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Mission Ultramarathon – der Countdown zum Rennsteiglauf läuft

Sebastian startet bei seinem ersten Ultramarathon. Hier resümiert er seine Trainingsvorbereitung und schreibt über seine Erwartungen und Ängste.

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Hallo zusammen,

und plötzlich ist es so weit! Morgen stelle ich mich meiner bisher größten sportlichen und mentalen Herausforderung: Am 26. Mai 2018 laufe ich meinen ersten Ultramarathon, und zwar Europas größten Crosslauf, den GutsMuths Rennsteiglauf. Ich werde läuferisch eine Strecke absolvieren, die jenseits der magischen 42,125 Kilometermarke liegt. Noch ein Mal schlafen und ich befinde mich um 06.00 Uhr morgens mit Tausenden gleich gesinnten Ultraläufern und -läuferinnen an der Startlinie des Rennsteiglaufs in Eisenach. Mit ihnen gemeinsam, aber doch als Einzelkämpfer, begebe ich mich freiwillig in eine Extremsituation und laufe 73,9 lange und kräftezehrende Kilometer mit über 1.800 Höhenmetern entlang des Rennsteigs bis nach Schmiedefeld. Der Rennsteig ist ein etwa 170 Kilometer langer Kammweg und ein historischer Grenzweg im Thüringer Wald.

73,9 Kilometer! Die Zahl darf ruhig einen Moment so im Raum stehen bleiben. Noch weiß ich nicht, was es bedeutet, eine derart lange Strecke zu laufen.

Sebastian Medwed

Mit dieser nahenden Ultra-Herausforderung wird für mich eine lange, schweißtreibende und nervenaufreibende Phase der Vorbereitung enden. In dieser Zeit durfte ich viel über mich als Läufer und Mensch lernen. 73,9 Kilometer! Die Zahl darf ruhig einen Moment so im Raum stehen bleiben. Noch weiß ich nicht, was es bedeutet, eine derart lange Strecke zu laufen. Geschweige denn kann ich erahnen, was mich überhaupt erwartet. Genau diese Unwissenheit macht nervös. Gleichzeitig aber auch extrem neugierig. Ja, ich habe großen Respekt davor. Aber ganz ehrlich: Ich kann es auch kaum noch erwarten!

Einen Ultramarathon zu laufen ist Neuland für mich. Es wird eine Grenzerfahrung sein. Ich stelle mich darauf ein zu leiden und werde mein maximal Mögliches tun, um mir am Ende meinen zwei Jahre geträumten Traum eines Ultramarathons zu erfüllen. Morgen ist es so weit! Ich kann es immer noch nicht ganz glauben. Rückblickend verging die Zeit so schnell.

Bin ich gut vorbereitet auf den großen Lauf?

Letzte Woche hielt sich mein Lampenfieber noch in Grenzen. Klar war ich bereits aufgeregt, doch auf einem erträglichen Level. Nun ist es etwa vergleichbar mit dem Gefühl vor einer „Prüfung“. Habe ich mich gut genug vorbereitet? Muss ich während des Laufs feststellen, dass ich ein wichtiges Detail nicht beachtet habe?

Wie du in meinen vergangenen Artikeln vielleicht mitbekommen hast, lief mein Ultramarathon-Training rückblickend nicht ganz perfekt. Hätte ich ohne Verletzung und Krankheiten vielleicht doch mehr herausholen können? Doch wann läuft schon einmal etwas perfekt? Unterbrechungen gehören einfach dazu.

© Sebastian Medwed
Regenerationsfood à la Sebastian. | © Sebastian Medwed

Der Trip nach New York hat mir mental auf jeden Fall gutgetan. Dadurch bin ich in den letzten Wochen noch einmal in der Lage gewesen, läuferisch meine Leistung zu steigern.

Insbesondere mehrere lange Läufe über drei Stunden mit verkürzter Regenerationszeit sowie ein 30-Kilometer-Lauf haben mir kurz vor dem Rennsteiglauf noch einmal viel Sicherheit gegeben – und mir damit auch ein gewisses Maß an innerer Ruhe und Stärke verliehen. Ich blicke also alles in allem dennoch zuversichtlich in Richtung Ultra-Start.

© Sebastian Medwed

Meine Ultramarathon-Strategie

Wie sieht meine Ultramarathon-Strategie aus? Lange habe ich mir über diese Frage Gedanken gemacht und viel dazu mit Ultraathleten gesprochen sowie Fachartikel darüber gelesen. Schließlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es so etwas wie eine ultimative Ultramarathon-Strategie nicht gibt – toll, ne?! Wir sind alle einzigartig und reagieren unterschiedlich auf die unterschiedlichsten Situationen und somit auch auf die körperliche und mentale Belastung Ultramarathon. Trotzdem habe ich mir ein paar der Ultramarathon-Hinweise zu Herzen genommen und sie vorab ausprobiert. Diese hier haben sich durchaus als brauchbar erwiesen, sodass ich beabsichtige, sie auch während meines Ultramarathons zu berücksichtigen, und sie an dieser Stelle mit dir teilen möchte:

  1. Teile dir deine Kräfte ein.
    Wer einen Ultramarathon läuft, läuft sehr, sehr lange. Darum ist es für ein erfolgreiches Rennen essenziell, sich seine Kräfte so gut es geht einzuteilen. Mein Zeitfenster beträgt 12 Stunden und ich plane, so langsam es geht loszulaufen, um so lange wie möglich laufen zu können. Anstrengend wird mein Ultramarathon von ganz alleine – zumal ich auf dem platten Land rund um Hamburg kaum Höhenmeter trainieren konnte – und gewiss werde ich auch irgendwann körperlich am Ende sein. Doch auch Geh-Phasen gehören beim Ultra dazu. Es wäre jedoch extrem ungünstig, wenn dies nach 10 Kilometern bereits der Fall wäre.
  2. Nimm regelmäßig Flüssigkeit und Nahrung zu dir.

    Als Ultraathlet brauche ich sehr viel schnell verwertbare Energie in Form von leicht verdaulichen Kohlenhydraten, außerdem ausreichend Flüssigkeit und Salz. Damit der Körper nicht zu viel Energie in schwere Verdauungsarbeiten investieren muss, ist es jedoch wichtig, während des Laufs nicht zu viel auf einmal zu essen und zu trinken. Also lieber in regelmäßigen Abständen kleine Mengen zuführen. Für den Rennsteiglauf plane ich, in Abständen von circa einer Stunde Schokoriegel oder Energy-Gels zu mir zu nehmen. Aufgrund des hohen Schweißverlusts werde ich in Wasser gelöste Salztabletten zu mir nehmen. Auch, um Muskelkrämpfen vorzubeugen. Gleichzeitig bleibt mein Körper durch eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr hydriert. Wichtig: Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme unbedingt schon während längerer Trainingseinheiten austesten. So kannst du die Portionsgrößen und Zeitabstände am besten einschätzen, und du lernst, auf die Signale deines Körpers rechtzeitig zu hören!
  3. Sei fest entschlossen. Dein Wille entscheidet.

    Ausnahmslos alle Ultraathleten, mit denen ich gesprochen habe, haben mir einen entscheidenden Tipp mit auf den Weg gegeben: Wenn das Rennen unerträglich hart wird, ist es am Ende reine Kopfsache. Allein der eigene Wille bestimmt über den Ausgang des Ultramarathons! Wenn du nicht mit jeder Zelle deines Körpers und Geistes bereit bist, zu finishen, brauchst du dich der Extremsituation Ultramarathon gar nicht erst stellen. Mir ist bewusst, dass ich unter Umständen während des Laufs mehrere Tiefs durchleben werde. Und ab einem gewissen Punkt mein Körper am Ende sein wird. Um mich all dem zu stellen, muss ich fest entschlossen sein und bedingungslos an mich selbst glauben!

Egal wie fit du bist, wie gut vorbereitet du dich fühlst oder wie viele Ultrarennen du bereits absolviert hast, letztendlich kann bei so einem Lauf immer etwas passieren. Es ist eine Extremsituation. Es ist eine Distanz, auf der so viele Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Florian Neuschwander, der jetzt schon eine Ultraläufer-Legende ist, hat dazu mal einen, wie ich finde, sehr guten Artikel geschrieben. Zu guter Letzt ist es wichtig, dass du Spaß hast und das Rennen genießt:

Mit der #BeatYesterday-Mentalität im Hinterkopf werde ich wie immer mein Bestes geben!

Sebastian Medwed

Morgen ist es so weit! Mein Ziel lautet Ultramarathon! Drück mir die Daumen. Auf Instagram halte ich dich selbstverständlich auf dem Laufenden.

Ich werde sogar für diesen besonderen Tag den Instagram-Account von Garmin übernehmen, um euch mit exklusiven Insights rund um meinen ersten Ultramarathon zu versorgen.

Stay strong. Stay positive and #BeatYesterday!

Sebastian

Garmin Forerunner 45

Garmin Forerunner45 Modelle
30.04.2019

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