FitnessSchwimmen

Brustschwimmen richtig lernen: der korrekte Armzug und Beinschlag

Brustschwimmen lernt man meistens zuerst. Doch viele beherrschen den Schwimmstil nicht richtig. Mit diesen Techniktipps schwimmst du schneller und gleichmäßiger.

Teilen
4

Wer als Kind schwimmen lernt, übt in der Regel als erstes das Brustschwimmen. Die älteste Schwimmart gilt als simpel, doch so einfach ist der Schwimmstil nicht. Vielmehr ist das Brustschwimmen (auf Englisch: Breaststroke) technisch anspruchsvoll.

Viele Freizeitschwimmende machen Fehler beim Ablauf, der Wasserlage und vor allem beim Beinschlag. Wer die häufigsten Fehler kennt, kann das Brustschwimmen richtig lernen und effizienter schwimmen!

Wassergewöhnung als Grundlage

Bevor Armzug und Beinschlag sitzen, braucht es Sicherheit im Wasser. Wer sich im Wasser nicht sicher fühlt, verkrampft und macht unbewusst Technikfehler.

Sinnvolle Übungen sind:

  • Ausatmen unter Wasser: gleichmäßig blubbern, um die Atemkontrolle zu trainieren.
  • Schweben und Gleiten: in Rücken- oder Bauchlage den Auftrieb bewusst spüren.
  • Abstoßen vom Beckenrand: das Gefühl für eine stabile Wasserlage entwickeln.
  • Untertauchen und orientieren: Sicherheit gewinnen, auch wenn Wasser ins Gesicht kommt.

Diese Basics schaffen Vertrauen ins Element Wasser – die wichtigste Voraussetzung, um Armzug, Beinschlag und Atmung richtig zu koordinieren.

Häufige Fehler beim Brustschwimmen

Sich auf dem Bauch irgendwie über Wasser halten und ein paar Bahnen schwimmen, kann jeder mit Seepferdchen-Abzeichen. Die richtige Technik beim Brustschwimmen haben aber die wenigsten gelernt. Hier eine Auswahl typischer Fehler, die du beim Brustschwimmen vermeiden solltest:

Fehler 1: Falsche Kopfhaltung

Dein Kopf bleibt beim Brustschwimmen die ganze Zeit über Wasser, du legst ihn weit in den Nacken. Das belastet die Halswirbelsäule unnötig und führt früher oder später zu Verspannungen.

So machst du es besser: Vor dem Armzug den Kopf zum Einatmen aus dem Wasser nehmen, während der Gleitphase unter Wasser ausatmen und den Blick zum Beckenboden richten.

Fehler 2: Vertikale Wasserlage

Deine Wasserlage ist mehr vertikal als waagerecht. Dein Gesäß ist weit abgesenkt, was sich negativ auf deine Wasserlage auswirkt.

So machst du es besser: Du liegst in Stromlinienform im Wasser, hältst das Gesäß oben.

Fehler 3: Parallele Bewegung von Armen und Beinen

Du bewegst Arme und Beine beim Brustschwimmen gleichzeitig.

So machst du es besser: Erst den Armzug vollständig ausführen, dann den Beinschlag!

Fehler 4: Falsche Technik beim Beinschlag

Du arbeitest mit deinen Beinen nicht synchron und stößt dich mit nach außen gedrehten Füßen kraftvoll ab wie ein Frosch. Das nennt sich Stoßgrätsche und ist nicht effizient.

So machst du es besser: Forme mit deinen Beinen ein Herz. Dazu weiter unten mehr.

Rhythmus und Timing der Bewegungen sind entscheidend beim Brustschwimmen: Einatmen und mit Abtauchen des Kopfes den Armzug ausführen. Danach folgt ein kräftiger Beinschlag und im Anschluss die Gleitphase unter Wasser, bei der du ausatmest.

Brustschwimmen lernen: der richtige Beinschlag

Dein Hauptantrieb beim Brustschwimmen ist der Beinschlag, nicht der Armzug. Der Beinschlag ist eine komplexe Bewegung, die vielen Schwimmenden Probleme bereitet. Hobbyschwimmende nutzen meist die falsche Technik beim Brustschwimmen und erreichen den Vortrieb oftmals fast nur über die Arme. Der Kraftaufwand im Oberkörper bringt jedoch wenig, wenn die Bewegung der Beine nicht optimal ist. Du möchtest Brustschwimmen richtig lernen? Dann fokussiere dich zunächst nur auf den Beinschlag. Wenn der sitzt, widmest du dich dem Armzug.

Beim Brustschwimmen ziehst du deine Beine nach dem Armzug an und bewegst dabei deine Fersen zum Gesäß. Deine Zehen sind angezogen, deine Knie zeigen weitestgehend nach unten. Danach stößt du dich mit nach außen und abwärts gerichteten Füßen ab, formst dabei mit deinen Unterschenkeln einen Halbkreis. Von oben betrachtet entsteht mit Fantasie ein Herz. Die Hüfte bleibt möglichst an der Wasseroberfläche. Abschließend führst du deine Beine mittig wieder zusammen und gleitest durch das Wasser.

Deine Beine bleiben bis auf den Kick geschlossen. Die Bewegung kommt aus deinen Unterschenkeln, deine Knie bewegst du nicht weiter auseinander, als deine Hüfte breit ist.

Dieses Video verdeutlicht den Ablauf der Bewegung beim Beinschlag:

Um den korrekten Beinschlag beim Brustschwimmen zu lernen, empfehlen wir diese drei Übungen:

  • Halte dich am Beckenrand mit ausgestreckten Armen fest und übe nur den Beinschlag.
  • Wechsel in die Gleitposition und halte ein Schwimmbrett vor dich, auf das du deine Unterarme legst. Konzentriere dich wieder nur auf deine Beine und finde einen Rhythmus.
  • Drehe dich auf den Rücken und übe die Beinbewegung. Mit kleinen Handbewegungen hältst du dich über Wasser.

Die Atmung beim Brustschwimmen

Viele Fehler beim Brustschwimmen entstehen durch falsche Atmung oder fehlende Koordination. Wichtig ist der richtige Rhythmus:

  • Einatmen: Während der Zugphase, wenn der Kopf über Wasser kommt – durch Mund oder Nase.
  • Ausatmen: Unter Wasser, gleichmäßig und vollständig, während die Arme nach vorn gestreckt sind.
  • Wiederholung: Jede Zugphase eröffnet einen neuen Atemzyklus.

So bleibst du locker, vermeidest Verspannungen und findest deinen Flow. Mehr Infos über die Atmung beim Schwimmen, liest du hier.

Brustschwimmen lernen: der richtige Armzug

Führe deine geschlossenen Handflächen mit nach oben zeigenden Daumen schnell und gerade nach vorn: Du teilst quasi das Wasser vor dir. Drehe jetzt deine Handflächen um 90 Grad nach unten und öffne deine Arme etwas mehr als schulterbreit. Führe deine Arme mit angewinkelten und hochgezogenen Ellenbogen zu dir. Während des Armzugs ist dein Blick nach unten gerichtet, dein Kopf unter Wasser.

Achte darauf, dass du deine Handflächen unter dir nach innen zum Brustkorb bewegst. Deine Arme machen keinen großen, seitlichen Halbkreis! Nun die Handflächen nach oben drehen, als würdest du dir etwas in den Mund schieben. Den Kopf zum Einatmen kurz aus dem Wasser heben und die Hände nach vorn katapultieren. Kopf wieder absenken, es folgen Beinschlag und Gleitphase.

Das folgende Video zeigt den Armzug im Detail:

Auch Interessant

Die Garmin Swim 2 – Dein Trainer am Handgelenk

Mit der Garmin Swim 2 kannst du noch effizienter trainieren. Die GPS-Schwimmuhr misst deine Herzfrequenz unter Wasser, die Strecke, deine Pace und deine Schwimmzüge. Außerdem erkennt sie automatisch deinen Schwimmstil. Mit der Swim 2 kannst du dir individuelle Schwimm-Workouts erstellen und gezielt nach deinen Bedürfnissen trainieren. Wenn du dich übernimmst und an deine anaerobe Schwelle gerätst, schlägt die Uhr Alarm. Optimiere dein Training und hole dir deinen Trainer direkt ans Handgelenk.

Über diesen Artikel

Jule Fuchs © privat

Autorin:

Jule Fuchs

Jule Fuchs, Jahrgang 1979, berichtete mehrere Jahre für diverse Nachrichtenmagazine in Online und Print. Jetzt …

Mehr Infos
Weitere Themen
Meinungen
Hans - Peter Lied
17.09.2025 | 04:07 Uhr

Jule , das „Wesentliche“!.Hast du in deinem Artikel nicht
herrvorgehoben! Das Atmen , es fehlt die Wassergewöhnung und deshalb kommt es auch zu
Fehlverhalten beim Brustschwimmen!
Arme und Beine = Koordination mit Atmung
Der kleine Schwimmlehrer ( i. R. )

Juliane Fietkau
18.09.2025 | 01:57 Uhr

Lieber Hans-Peter,

vielen Dank für deinen aufmerksamen Kommentar und die wertvolle Ergänzung!
Wir haben den Hinweis aufgenommen und den Artikel um zwei Infoboxen erweitert: eine zur Wassergewöhnung als Grundlage und eine zur richtigen Atmung beim Brustschwimmen.

Liebe Grüße
Jule

Noah
16.04.2022 | 08:37 Uhr

Ich bin Leistungsschwimmer, in der Regel sollte man mit Kraul anfangen da die Technik nicht sehr schwer ist.

Henry
03.02.2022 | 02:12 Uhr

Gut gemacht

Jetzt mitdiskutieren
4 Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel

Hans - Peter Lied
17.09.2025 | 04:07 Uhr

Jule , das „Wesentliche“!.Hast du in deinem Artikel nicht
herrvorgehoben! Das Atmen , es fehlt die Wassergewöhnung und deshalb kommt es auch zu
Fehlverhalten beim Brustschwimmen!
Arme und Beine = Koordination mit Atmung
Der kleine Schwimmlehrer ( i. R. )

Juliane Fietkau
18.09.2025 | 01:57 Uhr

Lieber Hans-Peter,

vielen Dank für deinen aufmerksamen Kommentar und die wertvolle Ergänzung!
Wir haben den Hinweis aufgenommen und den Artikel um zwei Infoboxen erweitert: eine zur Wassergewöhnung als Grundlage und eine zur richtigen Atmung beim Brustschwimmen.

Liebe Grüße
Jule

Noah
16.04.2022 | 08:37 Uhr

Ich bin Leistungsschwimmer, in der Regel sollte man mit Kraul anfangen da die Technik nicht sehr schwer ist.

Henry
03.02.2022 | 02:12 Uhr

Gut gemacht