Body & Soul

Was hilft wirklich gegen Haarausfall?

Fast jeder dritte deutsche Mann über 30 Jahren ist von Haarausfall betroffen. Viele Kerle leiden unter den kahlen Stellen am Kopf. Gibt es Hilfe?

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Volle, dichte Haare gelten als Zeichen von Vitalität und Attraktivität. Für viele sind sie nicht nur der Ausdruck eines Lifestyles, sondern unverwechselbarer Teil der Persönlichkeit – wie einst bei Albert Einstein, Bob Marley oder den Beatles. Umso mehr leiden Männer, wenn die Haare schon in jüngeren Jahren ausfallen. Wer will schon älter aussehen, als er ist – womöglich gar mit spärlichem Haarkranz wie der eigene Vater?

100 Haare verlieren wir im Schnitt pro Tag

Dabei kann Haarausfall viele Ursachen haben. Und es gibt heute eine Reihe wirkungsvoller Gegenmaßnahmen. Aber zunächst einmal: Haare verlieren wir alle, und zwar ständig. Es sind rund 100 unserer 100.000 bis 150.000 Haare, die wir täglich verlieren. Beim Schlafen, beim Duschen, beim Kämmen – einfach so. Im Frühjahr oder Herbst können es sogar mehr sein. Natürliche Ursache ist die Lebensdauer eines Haares. Nach durchschnittlich sechs Jahren fällt das einzelne Kopfhaar aus, und ein neues wächst nach.

Ein Hautarzt kann helfen

Bilden sich jedoch schüttere Stellen an den Haaransätzen oder auf dem Hinterkopf und bleiben büschelweise Haare in Kamm oder Bürste hängen, dann ist das kein gutes Zeichen – und Anlass, zum Hautarzt zu gehen. Der kann mit einem Test feststellen, unter welcher der vier Arten von Haarausfall man leidet.

In den meisten Fällen ist die fortschreitende Glatzenbildung in unseren Genen angelegt. | © iStock.com/ruigsantos

Diese Arten von Haarausfall gibt es:

  • Die Häufigste, der genetisch bedingte Haarausfall, tritt meist in Form von lichtem Haar am Hinterkopf oder Scheitel und Geheimratsecken auf.
  • Diffuser Haarausfall bedeutet, dass man überall zu viele Haare verliert.
  • Kreisrunder Haarausfall beginnt rapide mit kahlen, runden Stellen auf der Kopfhaut.
  • Und der Narbige Haarausfall hinterlässt vernarbte Stellen ohne Haare.

Wichtig: Je früher Betroffene zum Arzt gehen, desto besser stehen die Chancen mit Gegenmaßnahmen erfolgreich gegen den Haarausfall anzugehen oder ihn zumindest aufzuhalten.

Mögliche Ursachen

In den meisten Fällen ist die fortschreitende Glatzenbildung in unseren Genen angelegt: Erblich bedingter Haarausfall tritt bei rund Dreiviertel aller Männer (Frauen: ein Drittel) bis zum 80. Lebensjahr ein. Ausgelöst wird er durch eine Reaktion der Haarwurzeln auf das männliche Sexualhormon Testosteron, genauer gesagt, das Dehydrotestosteron (DHT). Das Hormon lässt Haarwurzeln so verkümmern, dass aus ihnen nur noch kaum sichtbarer Haarflaum sprießt. Das bedeutet aber nicht, dass im Blut von Glatzenmännern besonders viel Testosteron zirkuliert, bestimmte Haarwurzeln reagieren nur genetisch bedingt überempfindlich auf das Hormon. Der Haarkranz um den Kopf etwa besteht aus Haaren, die unempfindlich gegen DHT sind, und deswegen bleiben diese Haare stehen.

Daneben können die Ursachen für das Ausfallen von Haaren sehr vielfältig sein: Sie reichen von Stress über hormonelle Schwankungen, Eisenmangel, Veränderungen der Schilddrüsenfunktion bis hin zu chronischen Erkrankungen. Auch einige Medikamente (etwa Beta-Blocker oder Cholesterin senkende Mittel) können als Nebenwirkung Haarausfall verursachen. In diesen Fällen können gezielte ärztliche Maßnahmen oder eine Therapie Abhilfe schaffen und die alte Haarpracht wiederherstellen.

Die entscheidende Frage lautet nun: Was tun?

Teure Mittel, Tinkturen, Shampoos oder Tabletten gibt es genug auf dem Markt – doch viele von ihnen sind weitestgehend wirkungslos, so dass man sie sich buchstäblich „in die Haare schmieren“ kann. Auch bei vielen Präparaten aus der Drogerie ist der Nutzen nicht wissenschaftlich erwiesen und damit ziemlich ungewiss.

Männer mit Glatze werden als intelligenter, dominanter und sexyer wahrgenommen als Männer mit vollem Haupthaar. | © iStock.com/biglike

Medikamente können wirken

Wirklich wirksam bei genetisch bedingtem Haarausfall sind nur Medikamente, die die lebenden Zellen direkt unter der Kopfhaut beeinflussen. Die Topseller unter den dafür zugelassenen Wirkstoffen heißen Finasterid und Minoxidil.

Finasterid hemmt die Umwandlung von Testosteron in DHT, so dass die Verkümmerung der Haarwurzel gestoppt wird. Mancher Mann fühlt sich allerdings mit der Veränderung seines Hormonspiegels nicht wohl, auch wenn Finasterid weder das Muskelwachstum noch die Potenz beeinträchtigen soll. Die Alternative ist die äußerliche Anwendung von Minoxidil. Die Tinktur muss täglich in die Kopfhaut einmassiert werden und führt zu besserer Durchblutung und verstärkter Zellproduktion.

Für beide Mittel gilt: Je früher sie eingesetzt werden, desto besser. Und: Sie wirken nur, solange sie eingenommen werden. Beide Substanzen helfen, intakte Haarwurzeln zu erhalten und können bei etwa der Hälfte der Fälle auch defekte Wurzeln reparieren.

Unters Messer – Haartransplantation

Wer nicht gerne täglich und lebenslang Medikamente nimmt, der sollte über eine Haartransplantation nachdenken. Dazu muss man wissen, dass diese aufwendigen chirurgischen Verfahren mit relativ hohen Kosten verbunden sind, die von den Krankenkassen in der Regel nicht getragen werden. Das „Aufforsten“ von Geheimratsecken etwa schlägt mit rund 2000 Euro zu Buche, bei stärkerem Haarausfall kann eine Transplantation auch fünfstellige Beträge kosten.

Die Transplantation ist eine kosmetische Maßnahme und beseitigt die Ursachen nicht. Es bleibt also ein Risiko, dass mögliche Krankheiten auch transplantierte Haare weiter ausfallen lassen. Damit dies bei erblich bedingtem Haarausfall nicht passiert, werden nur Haare aus dem Haarkranz am Hinterkopf auf die kahlen Stellen verpflanzt. Diese Haare sind gegen Testosteron unempfindlich und bleiben ein Leben lang erhalten und aktiv.

Zum kahlen Kopf stehen!

Eine Alternative wäre, sich mit dem kahler werdenden Kopf zu arrangieren. Immerhin ergab eine Studie der Universität von Pennsylvania: Männer mit Glatze werden als intelligenter, dominanter und sexyer wahrgenommen als Männer mit vollem Haupthaar. Allerdings gilt das nicht für Halbglatzen und langsam schütter werdendes Haar. Insofern: Vielleicht sollte Mann nicht krampfhaft gegen den Haarausfall ankämpfen, sondern direkt zum Rasierer greifen …

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