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Johanniskrautöl: 5 Vorteile des natürlichen Heilmittels

Natürlich, entzündungshemmend und heilungsfördernd. Erfahre, wie du Johanniskrautöl selbst herstellen kannst und welche gesundheitlichen Vorteile es bietet!

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Prellungen und Zerrungen zählen zu den häufigsten Sportverletzungen. Wer nach dem Laufen, Radfahren oder Fußballspielen unter diesen Blessuren leidet, sollte erst mal Ruhe bewahren – und mehrere Wochen mit dem Training pausieren.

Johanniskrautöl kann sowohl bei Prellungen als auch bei Zerrungen die Heilung unterstützen. Was das natürliche Öl noch kann – und wie du es ganz einfach selber herstellst.

Was ist Johanniskrautöl?

Johanniskrautöl wird aus den Blüten der gleichnamigen Pflanze gewonnen. Schon seit der Antike behandeln Menschen mit diesem Naturheilmittel äußere Wunden. Heutzutage gibt es viele weitere Anwendungsgebiete – und das Öl wird bei unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt.

Obwohl die Blüten des Johanniskrauts gelb sind, färbt sich das Öl während des Herstellungsprozesses rot. Aus diesem Grund wird es auch Rotöl genannt. Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Hypericin – er verursacht die rote Farbe.

Ein weiterer Hauptbestandteil der Blüte ist Hyperforin. Es wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Johanniskraut enthält außerdem Gerb- und Bitterstoffe, die das Immunsystem stärken und das verletzte Gewebe (z. B. bei Wunden) wieder verdichten können.

Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide und Xanthine. Diese besitzen antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften.

Johanniskraut und Schafgarbe auf einer Wiese

Obacht!

Der Wirkstoff Hypericin kann die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Das bedeutet, dass deine Haut nach dem Auftragen des Öls stärker auf die UV-Strahlen reagiert – und du schneller einen Sonnenbrand bekommst. Deshalb solltest du nach dem Auftragen von Johanniskrautöl auf ein Sonnenbad verzichten.

© iStock / Getty Images Plus / Michel VIARD

Wie wirkt Johanniskrautöl?

Aufgrund der Inhaltsstoffe der Blüten ist die Wirkung des Öls sehr vielfältig. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich aber vor allem die äußerliche Anwendung des roten Öls bewährt.

Es unterstützt die Wundheilung

Ob nach einem Fahrradsturz oder dem Anstoßen an der Tischkante: Bereits ein kleines Missgeschick kann Kratzer oder blutige Wunden bescheren. Rotöl kann bei der Behandlung helfen. Laut einer Studie der University of the West Indies kann das Öl die Wundheilung fördern. Es versorgt oberflächliche Schnitt- und Schürfwunden und kann auch die Folgen von Sonnenbränden lindern. Dazu massierst du die Wunde mehrmals täglich mit dem Öl ein.

Es beugt Narbenbildung vor

Die durchblutungsfördernde Wirkung des Rotöls hilft bei der Erneuerung der oberen Hautschichten. Das kann der Narbenbildung vorbeugen. Die Resultate einer türkischen Studie legen nahe, dass das Öl aber nur Narben verhindern kann, wenn die Wunde sofort damit behandelt wird.

Es lindert Muskel- und Gelenkbeschwerden

Da Johanniskrautöl schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, kannst du es nach einer leichten Muskelverletzung auftragen. Bei Prellungen, Zerrungen, Krämpfen oder einem Muskelkater kann es die betroffene Region beruhigen und den Schmerz lindern.

Es hilft bei Hautirritationen

Bakterien und Viren sorgen oft dafür, dass Akne und Pickel nicht abheilen. Die antibakterielle und antiseptische Wirkung des Öls kann die Heilung eitriger Wunden beschleunigen und das Auftreten von Hautirritationen reduzieren.

Laut einer Studie kann der Inhaltsstoff Hyperforin sogar bei Neurodermitis helfen. Bei trockener Haut wird Rotöl ebenfalls verwendet. Bevor du das Öl auf deine Haut aufträgst, solltest du an einer kleinen Stelle deine Verträglichkeit testen.

Es fördert die Muskelentspannung

Aufgrund der wärmenden Wirkung eignet es sich ebenfalls für den Einsatz bei Muskelverspannungen. Physiotherapeutinnen und -therapeuten verwenden Johanniskrautöl beispielsweise für Massagen. Die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung kann dabei helfen, die Verspannungen der Patientinnen und Patienten zu lösen.

Johanniskrautöl kannst du auch in innerlich anwenden. Dabei solltest du aber vorsichtig sein: Rotöl kann unter anderem die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen. Sprich deswegen unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, ob das Öl zur inneren Anwendung für dich geeignet ist.

Rezept: Johanniskrautöl selbst herstellen

Möchtest du Johanniskrautöl selbst herstellen, brauchst du die Blüten der Pflanze. Du kannst das Johanniskraut selber in deinem Garten oder auf dem Balkon anpflanzen – und am besten Ende Juni am frühen Morgen ernten. Traditionell beginnt die Erntezeit am 24. Juni, dem Johannistag. Zu dieser Zeit ist die Wirkstoffkonzentration in der Blüte am größten.

Zutaten

Für 400 Gramm Johanniskrautöl brauchst du:

  • 200 g frische Johanniskrautblüten
  • 400 ml kaltgepresstes Olivenöl
  • eine weiße Glasflasche
  • eine dunkle Glasflasche
  • ein Sieb

Zubereitung

  1. Nachdem du die Blüten gesammelt hast, solltest du sie für mindestens eine Stunde im Freien stehen lassen. Dadurch erhalten kleine Lebewesen die Chance, umzuziehen.
  2. Fülle im Anschluss die Blüten des Johanniskrauts in eine helle Glasflasche.
  3. Gieße das Olivenöl über die Blüten, bis sie komplett bedeckt sind.
  4. Stelle die Flasche an einen warmen und hellen Ort und lasse sie sechs Wochen lang geschlossen.
  5. In der Ruhephase schüttelst du das Glas täglich, um die Inhaltsstoffe herauszulösen.
  6. Nach der Ruhephase trennst du die Blüten mithilfe eines Siebs vom Öl. Fülle das fertige Johanniskrautöl im Anschluss in eine dunkle Glasflasche. So bleiben die Wirkstoffe länger erhalten.

Tipps für dein selbstgemachtes Johanniskrautöl

  1. Damit das Öl den richtigen Rotton annimmt, musst du die Blüten unbedingt an einem trockenen Tag pflücken. Achte darauf, dass sie nicht verwelkt sind.
    Wasche die Blüten nicht, da sich sonst Schimmel bilden kann.
  1. Bewahre das fertige Öl an einem dunklem Ort bei maximal 21 Grad auf. So bleibt es etwa ein Jahr haltbar.
  1. Du kannst die Ölreste deines Herstellungsprozesses für deine Hände nutzen.
  1. Reibe deine Hände vor dem Schlafengehen mit dem Rotöl ein und ziehe Baumwollhandschuhe darüber. Du wirst erstaunt sein, wie weich deine Haut morgens ist.
  1. Für eine optimale Heilung deiner Beschwerden solltest du das Öl bis zu dreimal täglich auf die betroffene Stelle einmassieren.
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