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Zeckenstich: Wie du dich schützt – und Zecken richtig entfernst

Bei sommerlichen Temperaturen sind Zecken besonders aktiv. Haben sie sich einmal am Körper festgesaugt, können sie gefährliche Krankheiten übertragen. So schützt du dich.

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Beinahe unsichtbar lauern sie im Gras, an Bäumen oder Sträuchern. Kaum sechs Millimeter klein und dennoch gefährlich. Während Bienen und Hummeln eifrig von Blüte zu Blüte streifen, die Welt bestäuben, warten Zecken auf eine egoistische Chance. Ob Tier oder Mensch, lockt der Duft sie an, stechen sie zu.

Stechen?

Richtig gelesen. Zecken beißen nicht. Mit ihrem kleinen Stechrüssel saugen sie das Blut ihrer unfreiwilligen Spender und Spenderinnen. Anders als beispielsweise Mücken können sie mit diesem die Haut jedoch nicht durchdringen. Sie reißen diese mit ihren Scherenwerkzeugen vorher auf, weswegen viele von einem Zeckenbiss sprechen. Einmal durch die Haut gedrungen, können die Milbentiere gefährliche Krankheiten übertragen.

Welche gefährlichen Krankheitserreger übertragen Zecken?

Zeckenstiche sind tückisch. Reißen dir die Blutsauger die Haut auf, spürst du zunächst nichts. Grund dafür ist eine Art Betäubungsmittel im Speichel der Tiere. Dieses verteilen sie auf deiner Haut, ehe sie das kleine Loch aufreißen. Durch dieses steckt die Zecke ihren Stechrüssel und saugt dein Blut.

Mit den Inhaltsstoffen ihres Speichels verhindert sie außerdem, dass dein Blut gerinnt oder sich die Stelle entzündet. Manche Arten produzieren zusätzlich eine Art Kleister, mit dem sie an deiner Haut festkleben. So können sie über Stunden oder Tage unbemerkt saugen. Das Problem ist jedoch nicht der geringe Blutverlust, sondern die Krankheiten, die Zecken übertragen können. Wie schnell das geschieht, hängt von der Art des Erregers ab.

Borreliose

Borreliose ist die gefährlichste Krankheit, die ein Zeckenstich verursachen kann. Positiv: Die Erreger befinden sich im Darm des Parasiten. Nach einem Stich überträgt er diese nicht sofort. Erst nach einigen Stunden gelangen sie in deinen Organismus. Glücklicherweise tragen nicht alle Zecken diesen Krankheitserreger in sich. Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts ergaben, dass nur 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen sich infizieren und nur 0,3 bis 1,4 Prozent wirklich erkranken.

Frau mit Borreliose durch Zeckenstich
Borreliose erkennt man meist an der roten Verfärbung rund um die Einstichstelle der Zecke. © iStock / Getty Images Plus / anakopa

Solltest du an einer Borreliose erkranken, tritt zunächst die sogenannte Wanderröte auf. Dabei bildet sich eine rote Verfärbung um die Einstichstelle, die sich über deine Haut ausbreitet. Meist passiert das aber erst einige Zeit nach dem Stich. Deswegen solltest du diesen auch nach dem Entfernen der Zecke gut beobachten. Tritt das Symptom der Wanderröte auf, solltest du dich rasch von deiner Ärztin oder deinem Arzt behandeln lassen. Sonst drohen schwere Folgen wie Arthritis in den Knien, Gesichtslähmungen und chronische Entzündungen der Hirnhaut. Die frühzeitige Gabe von Antibiotika kann einen schlimmen Verlauf verhindern.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Diese Krankheit übertragen Zecken sofort, wenn sie die Erreger in sich tragen. Denn diese befinden sich im Speichel des Parasiten und gelangen bereits beim Stich in dein Blut. Selbst wenn du die Zecke schnell entfernst, kannst du bereits infiziert sein. Bleibt der Stich länger unbemerkt, steigt das Risiko.

Die ersten Symptome einer FSME-Infektion gleichen denen einer Grippe. Du klagst über Fieber und Gliederschmerzen. Da die Inkubationszeit zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen betragen kann, wird die Erkrankung oft als Grippe abgetan. Dämmst du die Symptome nicht ein, kann sich deine Hirnhaut entzünden. Bei schweren Verläufen besteht dann die Gefahr von bleibenden Lähmungen, Anfällen oder anhaltenden Kopfschmerzen. Bei circa einem Prozent der Erkrankten führt eine FSME-Infektion sogar zum Tod.

Welche Gebiete der DACH-Region sind gefährdet?

Für Deutschland veröffentlicht das Robert-Koch-Institut regelmäßig eine aktuelle Karte, auf der du die Risikogebiete einsehen kannst. Dazu gehören vor allem der Süden Deutschlands und vereinzelte Gebiete in Sachsen und Brandenburg. Im Norden ist das Risiko deutlich geringer. In Österreich und der Schweiz musst du besonders aufpassen. In beiden Ländern gelten fast alle Regionen als Risikogebiete. Planst du eine Reise dorthin, ist eine FSME-Impfung ratsam.

Risikogebiete FSME Zecken
© Pfizer | www.zecken.de

Wie kann man sich vor Zeckenstichen schützen?

Besonders, wenn du viel in der Natur unterwegs bist, solltest du dich aktiv vor Zecken schützen. Diese Tipps können helfen:

FSME-Impfung

Gegen FSME kannst du dich impfen lassen. Die Impfung verhindert zwar keine Infektion, aber senkt das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs enorm. Vor Borreliose kann dich leider keine Impfung schützen.

Lange Kleidung

Auch wenn es im Sommer verlockend ist, solltest du nicht in kurzer Hose und T-Shirt durch Wiesen mit hohem Gras oder durch das Gestrüpp streifen. Ohne den Schutz der Kleidung bist du deutlich anfälliger für Zeckenstiche. Ziehe stattdessen lange Kleidung an und ziehe die Socken über die Hosenbeine. Trägst du helle Kleidung, kannst du die kleinen Parasiten leichter darauf entdecken und abschütteln.

Zeckenschutzmittel

Planst du einen längeren Ausflug in die Natur, halten Zeckenschutzmittel die kleinen Parasiten ab. Damit besprühst du unbedeckte Hautstellen, deine Socken und Hosenbeine. Achte immer auf die Inhaltsstoffe. Die Weltgesundheitsorganisation spricht den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin eine besonders gute Wirkung zu. Gepaart mit Citriodiol, einem Extra des Zitroneneukalyptus, stören sie den Geruchssinn der Zecke und schrecken diese ab. Achte darauf, dass du den Schutz regelmäßig erneuerst.

Wie sollte man Zecken entfernen?

Trotz aller Vorsicht können dich manche Zecken dennoch stechen. Deswegen solltest du nach Aufenthalten in der Natur immer deinen Körper nach den kleinen Plagegeistern absuchen. Vergiss dabei nicht die schwer einsehbaren Körperregionen wie Kniekehlen, Achseln, Genitalbereich, Nacken und Kopf. Entdeckst du eine an dir, kannst du sie sicher entfernen (lassen). Dafür eignen sich Zeckenzangen.

So entfernst du die Blutsauger:

  1. Greife die Zecke so nah wie möglich an der Einstichstelle. Am besten richtest du eine Lampe darauf, damit du ihren Kopf genau erkennen kannst. Drücke nicht zu fest. Sonst zerquetschst du die Zecke und sie sondert weitere Krankheitserreger ab.
  2. Hast du den Kopf gegriffen, ziehe die Zecke behutsam und ohne sie zu verdrehen heraus. Desinfiziere die Stelle und beobachte sie in den nächsten Wochen. Bildet sich ein roter Kreis um die Einstichstelle oder bekommst du grippeähnliche Symptome, gehe umgehend zu deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Wie du eine entfernte Zecke richtig entsorgst

Hast du die Zecke erfolgreich entfernt, solltest du sie entsorgen. Doch wohin mit dem Blutsauger?

Zunächst solltest du die Zecke aufbewahren. Gebe sie in einen Druckverschlussbeutel oder Schraubglas und stelle es in den Kühlschrank. So kann bei einer auftretenden Infektion eine Untersuchung der Zecke veranlasst und der Erreger schnell gefunden werden.

Bei dir ist keine Infektion aufgetreten und du möchtest die Zecke endgültig entsorgen? Egal für welche Methode du dich entscheidest: Achte darauf, dass du bei der Entsorgung den direkten Kontakt mit der Zecke, ihren Sekreten oder Eiern unbedingt vermeidest, damit du nicht mit Krankheitserregern in Berührung kommst. Die folgende Übersicht zeigt dir, was du tun kannst und was du lieber lassen solltest.

RichtigFalsch
Ertränken in Alkohol oder Desinfektionsmittel:
Alkohol mit mindestens 40 Prozent kann Zecken nach einigen Minuten töten. Gib sie dazu am besten in ein kleines Schraubglas und fülle Alkohol hinzu. Erkrankst du nach dem Zeckenstich, kann das Tier dank dieser Methode sogar untersucht werden.
Ertränken in Wasser:
Zecken können bis zu 3 Wochen im Wasser überleben. Herunterspülen in der Toilette oder Ertränken durch einen Waschgang in der Maschine sind also nicht wirksam. Sogar den 90 Grad Wasch- oder Trocknergang überstehen die meisten Gliederfüßer unbeschadet.
Verbrennen der Zecke:
Achte beim Verbrennen darauf, dass sie dem Feuer nicht entkommen kann. Es wird empfohlen die Flamme eines Feuerzeugs für einige Sekunden direkt auf die Zecke zu halten. Solltest du gerade in der Natur unterwegs sein, ist von der Methode unbedingt abzuraten. Waldbrandgefahr! In diesem Fall kannst du die Zecke einfach zurück ins Unterholz setzen.
Zerdrücken mit den Fingern oder einem Gegenstand:
Zecken haben einen harten Schild. Sie mit den Fingern zu zerquetschen, wird dir nicht gelingen. Auch könntest du bei dieser Methode mit Krankheitserregern in Kontakt kommen. Mit einem Gegenstand kannst du zwar genügend Druck aufbringen, allerdings besteht das Risiko, dass die Zecke platzt und sich ihre Eier im Umkreis verteilen.
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