Wingfoilen, Windsurfen, Kiten: Wie du es am besten lernst

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Felix Quadfaß
Dein Coach Felix Quadfass
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Viele Menschen würden gerne einmal surfen, wenige haben den Mut. Das muss nicht sein: Denn Bretter sind für alle da. Wie du das Windsurfen, Wingfoilen oder Kiten am schnellsten lernst, verrät dir der erfahrene Coach Felix Quadfass.

Es sind die vibrierenden Härchen im Ohr, die das Leben unbeschreiblich machen.

Unser Gleichgewichtsorgan ist komplex. Es zu erklären, würde zu große Wellen schlagen. Nur so weit: Wenn wir Menschen beim Wingfoilen, Windsurfen und Kiten über die Wasseroberfläche rasen, sind unsere Sinneshärchen maximal stimuliert. Wir fühlen uns frei, unbeschwert, glücklich. So, als könnten wir fliegen. Und in manchen Wassersportarten können wir das tatsächlich: schweben.

Die Mutter aller Funsportarten ist das Surfen. Das Reiten einer Welle ist eines der großartigsten Gefühle auf diesem Planeten. Doch in Mitteleuropa gibt es kaum geeignete Wogen. Also entwickelten Frauen und Männer vor vielen Jahren das Windsurfen. Plötzlich konnten sie bei steifer Brise auf beinahe jedem Gewässer ihre Abenteuer erleben.

Da das Windsurfen den Verwegenen irgendwann nicht mehr genügte, entwickelte sich das Kiten. Ein Drachen lässt die Surfenden auf ihren schmalen und kurzen Brettern über das Meer brausen, springen und fliegen. Das Wingfoilen ist die jüngste Entwicklungsstufe und die barrierefreieste. Weder Wellen noch extrem kräftiger Wind sind nötig.

Das sind drei von mittlerweile unzähligen Wassersportarten. Ich schätze sie besonders, weil Surfende für sie keinen Motor brauchen. Die wunderbare Kraft der Natur ist ausreichend.

Wie du deine Lieblingsdisziplin findest – das erfährst du in diesem Guide.


Felix Quadfuß gibt ein Interview und schau tin die Kamera

Dein Coach: Felix Quadfass

Der Garmisch-Partenkirchener betreibt am Gardasee, in Ägypten und auf den Kapverdischen Inseln seine Surfschulen von Planet Allsports. Seine favorisierte Sportart? Das Windsurfen.


Schritt 1: Traue dir das Surfen zu

Kann jeder Mensch surfen?

Ja!

Ob dünn oder mehrgewichtig, ob jung oder weniger jung, ob geschmeidig oder eher ungelenk: Wer möchte, steht irgendwann auf dem Brett. Bei manchen geht es eben ein klitzekleines bisschen schneller.

Das Wichtigste bei Aktivitäten wie dem Wingfoilen, Windsurfen oder Kiten ist nicht deine körperliche Veranlagung. Es ist dein Kopf. Du musst es wirklich wollen. Wenn du die ersten zwei Tage eines Kurses ausschließlich ins Wasser platscht und dein Brett kaum bändigen kannst, heißt es: dranbleiben.

Surfen ist Kopfsache

Bei all diesen Sportarten geht es um Offenheit und Geduld. Du musst dir sagen und zeigen lassen, wie etwas funktioniert. Präge dir jeden Handgriff ein. Beim Wingfoilen sind das ein paar wenige Kniffe, beim Windsurfen deutlich mehr.

Wenn du vom Board rutscht, musst du wieder aufsteigen. Das Gefühl für Wind und Wasser schenkt dir niemand. Das trainierst du dir mühsam an.

Wie wichtig der Kopf ist, beobachte ich in einigen meiner Kurse. Manchmal sind die Tage für die Teilnehmenden enttäuschend. Frust begehrt auf. Ist ein Zeitpuffer vorhanden, pausieren wir lieber einen Tag. Oft sind die Blockaden danach wie weggespült, die Fortschritte am größten. Das Gehirn surft weiter, während du schläfst.

Schritt 2: Trainiere dein Gleichgewicht

Du willst eine Wassersportart lernen? Das ist schön! Unter Umständen wirst du eine sportliche Liebe fürs Leben finden. Wenn noch ein paar Wochen bis zum Urlaub bleiben, kannst du dich auch fernab vom Meer auf dein Projekt vorbereiten.

Beim Wingfoilen, Windsurfen und Kiten braucht es vor allem Balance. Je besser dein Gleichgewichtssinn geschult ist, desto wohlgesonnener kommt dir das Meer vor.

Helfen Stand-up-Paddling, Yoga und Core-Training beim Surfen?

Stand-up-Paddling auf Kanälen und Seen ist ein guter Einstieg. Trotz der seichten Geschwindigkeiten wird dich das Paddeln zunächst (über)fordern. Dein Board wippt hin und her, manchmal landest du im Wasser. Doch dann wirst du rasch ein Gefühl für das Brett bekommen.

Erfolgreiche Kursteilnehmende praktizieren oft Yoga. Das ist nicht ungewöhnlich. Yoga schult Körpergefühl und Motorik, wer meditiert, beherrscht sich in stressigen Situationen. Und die ziehen schnell auf, wenn das Meer an dem Brett unter deinen Füßen reißt. Yoga auf dem SUP-Board ist besonders effektiv.

Auch eine trainierte Tiefenmuskulatur ist nützlich. Dein Balancegefühl profitiert von einem starken Core. Wer testen will, wie gut es um das eigene Gleichgewicht steht, darf sich auf ein Balance Board stellen. Auch das Skateboard liefert einen authentischen Eindruck.

Schritt 3: Finde die perfekte Disziplin

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du deinen präferierten Sport wählen kannst. Du beginnst mit dem einfachsten und steigerst dich. Oder du startest gleich mit der Aktivität, auf die du dich am meisten freust. Ich empfehle die zweite Alternative. Dann bist du motivierter.

Aber wie wählst du deine Sportart aus? Am besten, in dem du dich mit den Vorzügen dieser Disziplinen beschäftigst.

Wie lernt man Wingfoilen?

Dieser Sport, der auch als Wingsurfen bekannt ist, steckt noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist das Wingfoilen sehr beliebt. Wahrscheinlich, weil es sofort Spaß bringt und noch mit dem Reiz des Neuen behaftet ist.

Beim Wingfoilen hältst du einen Flügel in den Händen. Mit diesem Segel fängst du den Wind ein. Durch eine spezielle Vorrichtung unter dem Board – dem Foil – wirst du schon bei geringen Geschwindigkeiten aus dem Wasser gehoben. Du schwebst über die kruseligen Oberflächen von Seen und Meeren.

Da das Wingfoilen von Weitem sehr elegant aussieht, entscheiden sich viele Urlaubende spontan für diese Disziplin. Wingsurfen könntest du sogar ohne Trainerin oder Trainer lernen. Ein Kurs ist trotzdem ratsam.

Die Vorteile des Wingfoilens

  • Da relativ wenig Wind nötig ist, kannst du fast jeden Tag etwas auf dem Wasser erleben.
  • Da das Wingfoilen bezüglich Wellen anspruchslos ist, eignen sich auch Binnenseen für den Sport.
  • Du spürst beim Wingfoilen die schnellsten Trainingsfortschritte.

Wie lernt man Kitesurfen?

Beginne mit dem Kitesurfen unbedingt unter professionellen Anleitung. Ansonsten ist es aufgrund der möglichen Geschwindigkeit zu gefährlich. Wie schnell du beim Kiten werden kannst? Der Weltrekord liegt bei fast 50 Kilometern pro Stunde. Ein Motorboot, das du ohne entsprechenden Führerschein fahren dürftest, erreicht 30 Kilometer pro Stunde.

Dazu kommen beim Kitesurfen die langen und teilweise luftigen Flugphasen. Wie hoch die Kiterinnen und Kiter aus den Fluten springen? Profi Jesse Richman schaffte 240,7 Meter.

Das klingt verlockend wie irrsinnig – vor allem ist es riskant. Wer sich mit dem Drachen aus dem Wasser katapultiert, dann jedoch die Kontrolle verliert, klatscht schmerzhaft auf das Wasser. Beim Kiten ist die Technik nicht das Wichtigste, sondern die Vernunft. Wenn die da ist, erlebst du großartige Momente.

Die Vorteile des Kitesurfens

  • Du erlebst atemberaubende Action und ein Gefühl des Fliegens.
  • Der Materialeinsatz ist überschaubar. Das Equipment ist schnell eingepackt und passt in jedes Auto.
  • Sobald das „Aufstehen” aus dem Wasser technisch sauber gelingt, was zwei bis drei Tage dauern kann, erledigt der Wind den Rest.

Wie lernt man Windsurfen?

Das Windsurfen ist eine der schwierigsten Disziplinen im Wassersportbereich. Vielleicht sogar die Anspruchsvollste. Die Aktiven müssen eine komplexe Technik handeln, denn die meisten Bewegungen finden parallel statt.

Einerseits musst du das Brett kontrollieren. Andererseits sollte das Segel perfekt ausgerichtet sein. Das lernt niemand innerhalb von ein paar Tagen.

Wie schwierig das Windsurfen ist? Es gibt wenige Wellenreiterinnen und Wellenreiter, die beide Disziplinen auf einem hohen Niveau beherrschen. Man kann es dem Motorsport vergleichen. Ein normales Surfbrett ist die Enduro für Cross-Strecken. Das Equipment beim Windsurfen ähnelt eher einer Rennmaschine aus der MotoGP, der schnellsten Rennserie der Welt.

Wer das Windsurfen lernen will, braucht Geduld. Aktive müssen sich die zahlreichen Bewegungsabläufe merken und diese vor allem verstehen. Dazu kommt das Fachwissen um die Winddynamiken.

Wer es schafft, dass Board, Körper und Segel perfekt mit der Natur harmonieren, wird das Windsurfen für immer lieben.

Die Vorteile des Windsurfens

  • Es ist ein traumhaftes Gefühl, wenn du über das Wasser rast und die Spritzer auf deinen Füßen spürst. Anders als beim Wingfoilen und Kiten ist der Körper beinahe die ganze Zeit mit der See verbunden.
  • Es ist sogar dann möglich, wenn es keine nennenswerten Wellen gibt. Auch reicht Geübten mittelmäßiger Wind für eine aufregende Session.
  • Anders als beim herkömmlichen Wellenreiten sind die Törns deutlich länger.

Schritt 4: Finde den bestmöglichen Surfkurs

Du hast dich für eine Disziplin entschieden? Sehr gut. Glücklicherweise hindert dich nichts dran, langfristig alle Sportarten auszuprobieren.

Wie leicht dir das Lernen fällt, hängt auch von deinen Lehrerinnen und Lehrern ab. Du musst also eine gute Schule finden. Und das ist bei den wachsenden Angeboten gar nicht so leicht.

Beachte drei Aspekte besonders.

1. Welche Reviere eignen sich für welchen Wassersport?

Wenn Wassersportlerinnen und Wassersportler von einem Revier reden, meinen sie damit die Regionen, in denen sie sportlich aktiv sind. Je nach Surfgerät sollten die Spots verschiedene Ansprüche erfüllen.

Das beste Revier fürs Wingfoilen gibt es in dem Sinne gar nicht. Grundsätzlich kannst du das überall tun. Sogar in flachen Gewässern.

Das beste Revier beim Kiten bietet zusätzlich zum starken Luftzug reichlich Platz. Fehlt es daran, ist die Gefahr groß, dass du andere bedrängst. Das Wasser sollte tief und in Bewegung sein, weil Stürze dann weniger schmerzen.

Das beste Revier fürs Windsurfen beschert dir verlässliche Winde. In Boavista auf den Kapverdischen Inseln, die versprenkelt im Südatlantik liegen, findest du zudem prächtigen Wellenkämme.

In Europa ist der Gardasee eines der spannendsten Reviere. Der Lago di Garda bietet extrem viel Raum, zudem weht fast jeden Tag genügend bis starker Wind. Auch die bemerkenswerte Wassertiefe erfüllt alle Ansprüche.

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Wie war dein Tag auf dem Wasser? Die Garmin Instinct 2 Surf Edition speichert deine gesurften Wellen, die jeweilige Zeit und die maximale Geschwindigkeit. Und dein Highlight – den längsten Ritt deiner Session.

Mit Garmin Connect kannst du deine Aktivitäten analysieren. Sie stellt alle Daten und die über GPS aufgezeichneten Positionen im Wasser anschaulich für dich dar.

2. Woran erkennt man eine gute Surfschule?

Zunächst am öffentlichen Auftritt. Die Website und sozialen Profile geben idealerweise einen authentischen Einblick über die Leistung und das Equipment des Anbieters. Besonders beim Wingfoilen gab es in den vergangenen drei Jahren einige Innovationen. Anbieter, die ihr Equipment zeigen, haben wenig zu verbergen. Klar ist: Ein guter Auftritt ist kein sicheres Versprechen. Es hilft dir, wenn du dich mit Rezensionen befasst.

3. Was müssen Surfschulen bieten?

Obwohl ich am liebsten unmotorisiert über die Wellen gleite, sind Boote für unsere Kurse wichtig. Der Einstieg ins Wasser ist von Deck aus meist einfacher. Zudem können die Coaches ihre Teilnehmenden schnell wieder einsammeln, wenn sie vom Brett stürzen. Ohne Beiboot würden die Aktiven zu viel Zeit für die Rückkehr zum Ufer verplempern. Auch Headsets sind wichtig. Mit ihnen können Surflehrerinnen und Surflehrer während des Törns permanent Hinweise geben.

Wie erfolgreich dein Kurs am Ende sein wird, bestimmst du. Bist du motiviert und lernwillig, wirst du bald auf dem Brett ein neues Lebensgefühl spüren – und deine Härchen im Ohr mächtig vibrieren lassen.

Felix Quadfass

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Was dich sonst noch vorwärts bringt