Obst und Gemüse Marke Eigenbau werden beliebter. Aus Resten gedeiht Neues. Der englische Begriff Regrowing bedeutet nach- oder wieder wachsen. So neu, wie Regrowing klingt, ist es gar nicht. Schon unsere Großeltern haben Stecklinge von Pflanzen genommen und sie erneut austreiben lassen – ihnen somit wieder Leben eingehaucht. Der Strunk der Gemüsezwiebel, ein Hauch Lauch, das letzte Stückchen Ingwer oder sogar der beinahe vergessene Rest Ananas: Was du eben noch in die Tonne werfen wolltest, wird fortan Grundlage für deine gesunde Kost. Das macht Spaß und spart bares Geld.
Wie funktioniert Regrowing?
Zum Regrowing eignen sich eine ganze Reihe von Gemüsesorten, die den zweiten Bildungsweg nehmen können. Der Schwierigkeitsgrad der Projekte ist dabei sehr unterschiedlich: Er reicht von kinderleicht bis besser zwei „Grüne Daumen haben”. Die Basics sind rasch erklärt: Alle Gemüse- und Obstsorten brauchen Licht, Wasser, Erde und Nährstoffe. Ein günstiger Platz für dein Gemüse-Experiment ist die Fensterbank. Ideal sind Morgen- und Abendsonne. Die pralle Mittagshitze wirkt eher schädlich.
Worauf muss ich beim Regrowing achten?
- Achte darauf, dass du ausschließlich gesunde und junge Pflanzenteile für dein Regrow-Projekt verwendest.
- Das Wasser solltest du alle zwei Tage auswechseln. Die wieder aufkeimenden Pflanzen sind anfällig für Schädlinge und Krankheiten, die sich nach einiger Zeit im Wasser niederlassen und vermehren können.
- Solltest du deine Pflanze in einen Topf setzen, nutze Aussaaterde. Diese ist steril, keimfrei und enthält keine anderen Samen. Die Erde im Topf solltest du stets leicht feucht halten, damit deine Pflanze nicht „gestresst wird”.
- Deine Pflanze braucht Licht zum Gedeihen. Ein guter Platz ist die Fensterbank.
- Habe Geduld und lass deine Pflanze in Ruhe wachsen.
Welches Gemüse eignet sich?
Bei Zwiebeln oder Knoblauch gelingt dir das Regrowen ganz einfach. Deinen Rest der Knoblauchzehe steckst du für das schnelle Erfolgserlebnis etwa 1,5 Zentimeter tief in die Erde. Hältst du den Setzkasten feucht und warm, schießen bald wieder grüne Triebe aus dem Boden.
Genau so einfach geht das Regrowing mit Frühlingszwiebeln. Mit einem beherzten Schnitt etwa drei Zentimeter über den Wurzelfäden beginnen. Den Strunk stellst du mit den Wurzeln nach unten in ein Glas Wasser. Hier wächst die Frühlingszwiebel innerhalb einer Woche auf die ursprüngliche Größe heran. Wichtig: Die Frühlingszwiebel wird nicht eingepflanzt und das Wasser solltest du alle zwei Tage wechseln. Bei Porree (Lauch) funktioniert das Regrowing nach dem gleichen Prinzip.
Tipp: Erstelle eine Erinnerung in deinem Terminkalender, damit du das Wasserwechseln nicht vergisst. Hast du die Benachrichtigungen auf deiner Garmin-Uhr aktiviert, erinnert sie dich daran und dein Gemüse kann sprießen.
Selbst mit Salat gelingt Regrowing wie von Zauberhand. Entscheidend ist es, den Strunk großzügig – etwa drei Zentimeter – stehen zu lassen. Mit der Unterseite dann ab ins Wasserglas und schon kannst du den neuen Blättern schnell beim Wachsen zusehen.
Anleitung zum Regrowing von Romana-Salat
Anleitung zum Regrowing von Romana-Salat

Lege deinen Romana-Salat bereit und hole dir ein Schneidebrett und ein scharfes Messer aus der Küche.

Schneide den oberen Teil des Romana-Salats ab, sodass ein Strunk mit einer Höhe von mindestens drei Zentimetern übrig bleibt. Den oberen Teil kannst du in einem schmackhaften Salat verarbeiten.

Stelle Gläser bereit. Achte darauf, dass die Gläaser sauber sind, damit keine Keime deinen Salat belasten können.

Nun steckst du den Strunk in das Glas und befüllst es mit Wasser, bis die Wurzel gut bedeckt ist.

Stelle deinen Salat an einigen sonnigen Platz und wechsle das Wasser regelmäßig.

Nach drei bis vier Wochen kannst du deinen nachgewachsenen Salat ernten. Guten Appetit.
Auch ausgetriebene Kartoffeln und Süßkartoffeln müssen nicht mehr im Abfall landen. Schneide sie in kleinere Stücke und pflanze diese mit den Trieben (den herausragenden Keimen) oder Kartoffelaugen nach oben circa zehn Zentimeter tief in die Erde. Denke daran, dass Erdäpfel beim Wachsen mehr Raum brauchen als Zwiebeln. Nach zwei bis drei Monaten hast du ihnen nicht nur neues Leben geschenkt, sondern kannst die Ergebnisse deiner guten Tat ernten.
Deutlich mehr Geduld benötigst für das Regrowing einer Ananas. Damit bist du dann allerdings in der Königsklasse angekommen. Hier pflanzt du nur den Strunk der Ananas ein, der für die Bewurzelung die ersten Tage in einem Gefäß mit Wasser verbringen sollte. Haben sich ausreichend neue Wurzeln gebildet, kannst du die Pflanze in einen Topf setzen. Jetzt heißt es abzuwarten. Meist dauert es bis zu zwei Jahre, ehe sich die erste Frucht zeigt. Die Erfolge wirst du lieben und deine Gäste werden staunen.
Übersicht: Was eignet sich zum Regrowing?
Gemüse |
Gewürze und Kräuter |
Obst |
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