarten. Im Höchsttempo schießen die Athletinnen und Athleten den Eiskanal hinab – und zwar bäuchlings. Wäre das auch etwas für dich?

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Fest drückt er den Schlitten in die eingefrästen Rillen. Seine Hand umschließt den kalten Bügel aus Edelstahl. Ein lautes Schnappen hallt durch den Eiskanal, als er das Visier seines Helmes schließt. Zweimal holt er Schwung, ehe er sich kraftvoll abstößt. Die Spikes seiner Sohlen krallen sich ins Eis. Mit einem beherzten Sprung hechtet er auf das metallene Gefährt und beschleunigt wenige Sekunden später auf mehr als 140 km/h.

Christoph Grotheer zählt zu den besten Skeleton-Athleten Deutschlands. Als erster Deutscher errang er bei den Olympischen Winterspielen eine Goldmedaille. Wie die Höchstgeschwindigkeits-Sportart entstand und was die Besonderheiten sind.

Was ist Skeleton?

Skeleton ist eine Disziplin des Wintersports, die dem Rodeln ähnelt. Die Profis rasen auf einem speziellen Schlitten einen Eiskanal hinab. Das Besondere daran: Sie liegen anders als beim Rennrodeln bäuchlings auf ihrem Rennschlitten und fahren mit dem Kopf voraus durch die eisige Strecke. Halt bieten dabei die beiden auf dem Schlitten angebrachten metallenen Bügel, die an ein Skelett (Brustkorb mit Rippen) erinnern und dem Sport ihren Namen gaben.

Am Start positionieren die Aktiven ihre Rennschlitten in den gefrästen Rillen im Eis. Sie bieten Halt beim explosiven Sprint. Für diesen drücken sie sich in gebückter Haltung und mit einer Hand am Schlitten vom Startbalken ab. Nach wenigen Schritten hechten sie darauf und positionieren sich möglichst windschnittig. Oft ist der Kopf nur minimal nach oben geneigt.

Person nimmt Anlauf mit dem Skeleton-Schlitten in der Eisbahn
Zum Start sprintet der Skeltoni wie ein 100-Meter-Läufer los. © iStock.com/Artur Didyk

In der Bahn sind nur minimale Lenkbewegungen möglich. Reagiert eine Pilotin oder ein Pilot zu stark, können sich die abgerundeten Kufen des Schlittens quer stellen. Das mindert die Geschwindigkeit und kostet damit wichtige Sekunden. Vor Kurven müssen die Athletinnen und Athleten mit dem Kopf und den Schultern ihr Gewicht verlagern, um einen perfekten Einfahrtswinkel zu erwischen.

Die Füße, die weit über den Rennschlitten hinausragen, nutzen sie nur selten. Meist zur Korrektur von Fahrfehlern. Sind diese zu stark, schützen Prallbalken an den Seiten des Schlittens vor schweren Einschlägen im harten Eis.

Geschichte des Skeletons

Skeleton ist eine verhältnismäßig neue Sportart, die erst 1887 in den Schweizer Kurorten Davos und St. Moritz entstand. Bei den Besuchenden aus aller Welt war besonders das Rodeln beliebt. 1884 entstand deshalb eine Eisrennbahn in St. Moritz, auf der ein Jahr später das erste Cresta-Rennen stattfand. Ein legendäres Wintersportevent, das noch heute ausgetragen wird und als Vorläufer des Skeletons gilt.

1887 wagte einer der Teilnehmenden eine neue Technik. Mutig schwang er sich mit dem Kopf voraus auf den Schlitten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand daraus Skeleton. Schon im Jahr 1926 erklärte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Schlittensport zu einer olympischen Sportart. Teilnehmen durften die Aktiven aber nur an den Winterspielen 1928 in St. Moritz. Anschließend strich der IOC Skeleton wieder. Nach einer Teilnahme bei den Spielen 1948 ist die Disziplin erst seit 2002 wieder olympisch.

Wettkämpfe und Regeln im Skeleton

Skeleton-Wettkämpfe finden meist in zwei Durchgängen statt. Bei Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen können es auch vier sein. Mit dem ersten Lauf qualifizieren sich die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer für den zweiten Durchgang. In diesem läuft die erzielte Zeit weiter. Wer am Ende die schnellste, aus zwei oder vier Läufen kombinierte Zeit aufweist, gewinnt.

Für die Teilnahme am Rennen muss besonders der Schlitten präzise Anforderungen erfüllen. Er muss 80 bis 120 Zentimeter lang und 8 bis 20 Zentimetern hoch sein. Profis wählen immer eine möglichst flache Variante.

Auch ist das Gewicht reglementiert. Bei den Frauen darf der Schlitten ein Gewicht von 35 Kilogramm nicht überschreiten. Bei den Männern ist er auf 43 Kilogramm begrenzt. Liegen die Aktiven auf dem Schlitten, gilt bei den Frauen ein Maximalgewicht von 92 Kilogramm und bei den Männern von 115 Kilogramm. Wer darüber liegt, muss mit einem leichteren Schlitten fahren. Schützendes Equipment wie ein Helm ist Pflicht.

Skeleton und Rennrodeln – Was sind die Unterschiede?

Der deutlichste Unterschied ist die Fahrweise. Rodlerinnen und Rodler fahren mit den Füßen voraus. Bei Skeletonis ragt der Kopf über die Spitze des Schlittens.

Auch der Ablauf einer Fahrt unterscheidet sich. Während die Rodlerinnen und Rodler bereits auf ihrem Schlitten sitzen und mit ihren Händen Schwung aufbauen, starten Skeletonis aus dem Stand und sprinten die ersten Meter auf dem Eis.

Zusätzlich unterscheidet sich die Steuerung des Schlittens. Beim Skeleton agiert vor allem der Oberkörper. Rodelnde nutzen dafür ihre Beine und drücken das Gefährt in die Kurven. Auch unterscheiden sich die fahrbaren Untersätze in ihrem Aufbau. Der Rennrodel-Schlitten ist deutlich höher und aus verschiedensten Komponenten zusammengesetzt. Beim Skeleton genügen weniger Teile. Dieser besteht aus einer Fiberglaswanne, den Haltebügeln und den Kufen. Trotzdem sind sie deutlich schwerer als Rennrodel-Schlitten.

Obwohl sich die Sportarten optisch ähneln, gehören sie nicht demselben Verband an. Denn Skeleton-Wettkämpfe finden auf Bobbahnen statt und zählen deshalb zum Bob-Verband.

Wo kannst du Skeleton ausprobieren?

Skeleton mag von außen gefährlich aussehen. Wer den Schlitten aber gut kontrollieren kann, saust mit viel Spaß den Eiskanal hinab.

Möchtest du dich zunächst informieren, wo du Skeleton kennenlernen kannst, wende dich an den Nationalverband der Schlittensportdisziplinen. Auf den jeweiligen Webseiten findest du die Kontaktdaten. Darüber erhältst du alle Informationen und Bahnen, die eine Probefahrt anbieten.

Alternativ kannst du dich direkt an die Betreibenden einer Eisbahn wenden. Manche bieten neben Bobfahrten auch Skeleton an. Nach einer Einweisung und unter professioneller Anleitung kannst du in den Eiskanal starten. Fühlst du dich unsicher, bieten manche Verbände bei Events eine Skeleton-Fahrt mit der VR-Brille an. Du erlebst die Rasanz des Eiskanals dann in einer gemütlichen Atmosphäre – und das ohne Risiko auf blaue Flecken.

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Quellen
  1. https://www.ibsf.org/de/unser-sport/skeleton
  2. https://www.ibsf.org/images/federation/Rules_and_Regulations/2022_Internationales_Reglement_SKELETON.pdf
  3. https://www.bsd-portal.de/sport/rennrodeln/der-sport/
  4. https://www.ibsf.org/de/unser-sport/aktiv-werden
  5. https://www.fil-luge.org/de/news/eiskanal-sport-als-erlebnis-fuer-familien-in-der-schweiz
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