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Proviant für die Wildnis: 3 Alternativen im Vergleich

Bewegung in der Natur zehrt den Körper aus. Passender Proviant versorgt dich mit der nötigen Energie für jede Tour. Doch welche Alternative eignet sich am besten? Ein Vergleich.

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Birkenrinde brennt auch bei Nässe. Wer Bear Grylls bei seinen waghalsigen Abenteuern in der Wildnis verfolgte, weiß das. Furchtlos stieg der Survival-Experte in stinkende Sümpfe oder fand aus sengend heißen Wüsten zurück in die Zivilisation. Zugegeben: Nicht alles glänzte so, wie es die Kameras darstellten. Viele seiner Tipps haben dennoch nicht an Haltbarkeit verloren.

Beispielsweise, wie wichtig Nahrung ist. Sie versorgt nicht nur den Körper mit Energie, sondern hält auch das Gehirn funktionsfähig. In kniffligen Momenten braucht es vor allem eines: Konzentration.

Seit Survival im Trend liegt, wächst die Anzahl der Nahrungsangebote für Abenteuerhungrige beständig. Doch welche Alternative ist wann ratsam? Drei Proviant-Arten im Vergleich.

Gefriergetrocknete Nahrung: Wenn es leicht sein soll

Was ist das?

Früher trockneten die Menschen ihr Fleisch an der frischen Luft oder räucherten es, damit es haltbar wird. Heute sind die Verfahren ausgereifter. Durch die Gefriertrocknung werden Obst, Gemüse oder ganze Gerichte konserviert. Bei dem Verfahren landen Lebensmittel unmittelbar nach der Ernte im Eisfach. Tiefgefroren wird ihnen im Vakuum das Wasser entzogen. Das macht sie haltbar, denn Bakterien und Pilzen fehlt der Nährboden. Für den Menschen wichtige Nährstoffe bleiben dagegen erhalten.

Vorteile:

Gefriergetrocknete Nahrung ist leicht und du bemerkst sie im Rucksack kaum. Zusätzlich überzeugt sie trotz des geringen Packmaßes mit viel Energie. Schon 100 Gramm gefriergetrocknete Erdbeeren enthalten etwa 287 Kilokalorien. Bleibt nach deinem Ausflug etwas übrig, bewahrst du die Päckchen für die nächste Tour auf. Luftdicht verstaut sind die Produkte mehrere Jahre haltbar.

Nachteile:

Du bist auch bei der Nahrungsaufnahme von sauberem Süßwasser abhängig. Möchtest du eine warme Mahlzeit genießen, benötigst du einen Kocher und sauberes Wasser. Mit ihren Plastikverpackungen verursachen die Produkte außerdem viel Müll. Zusätzlich ist die Gefriertrocknung energieaufwendig. Auch sind die Produkte wenig klimaschonend und teurer. 100 Gramm gefriergetrocknete Erdbeeren können bis zu 15 Euro kosten.

Fazit: Haltbare Begleitung auf langen Touren

Besonders wenn du ein Abenteuer in den Bergen planst, empfiehlt sich gefriergetrocknete Nahrung. Ihr geringes Gewicht bremst dich nicht aus. Außerdem bleibt mehr Platz für andere lebenswichtige Utensilien am und im Rucksack. Auch wenn du über mehrere Tage unterwegs bist, sind die leichten Leckereien sinnvoll. Sie verderben nicht und du kannst ausreichend Portionen mitnehmen.

© iStock / Getty Images Plus / vzwer

Einpersonenpackung: Wenn es schnell gehen muss

Was ist das?

Ursprünglich verpflegten EPas Soldatinnen und Soldaten bei Versorgungslücken im Einsatz. Heute sind sie in Online-Shops für alle erhältlich. In den charakteristischen Kartons stecken Lebensmittel und Getränke für einen Tag. Darunter Hauptmahlzeiten, Snacks oder Desserts, die drei Jahre und länger haltbar sind. Manche bereitest du mit Wasser zu, andere benötigen die Wärme des beiliegenden Esbitkochers. Dieser funktioniert mit handlichen Brennstofftabletten.

Vorteile:

Als Nahrungsquelle für den Einsatz konzipiert, erleichtern dir EPas die Versorgung. Durch die kompakte Form passt das Paket gut in den Rucksack und verpflegt dich einen ganzen Tag. Zudem enthalten die Rationen alle wichtigen Nährstoffe, die du auf deiner Tour brauchst. Sollte der Kocher streiken, kannst du die Gerichte sogar kalt verzehren. Das heißt: Du brauchst kein zusätzliches Wasser und kannst dir dieses zum Trinken aufsparen.

Nachteile:

Natürlich strotzen die konservierten Lebensmittel nicht vor Nährstoffen wie ihre frischen Pendants. Das schwerwiegende Problem: Du schleppst schon mit einer Tagesration rund 1,2 Kilogramm im Rucksack mit. Die einzelnen Verpackungen verursachen zudem viel Müll. Und günstig sind die EPas mit einem Preis von 20 bis 50 Euro auch nicht.

Das Fazit: Verpflegung für den Tagesausflug

Hohes Gewicht, wenig Langzeitwirkung: Die Lebensmittel des EPas sind ewig haltbar. Aber teilst du sie dir nicht penibel ein, reichen sie maximal für zwei Tage. Lange Touren kannst du damit nicht angehen. Auf einem Wochenendausflug mit ein bis zwei Übernachtungen bist du aber gut versorgt.

© iStock / Getty Images Plus / vzwer

Selbst gemachter Proviant: Wenn du es schmackhaft magst

Was eignet sich dafür?

Alles, was du nicht kühlen musst. Achte bei der Vorbereitung auf Ausgewogenheit und wenig Gewicht. Dafür bieten sich Lebensmittel, die viel Energie liefern und massig Ballaststoffe enthalten. Diese stecken vor allem in Vollkornprodukten, Obst, Gemüse oder Nüssen. Ein selbst gemachter Nussriegel beispielsweise verleiht dir Power und sättigt lange. Gleiches gilt für Gemüsechips aus dem eigenen Ofen.

Vorteile:

Der Dosengulasch eines EPas ist kein Geschmackswunder. Stellst du deinen Proviant stattdessen selbst zusammen, stimmst du es auf deinen Geschmack und wichtige Nährstoffe ab. Unverträglichkeiten schränken dich nicht mehr ein. Zudem sparst du Geld. Früchte, Riegel und etwas Brot belasten das Portemonnaie weniger als EPas und gefriergetrocknete Nahrung.

Nachteile:

Das Zubereiten des Essens kostet etwas Vorbereitung und Zeit. Außerdem ist deine Auswahl an Lebensmitteln eingeschränkt. Du kannst nur Zutaten kaufen, die ohne Kühlung weder verderben noch austrocknen. Auch das Packmaß ist größer und beansprucht daher mehr Platz im Rucksack. Obst und Gemüse kann ungeschützt Druckstellen bekommen. Du solltest zu Beginn etwas mehr Geld in hochwertige Aufbewahrungsmöglichkeiten investieren.

Das Fazit: Schnell verzehren

Selbstgemachtes eignet sich am besten für einen Tagesausflug mit einer Übernachtung. Auch wenn dein Essen keine Kühlung benötigt, verliert es mit der Zeit an Geschmack und büßt Nährstoffe ein. Zusätzlich begünstigen Umweltfaktoren wie Licht oder Feuchtigkeit die Schimmelbildung. Bereite dir nur so viel vor, dass nicht zu viel übrig bleibt.

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