Running

Der um die Felsen tanzt

Moritz auf der Heide wagt sich dorthin, wo Widerstände warten und es manchmal wehtut. Wenn andere die Kilometer auf Asphalt abreißen, wetzt der Trailrunner durchs Gebirge. Immer dabei: das richtige Equipment.

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„Ich habe mich heute schon ziemlich gut planiert“, plaudert Trailrunner Moritz auf der Heide munter über sein Tagespensum. Anderthalb Stunden war er kurz vor dem Gespräch in Intervallen am Berg auf und ab gelaufen. Für Moritz alles halb so wild. „Erst ab 2.000 bis 2.500 Höhenmetern über dem Meeresspiegel fangen Bergläufer*innen richtig an zu arbeiten“, berichtet der 33-Jährige. In den USA hat er schon Läufe auf über 4.000 Höhenmetern gemacht. „Da ist eine andere Lunge gefragt“, sagt Moritz.

Abseits der Berge gilt der Gipfelstürmer als bodenständig. Ein Van ist seine neueste Errungenschaft. Gut für den Vielreisenden, dessen Instagram-Account „run.travel.grow“ heißt. Moritz versucht immer an Orte zu gelangen, an denen die Natur wild und üppig vorkommt: Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Iran. Oft reist er alleine, manchmal auch mit Kumpel oder Freundin, aber immer selbst organisiert. Die Anschaffung des Autos war ein weiterer Schritt, um sich noch freier zu bewegen.

Moritz auf der Heide springt in die Luft
In den Bergen gilt: erst die Sicherheit, dann die großen Sprünge. © Adrian Niski

Ein Weltenbummler

Moritz ist in der Welt zu Hause. Mit 16 verbrachte er ein ganzes Jahr an der High School in den USA. Nach dem Bachelor mit Auslandssemester in Kanada machte er seinen Master-Abschluss in Australien. Und dann der Sport. Durch die vielen Wettkämpfe war er mittlerweile auf allen Kontinenten in über 50 Ländern unterwegs.

Oft wird Moritz zu Rennen eingeladen. Er kriegt dann einen Schlafplatz im Hotel und manchmal einen großen Zuschuss zu den Reisekosten. Der Spitzenläufer peilt ein Nullsummenspiel an. An coolen Rennen teilnehmen, Leistung bringen und möglichst keine Kosten tragen.

Fünf Jahre war Moritz ohne Trainer unterwegs, verschenkte Potenzial. Mittlerweile coacht ihn Michael Arend. Moritz startete einen Blog auf dessen Website. Meistens geht es um trainingstechnische Sachen, aber auch um neue Lauffilme oder die besten Bücher. Moritz kennt sich mit der Sportart aus und teilt gerne sein Wissen. Er hat uns sechs Fragen ausführlich beantwortet.

Moritz auf der Heide hängt einen Gegner bei einem Rennen ab
Nach fünf Jahren ohne Trainer holt nun Coach Michael Arend alles aus ihm raus. © Raphael Weber

#BeatYesterday.org: Was ist das Besondere am Trailrunning?

Moritz auf der Heide: Ich bin über den Straßenlauf zu den Trailwettbewerben gekommen und habe gemerkt, dass mir diese Rennen mehr liegen. Toll ist die Abwechslung. Ich laufe nicht wie beim Marathonlauf stupide drei, vier Stunden geradeaus. Ich brauche andere Skills, sowohl beim Trail- als auch beim Berglauf. Dort geht es nicht nur darum, schnell hochzulaufen. Wir müssen auch technisch gut sein. Oft gilt es, stark abschüssige Downhill-Abschnitte zu beherrschen.

2012 durfte ich am Transalpine-Run teilnehmen. Das ist ein Etappenlauf, der von Deutschland über die Alpen bis nach Italien oder in die Schweiz führt. Das ist eine extreme Belastung. Ich war anfangs komplett überfordert, vor allem körperlich. Ich habe aber gemerkt, dass es mir sehr gefällt und bin bei dieser Disziplin geblieben.

Die Beine von Moritz auf der Heide in einer Bergkulisse beim Laufen
Vor allem die Abwechslung beim Trailrunning weiß Moritz sehr zu schätzen. © Adrian Niski

#BeatYesterday.org: Kann jede*r an Trailläufen teilnehmen, und wie lebt es sich als Profi?

Moritz: Nur wenige Rennen sind Eliteläufer*innen vorbehalten. Diese gibt es nur bei Welt- und Europameisterschaften oder bei Qualifikationswettkämpfen.

Die meisten Rennen sind für jede:n machbar. Profisportler*innen verdienen ihr Geld damit. Andere Leistungssportler*innen laufen auf demselben oder ähnlichem Niveau, arbeiten aber noch nebenbei in einem Nine-to-five-Job. Es ist auf jeden Fall eine Trendsportart, die erst seit einiger Zeit mehr Aufmerksamkeit erhält.

Momentan kann ich von dem Sport leben. Vor zehn Jahren haben nur eine Handvoll Leute mit dem Traillaufen Geld verdient. Heute sind es vielleicht mehrere Hundert weltweit. Es reicht von kleinen Rennen, die bei mir um die Ecke mit 80 Leuten in Innsbruck stattfinden, bis hin zum Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB) in Chamonix. Das ist das Olympia unseres Sports. Innerhalb von einer Woche nehmen knapp 10.000 Läufer*innen an den verschiedenen Wettbewerben teil.

#BeatYesterday.org: Welche Tipps und Motivation kannst du Einsteiger*innen geben?

Moritz: Ich rate Einsteiger*innen, bloß nicht zu viel zu wollen. Schon bei flachen Läufen auf der Straße ist es schwierig, wenn sie die Trainingsumfänge zu schnell steigern. Noch anspruchsvoller ist es am Berg mit den vielen Höhenmetern und dem technischen Terrain, das mit Anhöhen, Wurzeln und abschüssigen Passagen herausfordert. Da können unerfahrene Läufer*innen schnell umknicken und sich verletzen.

Ich als Profi habe vor Kurzem eine Trainingswoche mit 130 Kilometern und 6.000 Höhenmetern beendet. Dazu kamen noch Radeinheiten und Krafttraining. Einsteiger*innen müssen dagegen Geduld mitbringen, ihre Körper zwei, drei Jahre an diese Anforderungen heranführen. Das können auch zu Beginn Trails sein. Aber dann eher Läufe in niedrigen Höhen auf besser befestigten Wegen.

Ich selbst hatte noch nie Motivationsprobleme. Ich finde immer Sachen, die mich pushen. Sei es ein:e Trainingspartner*in, der nächste Wettkampf oder das Erlebnis, mehrere Stunden am Berg zu laufen, um später zwei Pizzen auf einmal zu essen. Es gibt so viele Dinge, die mir die Trainingsqualen erleichtern.

Zur Motivation im Wettkampf: Wir haben bei unserem Sport nur selten Eins-gegen-Eins-Duelle wie beim Tennis. Es gibt mehr als eine:n Sieger*in. Ich kann auch Zweiter oder Sechster werden. Es kommt immer auf das Läufer*innenfeld an, in dem ich mich bewege. Wenn ich als kleiner Moritz aus Deutschland Zehnter bei der WM werde, ist das wie ein Sieg. Wenn ich die gleiche Position in Innsbruck belege, frage ich mich, warum ich so weit hinten gelandet bin.

Mich haben Niederlagen nie wirklich runtergezogen. Ich konnte mir bisher jedes Rennen erklären. Ich wusste, warum etwas nicht gut gelaufen ist. Mal war es das falsche Training. Dann bin ich im Rennen umgeknickt. Einmal hatte ich Krämpfe in den Muskeln. Es hilft mir, zu wissen, warum es nicht für ganz vorne gereicht hat. Dann kann ich daran arbeiten.

Moritz auf der Heide beim Zieleinlauf eines Trailrunning Wettbewerbs
Beim Trailrunning gibt es nur selten Eins-gegen-Eins-Duelle. Es gibt mehr als nur eine:n Sieger*in. © Raphael Weber

#BeatYesterday.org: Wie gelingt die richtige Regeneration?

Moritz: Dem Muskelkater entgehst du am besten mit kontinuierlichem Training und genügend Erholung. Als ich nach meiner längeren Verletzung wieder eingestiegen bin, hatte ich nach den ersten Läufen am Berg den schlimmsten Muskelkater meines Lebens. Nach drei Monaten Training konnte ich wieder alles machen. Das ist der Unterschied zwischen Amateur*innen und Profis: Wir trainieren nicht härter als Athlet*innen mit Job. Aber wir haben die Option, unser Training noch effektiver zu gestalten und uns besser zu erholen.

Ernährung ist meiner Freundin, die ebenfalls Leistungsläuferin ist, und mir besonders wichtig. Wir kochen jeden Tag frisch und gesund. Auch arbeite ich mit elektrischen Stimulationsgeräten. Das sind Patches, die ich mir auf die Muskulatur lege. Die elektrischen Impulse wirken entspannend.

Moritz auf der Heide bei einem Trailrunning Wettkampf
Mit kontinuierlichem Training kämpft Moritz gegen Muskelkater an. © Raphael Weber

#BeatYesterday.org: Wie sieht die richtige Packliste für den Trail aus?

Moritz: Grundsätzlich tragen wir die gleiche Kleidung wie Straßenläufer*innen. Laufsocken, Shorts, Shirt. Was bei uns Trail- und Bergläufern extrem wichtig ist: Wir laufen im Gelände. Wenn wir fit sind und es weit in die Berge schaffen, sind wir der Natur ausgesetzt. Das muss nicht immer die Bergspitze sein. Auch im Karwendel, Bayern, geht es so tief rein ins Gebirge, dass das nächste Dorf zwei Stunden entfernt ist. Wenn wir dann keine Kleidung dabeihaben, die uns wirklich schützen kann, wird es problematisch. Gewitter rollen oft unerwartet heran. Kürzlich sind bei einem Ultratrail-Lauf in China 21 Menschen während eines Unwetters ums Leben gekommen.

Im Gebirge müssen wir immer mit Risiken umgehen. Eine Notreserve an Essen und Trinken sollte jede*r dabei haben. Wenn ich wirklich in die Berge laufe, brauche ich zudem Regenjacke, Regenhose und eine Notfalldecke, die in etwa so aussieht wie
Astronaut*innenkleidung. Dazu kommen Mütze und Handschuhe.

#BeatYesterday.org: Warum vertrauen Trailläufer*innen auf Smartwatches von Garmin?

Moritz: Garmin hat mir eine ganz neue Welt eröffnet. Mithilfe topografischer Karten kann ich mir selbst Routen basteln und diese auf die Uhr sowie das Smartphone speichern. Mit meiner Garmin-Smartwatch habe ich sogar in den Kaparten in kürzester Zeit eine Strecke gefunden. Ohne die Garmin-Geräte hätte ich mich stundenlang mit Papierkarten orientieren müssen.

#BeatYesterday.org: Was kann die Enduro von Garmin?

Das Laufen in der Natur ist mit Smartwatches wie der Enduro viel leichter geworden. Wenn ich mit meiner Freundin mehrere Tage in den Dolomiten bin und wir nachts im Auto schlafen, können wir mit den Uhren problemlos mehrere Stunden wandern oder laufen. Wir müssen sie erst wieder laden, wenn wir zu Hause sind. Das ist ein großer Vorteil der Enduro, die durch die Solartechnik eine lange Akkulaufzeit besitzt.

Moritz auf der Heide schaut auf seine Enduro von Garmin
Auf dem Trail immer dabei: Die Enduro von Garmin. © Adrian Niski

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30.04.2019

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