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SUP für Einsteiger: Je breiter, desto besser

Jedes Jahr schwärmen Stand-up-Paddler auf Flüssen und Seen aus. Besonders Einsteiger können einiges dazulernen. Paddlerin Paulina Herpel hat Tipps für deinen perfekten Start!

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Grell glänzt die Sonne auf dem Fjord. Glatt wie ein Spiegel liegt das Wasser zu Füßen von Paulina Herpel, der Himmel über ihr hat alle Wolken abgeschüttelt. Wären Ufer und Hügelkuppen nicht mit Schnee beträufelt, könnte man kaum glauben, dass das Board der Stand-Up-Paddlerin bei Minustemperaturen über das Gewässer gleitet.

Tatsächlich paddelt Paulina auf dieser Aufnahme in der rauen Wildnis der Lofoten. Die norwegische Inselgruppe schmiegt sich im europäischen Nordmeer an das skandinavische Festland. Der Nordpol scheint näher als Berlin. Nur die Ausläufer des Golfstroms sorgen dafür, dass das Klima verhältnismäßig „mild“ bleibt. Frostig ist es trotzdem im hohen Norden. Paulina trotzt der Kälte im Zwiebellook. Sie trägt dicke Sportkleidung und einen Trockenanzug, der sogar bei Stürzen ins Wasser dichthält. Schuhe und eine zusätzliche Jacke dürfen auch nicht fehlen.

„Nur meine Nasenspitze schaute damals aus der Kapuze. Und trotzdem war es kalt. Und doch unglaublich schön und aufregend”, erinnert sich Paulina heute, eine ganze Zeit nach dem Ausflug. Sie weiß: SUP-Touren glücken auch in Herbst und Winter. Es gibt kein zu kaltes Wetter. Nur faule Ausreden und die falsche Kleidung.

SUP im Herbst
Sogenannte Drysuits sind besonders bei Stand-Up-Paddlern sehr beliebt. Vor einer Tour schlüpfen sie voll bekleidet in den Trockenanzug. Dank hochwertiger Reißverschlüsse sind die Anzüge wasserdicht versiegelbar. Selbst bei Stürzen ins kühle Nass bleiben Stehpaddler trocken. In dieser Spezialkleidung sind SUP-Abenteuer auch in den kalten Monaten ohne Probleme möglich.

Für gewöhnlich schätzen Stehpaddler ein wärmeres Ambiente. Sie schwärmen in den sonnenreichen Monaten zwischen April und September aus auf Flüsse, Kanäle und Seen, tragen Bikini oder Boardshorts. In manchen Städten drohen auf den Wasserstraßen sogar Staus. Die SUP-Boards gibt es mittlerweile nicht mehr nur in Online Shops und in kleinen Läden mit Surfbedarf zu kaufen, sondern zur Hauptsaison auch preisgünstig im Discounter um die Ecke.

Doch welches Board ist das richtige für die ersten Paddelversuche? Sind günstige Bretter eher Ramsch oder lohnende Investition? Was müssen Einsteiger beachten? Fragen über Fragen. Expertin Paulina Herpel hat sechs Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene.

SUP-Profi Paulina Herpel


Paulina, 22, steht seit elf Jahren auf den schmalen und breiteren Brettern dieser Welt. Ihr Vater Dirk Herpel begeisterte sie früh für Abenteuer auf Surfbrett und SUP-Board. Auf ihrem Instagram-Kanal paulinasup nimmt sie ihre Follower mit auf ihre Abenteuer. Außerdem gibt die Stehpaddlerin Camps und Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene. Paulina lebt in Hamburg und paddelt am liebsten auf der Alster.

Paulina Herpel mit Garmin Instinct Solar Surf
Paulina Herpel ist auf und am Wasser groß geworden. Die 22-Jährige lebt in Hamburg. © Dirk Herpel

1. Erst der Kurs, dann das Vergnügen

„Im Sommer habe ich schon viele interessante Szenen verfolgt. Manche Paddler transportieren Bierkästen auf ihren Boards. Andere machen Yoga-Übungen auf dem Wasser. Manchmal sieht das sehr ästhetisch aus, manchmal nicht. Was ich aber noch häufiger beobachte: Viele wissen nicht wirklich, was sie auf dem Board tun. Einsteiger erkenne ich daran, dass sie das Paddel falsch herum benutzen. Andere machen bei den Paddelschlägen kniebeugenartige Bewegungen. Das Gesäß senkt sich Richtung Brett. Gesund und effektiv ist das nicht. Einsteiger sollten ein paar Euro und ein bisschen Zeit in einen Grundkurs investieren. Das lohnt sich immer und erhöht garantiert den Spaßfaktor.”

2. Je breiter, desto besser

„Je breiter das Board ist, desto leichter ist es für den Paddler, in der Balance zu bleiben. Für Einsteiger, die sich noch nicht so sicher fühlen, empfehle ich eher größere Bretter. Die nehmen zwar nicht wahnsinnig viel Tempo auf, aber wer andauernd ins Wasser fällt, kommt auf einem zu schmalen Board gar nicht vorwärts.

Wer einen Einsteigerkurs macht und vom ersten Mal auf dem SUP begeistert ist, sollte ein qualitativ hochwertiges Board wählen. Einige der preiswerten Alternativen für 300 Euro gehen bei intensiver Benutzung zeitig kaputt. Langfristig ist es günstiger, einmal mehr auszugeben, als jedes Jahr neu kaufen zu müssen. Gute Boards sind aus leichtem Carbon gefertigt und halten zahlreiche Belastungen aus. Aufblasbare Varianten sind dann empfehlenswert, wenn die Nutzer viel unterwegs sind und das Board im Rucksack transportieren möchten.”

Paulina Herpel auf ihrem SUP auf einem See
Paulina empfiehlt Einsteigern zum Start auf dem SUP Touren auf seichten Binnengewässern. © Franziska Riegamer

3. Die ersten Paddelversuche: seicht starten

„Die allermeisten Einsteiger kommen auf dem Board schnell zurecht. Mit etwas Gleichgewichtssinn und der richtigen Technik lernen sie das Paddeln fast intuitiv. Ich empfehle trotzdem, erst mal auf seichten Binnengewässern zu üben. Das gibt Selbstsicherheit. Einsteiger können sich so gemächlich an die Bewegungsabläufe gewöhnen. Auf dem offenen Meer oder auf Flüssen mit starker Strömung braucht es Erfahrung, sonst kann es gefährlich werden. Wer auf den seichten Gewässern zurechtkommt, kann danach einen Zusatzkurs für das Paddeln in den Wellen machen. Das ist ein tolles Trainingsziel.”

4. Immer besonnen paddeln

„Ich freue mich, dass unsere Sportart in jüngster Zeit so viel Zulauf erfährt. Umso wichtiger ist es, dass sich alle Paddler auf ihren Boards vorbildlich verhalten. In manchen Städten – zum Beispiel in Hamburg – sind Strecken auf der Elbe, die früher befahrbar waren, durch Versäumnisse Einzelner leider mittlerweile gesperrt. Auch beim SUP müssen wir trotz der überschaubaren Geschwindigkeiten Regeln beachten und – wie hoffentlich immer – Rücksicht auf die Natur und unsere Mitmenschen nehmen. Das ist wichtig, damit wir besonders in den Städten weiterhin die Gewässer erkunden dürfen. Damit SUP ein urbanes Abenteuer bleibt, sollten wir jederzeit besonnen paddeln.”

Paulina Herpel beim Surfen mit dem SUP
Nur geübte Stand-Up-Paddler sollten sich auf hohe See trauen – wie hier Paulina vor der Küste El Salvadors. © Rudy Orlitz

5. Trainingsmethode SUP: Ganzkörpertraining und Kalorienkiller

„Stand-Up-Paddling ist ein Ganzkörpersport. Wir beanspruchen unsere Arme, die Beine, besonders die seitliche Bauch- und Schultermuskulatur. Wer mit der richtigen Technik paddelt, verbrennt viele Kalorien und formt seine Muskeln. Ich verfolge mit meiner Instinct Solar Surf von Garmin sämtliche Trainingseinheiten. Die Ergebnisse zeigen, dass ich in einer Stunde bei rauer See ähnlich viel Energie investiere wie auf einer einstündigen Jogging-Runde. Mein Tipp: die Zeiten auf dem Wasser tracken. Das gibt ein gutes Gefühl für die Leistung. Einsteiger erkennen, dass auch entspanntes Fahren einen Trainingseffekt hat.”

6. Sightseeing auf dem Board

„Ich liebe es, neue Städte auf dem Board zu erkunden. Ob in Skandinavien oder jetzt während der Corona-Pandemie daheim in Deutschland – das Sightseeing-Paddeln ist eine spannende Alternative, um Reiseziele zu entdecken. Ich leihe bei lokalen Anbietern ein Board und schlängele mich durch die Städte. Die Sicht ist klarer und unverfälschter. In Oslo habe ich paddelnd einen sensationellen Städtetrip erlebt. Auch auf der Alster in Hamburg, meiner Stammroute, habe ich mich immer noch nicht satt gepaddelt.”

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