Esports: Wie wirst du zum Profi?

Ein Profi im favorisierten Game sein. An professionellen Turnieren teilnehmen. Den Lebensunterhalt an der Konsole verdienen. Das ist der Traum vieler junger Menschen. Doch wie wird man Esport-Profi – oder zumindest besser im Spiel? Das zeigt unser Guide von #BeatYesterday.org.

von Hannes Hilbrecht und Patrick Voutta

Gaming ist ein Kulturphänomen. Mittlerweile füllen Zehntausende große Arenen, während ein Millionen-Publikum online den Esports-Wettkämpfen beiwohnt. Auch die Preisgelder erreichen längst schwindelerregende Dimensionen.

Die Esports-Szene wandelt sich in Lichtgeschwindigkeit. Während die Professionalisierung anderer Sportarten wie Fußball oder Eishockey Jahrzehnte benötigte, läuft der gleiche Prozess beim Esports in wenigen Jahren ab.
Durch ihre wachsende Beliebtheit haben sich viele Videospiele ihrer größtenteils negativen Vorurteile entledigt. Die Besten im Genre sind keine Nerds mehr.

Sie sind Superstars.

Und das Besondere: Die meisten dieser Erfolgsgeschichten sind nebenan entstanden. Ganz normale Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich Karrieren aufgebaut. Mit Fleiß, Schweiß und etwas Glück. Die große Frage, die sich unzählige junge Frauen und Männer stellen: Wie werde ich Profi?

Schritt 1: Was für ein Gamer willst du sein?

Vereinfacht gesagt gibt es zwei Typen, die gerne zocken.

Casual Gamer sind Spielerinnen und Spieler, die vor allem Spaß haben wollen. Es geht zwar auch ums Gewinnen. Im Mittelpunkt steht aber das gemeinsame Abhängen und Eintauchen in Fantasiewelten. Das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis.

Und dann sind da die sogenannten kompetitiven Gamer. Das Adjektiv „kompetitiv” leitet sich vom englischen Begriff Competition ab. Auf Deutsch: Wettkampf. Wer kompetitiv tickt, will gewinnen, immer und zu jeder Zeit. Das Ergebnis entscheidet darüber, wie positiv ein Spiel am Ende wahrgenommen wird.

„Beim Esports geht es darum, sich mit anderen Spielenden zu messen. So gesehen werden alle mit Interesse am Wettbewerb zu Esportlerinnen und Esportler. Doch bis in die professionellen Ligen ist es ein langer und harter Weg. Die meisten werden ihn nicht bewältigen”, sagt Jörg Adami. Der 49-Jährige ist Vorsitzender der esport-player-foundation (epf). Die Organisation fördert und fordert junge Gaming-Talente deutschlandweit.

Schritt 2: Welche Eigenschaften braucht ein Profi?

Du bist ein kompetitiver Spieler oder eine kompetitive Spielerin und liebst den Wettkampf? Gut. Das ist ein Anfang. Aber besitzt du neben dem Willen auch die Eigenschaften einer Esportlerin oder eines Esportlers?

Grundsätzlich verlangt jedes Spiel – dazu später mehr im Detail – eigene Skills. Pauschal wirst du jedoch folgende Eigenschaften brauchen, die Jörg Adami skizziert:

  • Ehrgeiz
  • Disziplin
  • Reaktionsschnelligkeit
  • Analytische Fähigkeiten
  • Belastungsfähigkeit
  • Kommunikationsstärke
  • Hand-Augen-Koordination

„Am wichtigsten? Mindset, Mut und mentale Stärke.“

Jörg Adami, Vorsitzender EPF.

Das Mindset

Selbst wenn du manche Fähigkeiten noch nicht besitzt, kannst du sie mit der richtigen Einstellung erlernen. Willst du in die Nähe der Spitze kommen, musst du dein Leben nach dem Esports ausrichten. Zeit investieren, Fleiß aufbringen, Grenzen entdecken. Du besuchst zwar weiter Schule oder Studium, gehst arbeiten. Du triffst deine Angehörigen, bewahrst deinen Freundeskreis. Aber zusätzlich zum Esports solltest du kein weiteres zeitaufwendiges Hobby priorisieren.

Zwischen acht bis zwölf Stunden investieren Profis an manchen Tagen in ihre Karriere. Dieser Aufwand beinhaltet weit mehr als nur das Gaming. Das Anschauen und anschließende Analysieren von Wiederholungen der eigenen Spielsequenzen ist beispielsweise ein wichtiger Bestandteil eines ambitionierten Tagesablaufs.

Der Mut

Ein weiterer unterschätzter Punkt: Bist du für ein Leben in der Öffentlichkeit bereit? Damit du Fans und Sponsoren gewinnst, musst du dich vermarktbar machen, eine Präsenz aufbauen. Das ist unabdingbar für Profis – verlangt jedoch Mut.

Der Prozess beginnt beim Namen, den du in der Szene wählst und endet bei deiner Sichtbarkeit auf sozialen Plattformen. Die wichtigsten Adressen sind Twitch, YouTube und Instagram. Sind zwei Spielende ähnlich begabt, entscheidet das Vermarktungspotenzial darüber, wer mit einem Vertrag belohnt wird und wer frustriert in die Konsole beißt. Das ist die harte Wahrheit.

Die mentale Stärke

Der letzte Punkt betrifft deine mentale Fitness. Du kannst mit 26 oder 36 immer noch genauso gut spielen wie mit 16. Die nachlassende jugendliche Reaktionsschnelligkeit lässt sich mit Erfahrung kompensieren. Der Grund, warum viele Gamer aufhören, ist die Psyche. „In den meisten Fällen verursacht der fortwährende Stress ein frühes Karriereende im Esports. Es ist eine sehr schnelllebige Szene. Spielerinnen und Spieler, die aus dem Kinderzimmer auf internationale Bühnen katapultiert werden, leiden unter dem Druck. Daher ist die psychische und physische Gesundheit ein kritischer Faktor. Dieser wird im Esports leider zu oft vernachlässigt“, erklärt Jörg Adami.

Dein Wunsch „Gaming-Profi“ ist ungebrochen? Du kommst mit Enttäuschungen gut klar, begreifst sie als Herausforderung, hast Mut und bist diszipliniert? Dann musst du genau jetzt eine Entscheidung fürs Leben treffen.

Schritt 3: Wie findest du das richtige Spiel?

Welches Game begeistert dich am meisten? Diese Frage ist relevanter als jene nach deinem Talent.

Nur wenn du gerne spielst, wirst du dich über Jahre für dein Training motivieren können. Ein Spiel aufgrund der Preisgelder und der generellen Beliebtheit aussuchen? Das ist die falsche Entscheidung. Sie kann dazu führen, dass du rasch ausbrennst. Nicht jedes Spiel mag eine große Esports-Szene bieten. Allerdings ist fast jedes Genre auf professionellem Niveau vertreten.

Die populärsten Spielarten im Esports:

  • Multiplayer-Online-Battle-Arena (kurz MOBA): League of Legends und Dota 2
  • Shooter: Call of Duty oder Counter Strike Global Offense
  • Sportsimulationen: Die FIFA-Serie (Fußball) oder Basketball (NBA)
Garmin Instinct esports

Instinct – Esports Edition

Die GPS-Smartwatch für Gaming-Enthusiasten. Mit der Instinct Esports vervollständigst du dein perfektes Gaming Setup. Mit Live-Streaming deiner Vitaldaten im Match.
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© Garmin

Schritt 4: Wie wirst du richtig gut?

Du hast ein Spiel gefunden, in dem du aufgehst und das zu deinen Stärken passt? Indem du durch regelmäßiges Spielen beständig besser bist? Das ist das Fundament deiner Karriere. Nun musst du ein guter Spieler oder eine gute Spielerin werden. Das gelingt vor allem über Fleiß, Fleiß und noch mal Fleiß.

Du solltest nicht nur das Spiel trainieren und Strategien einprägen, sondern auch deinen Charakter formen. Den berühmten kühlen Kopf bewahren, wenn die animierte Welt um dich herum in Chaos erstickt.

Viele junge Spielerinnen und Spieler unterschätzen den Einfluss von gesunden Lebensgewohnheiten auf die Spielstärke. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, physischer Sport: All das sorgt dafür, dass du Stress besser verträgst. Und das ist beim Esports der wichtigste Charakterzug. In hoch dynamischen Games musst du innerhalb von Sekunden viele richtige Entscheidungen treffen. Es braucht Automatismen. Die besten Spieler und Spielerinnen funktionieren deshalb wie perfekt programmierte Maschinen.

Wenn es dir körperlich mies geht, wirst du dieses Level entweder nicht erreichen – oder kaum lange aushalten.

Die Smartwatch für Gamer-Karrieren

Die Instinct Esports Edition von Garmin wurde speziell für Gamer konzipiert. Mit der Smartwatch trainierst du an Computer und Konsole sowie beim körperlichen Training auf professionellen Niveau.

Einige der Schlüsselfunktionen, die dich auf dem Weg zu einer besseren Performance begleiten:

  • Die Esports-App: Verfolge, wie dein Körper auf Spielsituationen reagiert.
  • Live-Streaming: Teile deine Vitaldaten mit der Community und zeige Scouts, wie cool du in stressigen Situationen bleibst.
  • 30 Aktivitätsprofile: Finde deinen Lieblingssport – und trainiere deine Fitness wie professionelle Athletinnen und Athleten.

Schritt 5: Wie wirst du entdeckt?

Begabung und Training sind zwei entscheidende Komponenten. Der dritte Aspekt ist deine Sichtbarkeit. Wie beim realen Sport fischen sogenannte Scouts im Meer der Freizeitspielerinnen und -spieler permanent nach Talenten. Wenn du dich stark fühlst, online regelmäßig und routiniert besser bist als andere, solltest du diese Fähigkeiten selbstbewusster in der Gaming-Szene zeigen.

Streame auf Twitch oder erstelle Inhalte auf YouTube. Auch das Knüpfen sozialer Kontakte mit Profis und anderen relevanten Personen muss zu deiner Strategie gehören. Gaming Events oder Fachforen bieten sich an. Manche Organisationen suchen Mitspielende auf Webseiten wie Gamertransfer. Dort kannst du dich für verschiedene Rollen bewerben.

Es gibt sogar eine noch mutigere Variante: Einige professionelle Teams veranstalten Scouting-Events. Bei diesen Turnieren können sich Spielende unter den Augen der Talentspäherinnen und -späher beweisen. Die esports player foundation ist mit ihrer Counter Strike Talent Series eine gute Anlaufstelle.

Die meisten Teams achten während der Vorauswahl insbesondere auf die spielerische Begabung der Aktiven. „Sie ist das Fundament, auf dem Coaches mit Trainings aufbauen können. Kriterien wie Teamplay und Kommunikationsfähigkeit sind ebenso unverzichtbar“, sagt Jörg Adami.

Bleibt das Thema Spielauswahl. Auf welche Weise du in einem Game herausstichst, unterscheidet sich je nach Simulation stark.

League of Legends:

In League of Legends ist der sogenannte Solo-Queue Erfolg ein gutes Indiz für dein spielerisches Können. Dieser Wert gibt an, wie gut du individuell in diesem Spiel bist. Daher solltest du dich in der Rangliste stetig verbessern. Das gelingt dir, indem du viele Online-Matches absolvierst und diese gewinnst.

Da es sich bei League of Legends um ein teambasiertes Spiel handelt, kann es sein, dass du durch das Zufallsprinzip schlechte Mitspielende erwischt. Selbst wenn du richtig gut bist, kannst du häufig verlieren.

Deshalb ist es wichtig, dass du schon vor dem Profiteam eine eigene Crew aufbaust und regelmäßig in einer ähnlichen Besetzung spielst. In dieser sollten sich alle aufeinander verlassen können. Noch wichtiger ist jedoch das Teilen und Leben der gleichen Leidenschaft.

Suche gemeinsam mit deinen Kolleginnen und Kollegen nach Events, auf denen ihr euer Können unter Beweis stellt. Wer dort überzeugt, kann sich häufig ein Probetraining erspielen. Bei League of Legends musst du besonders mit Teamgeist, Kommunikations- und Kritikfähigkeit auffallen. Auch das lernst du in einem Team.

Wenn du in einer professionellen Organisation angenommen wirst, gibt es nur noch einen Weg: Arbeite dich teamintern nach oben bis du zu den Besten gehörst. Oder sei so gut, dass schwächere Teams dich für eine größere Rolle abwerben.

Counter Strike: Global Offensive

Auch in diesem Spiel gilt der Solo-Queue Erfolg als Grundlage für den Einstieg in das professionelle Umfeld. Außerhalb des spielinternen Rangsystems gibt es Plattformen wie ESEA und FaceIT, auf denen du auf bessere Gegnerinnen und Gegner triffst. Gewinnst du dort, fällst du rasch auf.

Dank dieser Plattformen ist der Prozess des Talent-Scoutings für alle Beteiligten stark vereinfacht. Wie bei League of Legends handelt es sich bei Counter Strike: Global Offensive um ein teambasiertes Spiel. Neben herausragender Präzision und spielerischem Verständnis musst du Team- und Kommunikationsfähigkeit beweisen.

FIFA:

Wer Fußball lieber fernab vom echten Spielfeld spielt, kann sich mittlerweile digital zum Profi entwickeln. Grundsätzlich bietet die Sportsimulation im deutschsprachigen Raum zwei Wege für eine Karriere. Die FIFA Ultimate Team (FUT) Turniere und die Virtual Bundesliga.

Die erste Laufbahn ist dabei fast unumgänglich. Die meisten professionellen Matches auf internationalem Terrain werden über diesen Modus ausgetragen. Dieser hat einen gravierenden Makel: Der Einstieg kann sehr kostspielig werden, da du dir bei FUT die besten Spieler mit Echtgeld erwerben musst. Viele Profis investieren daher ein kleines Vermögen. Allerdings kannst du, wenn du richtig gut bist, mit einem schwächeren Team besonders auffallen. Dieser Weg ist jedoch anspruchsvoller.

Die Virtual Bundesliga (VBL) ist fairer aufgestellt. Geld für sogenannte In-Game-Inhalte musst du nicht ausgeben. Die VBL lässt sich im FIFA-Menü (wenn du das Spiel für Konsole oder Computer besitzt) ganz einfach starten. Die Besonderheit: Es wird mit gleichstarken Mannschaften gespielt. Die VBL startet jährlich in den Wintermonaten.

Abgesehen davon kannst du – ähnlich wie bei den anderen beiden Spielen – an externen Events und Turnieren teilnehmen. So wirst du vielleicht von realen Bundesliga-Vereinen wie Bayern München oder Borussia Dortmund entdeckt, die Aktive für ihre Teams suchen.

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Schritt 6: Welche Karrierechancen bietet Esports noch?

Es reicht nicht oder nur kurz für eine Profilaufbahn im Gaming? Zum Glück gibt es Alternativen. Durch das schnelle Wachstum der Branche entstehen viele neue Positionen, in die du hineinwachsen kannst. Vom Esport-Journalist bis hin zur Esport-Entwicklerin sind viele Jobprofile dabei. Idealerweise kannst du dabei mehrere Hobbys verzahnen.

Du liebst Videoproduktionen und spielst selbst gern? Dann versuch dich als Esports-Videoproducerin oder -Videoproducer. Du produzierst unter anderem Interviews und Werbevideos für deine Organisation. Die Wahl für den perfekten Job liegt ganz bei dir. Die Gaming-Branche erinnert momentan an ein Land mit unbegrenzten Möglichkeiten.

Du musst nur eines tun: Deinen Traum mit Disziplin leben.

Elevate your Game mit der Instinct Esports

Mit der Instinct Esports vervollständigst du dein perfektes Gaming Setup. Analysiere deine Gaming-Performance über ein spezielles Esport-Aktivitätsprofil und streame deinen Stresslevel und deine Herzfrequenz über STR3AMUP! live im Match. Der Akku schafft bis zu 80 Stunden im Esport-Modus. Und dabei siehst du richtig gut aus: Der stylische und dynamische Look wurde speziell für die Spielende dieser Welt entwickelt. Trainiere deine Fitness mit über 30 Sport-Apps und bereite so Geist und Körper auf intensive Spiele vor.