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Ringelblumensalbe selber machen: Wie du die heilende Kraft der Pflanze nutzt

Eine Blume soll Wunden heilen? Klingt bizarr, ist aber wahr. In der Hausapotheke bringt dir die Ringelblumensalbe sogar noch mehr Vorteile. Wie du sie selbst herstellst.

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Sie blüht von Juni bis Oktober, wächst bis zu 60 Zentimeter hoch und lässt mit ihrer Blüte den ganzen Garten strahlen: Die Ringelblume. Doch schon im zwölften Jahrhundert stellte die Äbtissin Hildegard von Bingen fest, dass das Gewächs nicht nur optisch überzeugt. Die Vorsteherin eines Nonnenklosters entdeckte, dass der Korbblütler mit der gelb-orangen Blüte auch gesundheitliche Vorteile entfaltet.

Bis heute hat sich die Ringelblume als Hausmittel bewährt. Zur Salbe verarbeitet, hilft sie bei verschiedenen Verletzungen. Welche Inhaltsstoffe genau dafür verantwortlich sind – und wie du die Ringelblumensalbe selber herstellst, verrät dieser Artikel.

Welche Inhaltsstoffe haben Ringelblumen?

Die Ringelblume wird wissenschaftlich Calendula officinalis L. genannt. Als Familienmitglied der Korbblütengewächse zählt sie zu den wichtigsten Heilkräutern.

In den sogenannten Zungen- und Röhrenblüten steckt die Heilkraft, mit der du äußere Haut- und Schleimhautwunden behandeln kannst. Die folgenden Inhaltsstoffe der Ringelblume sind für ihre heilende Wirkung verantwortlich:

  • Carotinoide (zellschützend)
  • Triterpensaponine und Polysaccharide(entzündungshemmend, antibakteriell)
  • Bitterstoffe (stärken Abwehrkräfte)
  • Cumarine (antibakteriell)
  • Ätherisches Öl (schmerzlindernd, entzündungshemmend)
  • Flavonoide (antioxidativ, entzündungshemmend)

Aber auch innerlich angewendet, können die Blüten deinen Organismus gesundheitsfördernd beeinflussen. Sie wirken krampf- und schmerzlindernd und regen Kreislauf, Stoffwechsel und die Durchblutung an.

© iStock / Getty Images Plus / Yaraslau Saulevich

Wobei hilft dir Ringelblumensalbe?

Die Blüten der Ringelblume werden in einigen medizinischen Bereichen verwendet. Ärztinnen und Ärzte empfehlen Calendula-Präparate unter anderem bei Magen- und Darmproblemen oder Menstruationsbeschwerden. Es gibt auch Gurgel – und Spüllösungen, die du bei Rachen- und Mundschmerzen anwenden kannst. Die äußere – und häufigste – Anwendungsform ist jedoch die Ringelblumensalbe.

Ringelblumensalbe hilft bei:

  • Schürf- und Schnittwunden
  • Ekzemen (Hautentzündungen)
  • Sonnenbrand
  • Akne
  • Hautausschlag
  • Furunkeln
  • trockener Haut
  • Prellungen
  • und Zerrungen.

Stürzt du beim Joggen oder Radfahren und hast eine leichte Schürfwunde, kannst du die Salbe direkt zu Hause auftragen. Schon nach wenigen Anwendungen lindert sie die Schmerzen – und beschleunigt die Wundheilung.

Obacht: Bei manchen Menschen kann die Ringelblume eine allergische Reaktion hervorrufen. Die Folgen sind Hautrötungen, Juckreiz oder Bläschenbildung. Wer unter einer Korbblütler-Allergie leidet, sollte daher Ringelblumen in jeder Form meiden.

Rezept: Ringelblumensalbe selber machen

Schritt 1: Calendulablätter ernten oder kaufen

Für deine selbstgemachte Ringelblumensalbe kannst du entweder bereits getrocknete Ringelblumenblüten kaufen – oder deine eigenen Blüten aus dem Garten oder Balkon verwenden.

Wenn du Calendula selbst anpflanzen möchtest, kannst du die Samen im April aussäen. Ab Juni schmücken die orangenen Blüten der Ringelblumen dann dein Beet. Ernte die Calendula-Blüten am besten mittags an einem trockenen Tag, denn Regen oder Tau waschen wichtige Inhaltsstoffe aus. Lass die geernteten Blüten noch eine Stunde draußen im Schatten liegen, damit Insekten fliehen können.

Nach der Ernte musst du die Blüten trocknen. Lege sie dazu am besten auf ein Gitter und decke sie mit einem Tuch ab, damit sie nicht einstauben. Nach ein bis zwei Tagen kannst du die Blütenblätter vom Blütenboden abzupfen und diese für eine Woche weiter trocknen lassen. Bewahre die getrockneten Blätter in dunklen Gläsern oder an einer dunklen Stelle auf. UV-Licht schadet der Qualität und Haltbarkeit.

© iStock / Getty Images Plus / Jevgenija Zukova-Cernova

Schritt 2: Ringelblumenöl herstellen

Bevor du die Salbe zubereiten kannst, brauchst du Ringelblumenöl. In diesem Schritt entziehst du der Pflanze alle wichtigen Inhaltsstoffe und reicherst das Öl damit an. Mit Hilfe eines sogenannten Warmauszuges stellst du das Öl in nur 40 Minuten her.

© iStock / Getty Images Plus / Catalina-Gabriela Molnar

Zutaten für 80 ml Öl:

  • 15 g getrocknete Ringelblumenblätter
  • 100 ml kaltgepresstes Olivenöl (alternativ Sonnenblumenöl)
  • 1 kleine Schüssel und 1 Kochtopf
  • steriles Glas (ohne Deckel für 15 Min. bei 130 Grad in den Backofen)
  • Thermometer
  • Geschirrtuch

Zubereitung:

  1. Fülle Wasser in den Kochtopf und erhitze es auf etwa 50 Grad.
  2. Gib das Öl und die Blätter der Ringelblumen in eine Schüssel. Stelle sie in das Wasserbad.
  3. Lasse das Öl ca. 20 bis 30 Minuten durchziehen und rühre zwischendurch um.
  4. Siebe das Öl durch ein sauberes Geschirrtuch in das steriles Glas.

Schritt 3: Ringelblumensalbe herstellen

© iStock / Getty Images Plus / AlexRaths

Zutaten für etwa fünf Cremetiegel:

  • 80 ml Ringelblumenöl
  • 30 g Bienenwachs
  • 20 g Sheabutter
  • 1 kleine Schüssel
  • 1 großer Kochtopf
  • 5 Cremetiegel

Zubereitung:

  1. Fülle den Kochtopf mit lauwarmen Wasser und erhitze es auf etwa 60 Grad.
  2. Gib das Bienenwachs und die Sheabutter in eine Schüssel und stelle sie ins Wasserbad.
  3. Erwärme die Mischung und rühre so lange, bis alles geschmolzen ist.
  4. Lass die flüssige Butter-Wachs-Mischung kurz abkühlen und füge sie dem Öl zu.
  5. Rühre so lange, bis eine salbenartige Masse entsteht.
  6. Fülle die Salbe in die Tiegel und lasse sie auskühlen.

Tipp: Wenn du die Salbe im Kühlschrank lagerst, hält sie bis zu zwei Monate. Für ein bisschen Abwechslung kannst du auch Lavendelblüten hinzugeben. Lavendel riecht gut und wirkt beruhigend.

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