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Avocado: Voll fett, voll gesund – aber kein Volltreffer für die Umwelt

Der Hype um die Avocado – was ist wirklich dran? Und warum hat der Boom der Beerenfrucht auch seine Schattenseiten? Wir sorgen für Aufklärung.

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Avocado: Fett auf die gesunde Tour

Avocados bestehen zu etwa zwei Dritteln aus Wasser und zu bis zu 30 Prozent aus Fett – die Beerenfrucht wird deswegen auch „Butterfrucht“ genannt. Zudem liefern Avocados wichtige Nähr- und Vitalstoffe sowie Ballaststoffe, stärken dank ihres hohen Gehalts an Eisen sowie Vitamin A und E dein Immunsystem. Aber es ist vor allem der hohe Fettgehalt, der die Avocado zum Superfood macht: Sie enthält viele gesunde ungesättigte Fettsäuren, aber kein Cholesterin, und gehört damit zu den cholesterinsenkenden Lebensmitteln. Avocados sind zum Beispiel ein hervorragender Butterersatz, da sie deutlich kalorienärmer als Butter sind.

Avocados in Maßen verzehren – und von Haustieren fernhalten

Eine Avocado hat um die 400 Kilokalorien. Zur Einordnung: Der durchschnittliche tägliche Kalorienbedarf einer erwachsenen Frau liegt bei rund 2.000 Kilokalorien. Die Avocado ist also eine kleine Kalorienbombe. Und Vorsicht: Für Menschen ist die Avocado zwar gesund, für Tiere jedoch giftig! Das gilt insbesondere für Katzen, Hunde und Meerschweinchen, sie dürfen auf keinen Fall Avocados fressen! Verantwortlich dafür ist der toxische Bitterstoff Persin, der sich vor allem im Kern befindet. Für Menschen ist der Verzehr von Avocados in normalen Mengen unbedenklich.

Avocado-Sorten: Hass und Fuerte im Vergleich

Es gibt Hunderte von Züchtungen, in Deutschland sind vor allem die Avocado-Sorten Hass und Fuerte verbreitet.

  • Fuerte
    Fuerte-Avocados sind grün und birnenförmig, ihre Schale ist dünn und glatt. Das Fruchtfleisch ist vergleichsweise fest und schmeckt milder das der Hass-Avocados. Unreife und reife Früchte sehen gleich aus.
  • Hass
    Hass-Avocados sind je nach Reifegrad dunkelgrün (unreif) bis schwarz (reif) und eiförmig, ihre Schale ist dick und uneben. Sie sind gewöhnlich kleiner als Fuerte-Avocados und haben ein relativ weiches Fruchtfleisch, das nussig schmeckt.

Beide Avocado-Sorten haben ein Fettgehalt von etwa 18 bis 25 Prozent.

Avocado kaufen: Wann ist die Avocado reif?

Avocados werden unreif geerntet. Kaufe sie im Idealfall noch leicht unreif und lass sie zu Hause ein bis drei Tage nachreifen, neben einem Apfel geht’s schneller. Äpfel verströmen das Reifegas Ethylen. Eine überreife Avocado erkennst du am braun gefärbten Inneren.

Supermarkttest: Die Avocado sollte sich prall, aber nicht zu hart anfühlen und leicht eindrücken lassen. Versuche, den Rest des Stiels vorsichtig abzulösen. Geht das problemlos und lächelt dich darunter grünes Fruchtfleisch an, ist die Avocado reif. Angebrochene Avocados bewahrst du im Kühlschrank auf. Zuvor wickelst du sie samt Kern (wichtig, da sie sonst frühzeitig anläuft) in Frischhaltefolie ein oder legst sie zusammen mit einer aufgeschnittenen Zwiebel in eine Frischhaltedose.

Konventionell angebaute Avocados sind mit Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) belastet, kaufe daher möglichst Bio-Avocados. Die Pestizide stecken wie bei anderem Obst auch hauptsächlich in der Schale, die du natürlich nicht mitisst. Trotzdem solltest du insbesondere herkömmlich angebaute Avocados vor der Zubereitung waschen, damit beim Aufschneiden keine Schadstoffe von der Schale ins Innere der Frucht gelangen können.

Kernfrage: Avocado-Kern mitessen oder nicht?

Ärgerlich, wenn du mal wieder eine Avocado erwischst hast, die schön fett und schmackhaft aussieht, aber hauptsächlich aus einem riesigen Kern besteht. Oder ist der etwa essbar? Seit geraumer Zeit wird propagiert, man könne und möge den Kern mitessen, da er einen Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe enthalte. Kleinraspeln sollst du ihn und über dein Müsli streuen. Oder fein gemahlen in deinen Smoothie geben. Aber: Der Kern ist steinhart und bitter. Und er enthält in erhöhter Konzentration die giftige Fettsäureverbindung Persin, die sich auch in anderen Teilen der Avocado-Pflanze findet. Hart, bitter, giftig – läuft dir da das Wasser im Mund zusammen? Wohl kaum. Wirf den Kern lieber in die Biotonne.

Kritisiert wird die Avocado nicht etwa, weil sie zu fett wäre. Nein, wir essen einfach zu viel davon! | © iStock.com/tashka2000

Dilemma: Avocados sind durstig, ihre „schlechte“ Ökobilanz kratzt am Image

Die Avocado steht am Pranger. Kritisiert wird die Avocado nicht etwa, weil sie zu fett wäre. Nein, wir essen einfach zu viel davon! Nach Angaben des SWR importierte Deutschland im Jahr 2017 rund 71.000 Tonnen Avocados, 2010 waren es noch 28.000 Tonnen. Das Problem: Für ein Kilo Avocado, das sind etwa fünf Stück, werden bis zu 1.000 Liter Wasser verbraucht. Zum Vergleich: Für ein Kilo Tomaten werden nur rund 200 Liter benötigt. Für ein Kilo Weizen immerhin 1.300 Liter und für ein Kilo Rindfleisch mehr als 15.000 Liter. Diesen Wert ermittelte die WWF-Studie „Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands“. Diese Zahlen lassen Veganer und Vegetarier nun vermutlich triumphieren. Das Avocado-Dilemma gibt es dennoch: Die massiv gestiegene Nachfrage und der hohe Wasserverbrauch verstärken in den Anbauländern wie Chile, Peru und Mexiko, in denen Avocados auf riesigen Plantagen in Monokulturen gedeihen, den eh schon vorhandenen Wassermangel. Für den Anbau werden zudem im großen Stil Wälder gerodet, außerdem schaden die beim Anbau verwendeten Pestizide der Umwelt.

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