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Trimm dich zu Hause wie in der Muckibude

Wenn das Fitnessstudio geschlossen hat, ist das kein Grund für Trainingsausfall. Wie du dein Zuhause oder den Spielplatz um die Ecke als Muckibuden-Ersatz nutzt, erklärt dir Fitnesscoach Gino Singh.

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Du hängst in deiner Freizeit notgedrungen in deinen eigenen vier Wände fest. Nicht einmal das Fitnessstudio bietet im Lockdown Abwechslung. Eine gefundene Ausrede für Trainingsausfall? Nicht für dich!

Gewusst wie, heißt das Motto. Denn mit den richtigen Trainingsparametern für Muskelaufbau und den passenden Übungen brauchst du gar kein Gym, sondern lediglich etwas Equipment für zu Hause. Manche Trainingsmöglichkeit findest du auch auf dem Spielplatz um die Ecke. Dafür musst du nicht gleich das Kind in dir entdecken, denn viele Tobeterritorien bieten auch Trainingsgeräte für Erwachsene.

Ein effektives Workout ist also auch ohne Gewichte möglich. Fairerweise räume ich ein: Besonders für den reinen Kraftaufbau benötigst du hohe Widerstände, die du außerhalb der Muckibude nur schwer findest. Falls du allerdings gerade erst mit dem Widerstandstraining beginnst, wirst du mit den Übungen aus meinem Trainingsplan Kraft aufbauen und Muckis wachsen lassen.

Geräte für dein Home-Workout

Grundsätzlich kannst du zu Hause ohne Zusatzgeräte und ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht trainieren. Wenn du noch keine 10 bis 20 Liegestütze am Stück schaffst, ist es vermutlich sogar sinnvoll, nur mit deinem eigenen Körpergewicht statt mit einer Langhantel anzufangen. Allerdings stößt du beim Training mit dem eigenen Körpergewicht auf mindestens zwei Herausforderungen:

  1. Kannst du beispielsweise noch keine Liegestütze, fehlt dir eine leichtere Alternative.
  2. Die Rückenmuskulatur lässt sich ohne Equipment nur sehr schwer trainieren. Gerade für den großen Rückenmuskel brauchst du Zugübungen aus verschiedenen Richtungen.

Aus diesen beiden Gründen rate ich dir, folgende Kleingeräte zu besorgen:

  • Eine Klimmzugstange für den Türrahmen – alternativ kannst du eine Klimmzugstange auf einem Sportplatz oder eine Stange auf einem Spielplatz nutzen
  • Powerbänder, sogenannte Loops
  • Ringe bzw. einen Slingtrainer, die du unter Umständen auch auf Spielplätzen findest

Faul wird fit: Begleite Valentin beim Gewichtsaufbau

Valentin bringt zurzeit 66 Kilo auf die Waage und möchte zunehmen. Dafür muss er nicht nur mehr Kalorien essen, als er braucht, sondern auch sein Leben umkrempeln, sich ausgewogener ernähren und sich bewegen. „Deswegen suche ich nach guten Tipps für gesunde, kalorienreiche und abwechslungsreiche Ernährung“, sagt der angehende Redakteur. „Im besten Fall schaffe ich es dann, dreimal am Tag zu essen und dadurch ohne viel Stress ein normaleres Gewicht zu erreichen.“ Ob ihm das gelingt, siehst du in der neuen Staffel von Faul wird fit, auf Instagram und Facebook.

Valentin von Rocket Beans TV oberkörperfrei
Beim Gewichtsaufbau ist eine der größten Herausforderungen für Valentin Herre, regelmäßig zu essen. © RBTV

Noch drei, noch zwei, noch eins – so siehst du Erfolge

Willst du Muskeln aufbauen, ist der Wiederholungsbereich fast egal, in dem du trainierst. Viel wichtiger ist die Intensität, die dich nahe ans Muskelversagen bringen sollte. Wenn du zum Beispiel noch fünf oder mehr Wiederholungen einer Übung geschafft hättest, wirst du kaum Fortschritte sehen.

Je nachdem wie oft du in der Woche trainierst, solltest du mehr oder weniger Sätze machen. Der folgende Trainingsplan ist auf drei wöchentliche Trainings ausgelegt. Solltest du wie Valentin öfter trainieren wollen, machst du weniger Sätze als angegeben. Trainierst du aber nur zweimal in der Woche, führst du mehr Sätze aus.

Der Trainingsplan – gut Ding will Weile haben

Bevor es losgeht: Mache dich 5 Minuten warm. Der folgende Trainingsplan zeigt dir beispielhaft, mit welchen Übungen du Kraft aufbauen kannst.

Dein Home-Workout für mehr Muckis

Klimmzüge mit Band:

Befestige das Band an der Klimmzugstange. Steige mit Knien oder Füßen hinein, ziehe dich nach oben und lass dich wieder aushängen.
Beanspruchte Muskelgruppe: gesamter Rücken

Liegestütz am Ring:

Stütze dich vorlings mit gestreckten Armen in die Ringe, beuge die Arme und führe deine Brust nach vorn. Strecke anschließend deine Arme wieder.
Beanspruchte Muskelgruppe: Brust

Rudern mit Ring:

Hänge dich rücklings in die Ringe. Ziehe die Ellenbogen nach hinten – dabei Schultern zurück und Brust raus. Strecke nun die Arme wieder, sodass du in den Ringen hängst.
Beanspruchte Muskelgruppe: gesamter Rücken

Aufrechtes Rudern mit schwarzem Band:

Steige hüftweit in das Band und halte in jeder Hand ein Ende. Greife es etwa schulterbreit und ziehe es nun nach oben, bis die Ellenbogen etwa Schulterhöhe erreichen.
Beanspruchte Muskelgruppe: Schulter

Bizepscurls am Ring:

Hänge dich rücklings in die Ringe und beuge nun deine Arme.
Beanspruchte Muskelgruppe: Bizeps

Trizepsdrücken am Ring:

Hänge dich vorlings in die Ringe, Arme über dem Kopf gestreckt. Nun zieh dich mit den Armen nach oben, beuge dabei möglichst nur deine Ellenbogen.
Beanspruchte Muskelgruppe: Trizeps

Kniebeugen

Beanspruchte Muskelgruppe: Beine vorne

Brücke:

Auf dem Rücken liegen, Hacken in den Boden drücken und Hüfte nach oben strecken
Beanspruchte Muskelgruppe: Beine hinten und Po

Pull-Aparts mit rotem Band:

Stell dich aufrecht hin, die Füße schulterbreit auseinander. Halte die Enden des roten Bandes in beiden Händen. Ziehe die ausgestreckten Arme nun auseinander und halte die Spannung, bis du nicht mehr kannst.
Beanspruchte Muskelgruppe: hintere Schulter

Plank:

Halte ihn mit maximaler Spannung bis kurz vor dem Muskelversagen.
Beanspruchte Muskelgruppe: Bauch

Beim ersten Durchlauf – und nur dann – gehst du an dein Maximum. So kannst du einschätzen, wie viele Wiederholungen du machen solltest.

Ein Beispiel: Wenn du beim Rudern am Ring mit allerletzter Anstrengung 17 Wiederholungen schaffst, trainierst du in deiner tatsächlichen Routine mit etwa 15 Wiederholungen in der ersten Runde. In der zweiten Runde und dritten Runde sind wahrscheinlich nur noch 12 oder 13 Wiederholungen machbar. Auch hier trainierst du nicht bis komplett zum Muskelversagen, sondern bis maximal kurz davor.

In deiner Routine führst du die Übungen nun nacheinander aus. Nach einem Satz Rudern am Ring machst du also Liegestütze am Ring, danach aufrechtes Rudern und so weiter. Mache jede Wiederholung sauber und versuche stets, den Zielmuskel zu spüren. Zwischen den Übungen pausierst du mindestens eine Minute. Wiederhole den Trainingsplan dreimal. So trainierst du etwa 40 Minuten.

Dieses Training machst du im besten Fall dreimal pro Woche mit mindestens 48 Stunden Pause zwischen den Einheiten. Siehst du nach einigen Wochen Erfolge, kannst du die Anzahl der Sätze erhöhen, damit du deiner Muskulatur stetig neue Wachstumsreize setzt.

Denke immer daran, dass Muskelaufbau ein langfristiger Prozess ist. Du wirst eventuell erst nach zwei oder drei Monaten Erfolge sehen. Auf diese darfst du dann umso stolzer sein!

Stimmt das wirklich?

Mythos: Du brauchst viel Gewicht, um Muskeln aufzubauen.

Aufklärung: Es ist nicht die Masse an Gewichten, die deine Muskeln wachsen lassen, sondern die Intensität deines Trainings. Deine Muskulatur benötigt genügend Reize, damit sie wäscht. Das schaffst du, wenn du dich an die Parameter des Muskelaufbaus hältst!

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Meinungen
Carsten
24.02.2021 | 11:47 Uhr

Hey Gino,
erstmal Riesendank und Kompliment an dich für deine Arbeit und das Engagement, das du hier im immer reinsteckst. Ich hätte ein kurze Frage zu einem Punkt, den du ansprichst:

„Auch hier trainierst du nicht bis komplett zum Muskelversagen, sondern bis maximal kurz davor.“

Könntest du den Grund kurz erläutern? Anekdotisch erzählen geneigte Gymbuddies gern die Mär vom „über die Grenze gehen“. Rätst du davon ab, um Verletzungen zu vermeiden, oder ist es tatsächlich kontraproduktiv für den Muskelaufbau? Herzlichen Dank vorab und viel Liebe auch an Valentin, der ein super Vorbild für einen Lauchboy wie mich ist.
LG Carsten

Gino
25.02.2021 | 08:54 Uhr

Moin Carsten,
vielen Dank für dein Feedback ❤️

Training bis zum Muskelversagen setzt nur marginal mehr Muskelaufbaureiz im Vergleich zum Training bis kurz davor. Dafür laugt es einen umso stärker aus. Plant man also sinnvollerweise, nicht nur beispielsweise zwei Wochen am Stück, sondern (deutlich) länger zu trainieren, muss man dafür sorgen, dass der Körper zwar adäquaten Muskelaufbaureizen ausgesetzt ist, aber nicht zu schnell ermüdet. Sonst müsste man zu frequent pausieren, weil man schlapp ist, was auf lange Sicht das Trainingsvolumen natürlich reduziert.

Hoffe, das hilft und liebe Grüße
Gino

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2 Kommentare

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Carsten
24.02.2021 | 11:47 Uhr

Hey Gino,
erstmal Riesendank und Kompliment an dich für deine Arbeit und das Engagement, das du hier im immer reinsteckst. Ich hätte ein kurze Frage zu einem Punkt, den du ansprichst:

„Auch hier trainierst du nicht bis komplett zum Muskelversagen, sondern bis maximal kurz davor.“

Könntest du den Grund kurz erläutern? Anekdotisch erzählen geneigte Gymbuddies gern die Mär vom „über die Grenze gehen“. Rätst du davon ab, um Verletzungen zu vermeiden, oder ist es tatsächlich kontraproduktiv für den Muskelaufbau? Herzlichen Dank vorab und viel Liebe auch an Valentin, der ein super Vorbild für einen Lauchboy wie mich ist.
LG Carsten

Gino
25.02.2021 | 08:54 Uhr

Moin Carsten,
vielen Dank für dein Feedback ❤️

Training bis zum Muskelversagen setzt nur marginal mehr Muskelaufbaureiz im Vergleich zum Training bis kurz davor. Dafür laugt es einen umso stärker aus. Plant man also sinnvollerweise, nicht nur beispielsweise zwei Wochen am Stück, sondern (deutlich) länger zu trainieren, muss man dafür sorgen, dass der Körper zwar adäquaten Muskelaufbaureizen ausgesetzt ist, aber nicht zu schnell ermüdet. Sonst müsste man zu frequent pausieren, weil man schlapp ist, was auf lange Sicht das Trainingsvolumen natürlich reduziert.

Hoffe, das hilft und liebe Grüße
Gino