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Snowkiten: Was es ist und wie es dich weiterbringt

Wer gerne mit dem Kite über das Wasser schießt, muss sich im Winter nicht grämen. Snowkiten ist eine unterhaltsame Alternative. Was du dafür benötigst und wie die Wintersportart deinen Körper trainiert.

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Ein eisiger Wind weht durch die Ausläufer der Ötztaler Alpen. Eine dicke Eisschicht überzieht den beliebten Reschensee. Perfekte Bedingungen für Kiter. Jedes Jahr schießen und springen sie mit Skiern und einem Kite (Lenkdrache) ausgestattet über die gefrorene Oberfläche.

Beim Snowkiten kannst du auch im Winter mit der Kraft des Windes Höchstgeschwindigkeiten erreichen – gerade für Kitesurf-Fans, die im Winter oft auf ihre Gaudi verzichten müssten, ist der Trend eine spannende Alternative.

Welches Equipment du zum Snowkiten benötigst und wo du die Sportart lernen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Snowkiten?

Snowkiten ist eine beliebte Trendsportart des Winters und eine Alternative zum bekannten Kitesurfen. Nur, dass du nicht mit einem Brett über das Wasser pflügst und springst, sondern es mit Skiern oder einem Snowboard auf Schnee und Eis tust. Gefrorene Seen oder schneebedeckte Felder eignen sich aufgrund der ebenen Fläche besonders gut. Snowkiterinnen und -kiter nutzen dabei die gleichen Lenkdrachen wie auf den Gewässern.

Stellen sie ihren Kite in den Wind, sind hohe Geschwindigkeiten möglich, weil der Schnee unter den Skiern oder dem Snowboard kaum bremst. Mehr als 100 km/h können erfahrene Aktive erreichen. Wer erst mit dem Snowkiten beginnt, überschreitet die 30 km/h jedoch selten. Durch geschicktes Positionieren des Kites sind auch entspannte und damit sichere Fahrten möglich.

Wer mehr Adrenalin möchte, kann zu Sprüngen ansetzen. Mit kräftigem Wind und dem richtigen Tempo steigen die Aktiven bis zu 30 Meter in die Luft und setzen erst nach etwa 100 Metern wieder auf.

Sportler beim Snowkiten auf einem zugefrorenen See
Die Zugkraft des Kites kann bis zu 80 km/h und mehr erreichen. © iStock.com/freeteo

Für wen ist Snowkiten geeignet?

Snowkiten können alle erlernen. Viele Ski- oder Touristengebiete bieten sogar Kurse an, in denen du den Sport innerhalb weniger Tage kennenlernst. Der Einstieg gelingt leichter, wenn du bereits Erfahrungen auf Skiern oder dem Snowboard hast – und aus dem Sommer weißt, wie du einen Lenkdrachen beim Kitesurfen steuerst. Bist du kompletter Newbie, solltest du zuerst mit dem Skifahren oder Snowboarden beginnen.

Wenn du das kannst, ist das Snowkiten nicht allzu schwer. Zu Beginn machst du dich mit dem Kite vertraut. Gehst du sicher mit ihm um, kannst du starten. Beachte: Mit höheren Geschwindigkeiten steigt auch die Sturzgefahr. Der unberechenbare Wind kann dich schneller aus der Balance bringen.

Besonders bei älteren Menschen kann das auf dem harten Untergrund schnell zu Verletzungen führen. Auch wer geschundene Gelenke hat, sollte vorsichtig sein. Der Kite kann an den Schnüren zerren und so starken Druck auf die Arm-, Schulter- und Handgelenke erzeugen.

Kommst du schlecht mit Wind und Kälte klar, solltest du dich anderen Wintersportarten zuwenden.

Sportler hebt beim Snowkiten mit seinem Snowboard ab
Zum Snowkiten brauchst du nicht nur Kite und Snowboard, sondern auch eine große freie Fläche. © iStock.com/SBakhadirov

Was du beim Snowkiten benötigst

Möchtest du Snowkiten ausprobieren, benötigst du passendes Equipment. Das musst du dir nicht direkt kaufen. Manche Ausrüstungsgegenstände sind ziemlich teuer. Nimmst du an einem Kurs teil oder besuchst einen Verleih in einem Skigebiet, kannst du dir das Equipment leihen.

Ski oder Snowboard

Snowkiten ist nur mit Skiern und dem Snowboard möglich. Für den Einstieg sind Skier geeigneter. Du kannst dich darauf besser bewegen und stehst gerade zu deiner Kitebar, das ist das Steuerelement des Lenkdrachens. Auf dem Snowboard musst du dich dagegen verdrehen. Auch kannst du mit Skiern besser lenken und Hindernissen ausweichen.

Kite

Genauso wichtig ist der Kite (Lenkdrache). Mit diesem nutzt du die Kraft des Windes und rast über die gefrorene Fläche. Beim Snowkiten kannst du zwei verschiedene Arten nutzen.

Bow-Drachen eignen sich für leichten bis mittleren Wind. Durch ihre leicht gebogene Form erreichst du damit keine Spitzengeschwindigkeiten. Auch kannst du leicht depowern, also die Zugkraft des Drachens verringern.

Foil-Kites sind deutlich gebogener. In ihnen verfängt sich der Wind stärker, wodurch du höhere Geschwindigkeiten erreichen und Sprünge absolvieren kannst.

Achte bei der Wahl auf die Größe des Kites. Bietet er viel Angriffsfläche für den Wind, hat er automatisch mehr Zugkraft. Dann kannst du ihn nicht mehr so leicht kontrollieren. Mit kleineren Lenkdrachen fährst du langsamer, hast aber mehr Kontrolle.

Kitebar

Leihst du dir einen Kite aus, ist die Kitebar dabei. Diese greifst du während der Fahrt und lenkst damit deinen Kite. Bist du im Sommer mit deinem Kite auf dem Wasser unterwegs, kannst du deine eigene Kitebar verwenden und sie an den Schnüren des Lenkdrachens befestigen.

Trapez

Beim Trapez entscheidet deine Präferenz. Die Verbindung zwischen deinem Körper und dem Drachen kannst du wie beim Bergsteigen mit Schlaufen um die Beine oder nur um die Hüfte tragen. Damit du dich im Notfall schnell von deinem Drachen lösen kannst, benötigst du außerdem eine Leash, eine Art Sicherungsleine.

Skibekleidung

Beim Snowkiten benötigst du Wind. Der kann im Winter ziemlich eisig sein – und durch den Wind-Chill-Effekt deine Körpertemperatur schnell herunterkühlen. Achte deshalb auf winddichte Kleidung. Eine Brille mit UV-Filter schützt deine Augen vor der Schneeblindheit und vor Eisspritzern, die beim Fahren entstehen können. An besonders kalten Tagen solltest du dein Gesicht mit einer Maske schützen. Sonst drohen dir Erfrierungen an Nase und Lippen. Handschuhe, Funktionsunterwäsche und eine Mütze wappnen dich zusätzlich gegen die Kälte.

Schutzausrüstung

Hochwertige Schutzausrüstung ist Pflicht. Bei hoher Geschwindigkeit drohen dir sonst schwere Verletzungen. Einen Helm solltest du immer tragen. Protektoren für den Oberkörper verhindern, dass du dir bei Stürzen Brüche oder Quetschungen zuziehst.

Wie Snowkiten deine Muskeln stärkt

Zerrt der Wind an deinem Kite, musst du gegenhalten, damit du auf deinen Brettern bleibst. Das beansprucht deine Tiefenmuskulatur und stärkt die Muskeln der Ober- und Unterarme. Auch die Schultern profitieren. Gleichzeitig verbesserst du deine Koordination und Beweglichkeit.

Die Richtungswechsel auf dem Board oder den Skiern beanspruchen außerdem deine Bauch-, Bein- und Rückenmuskulatur. Starte deshalb langsam, damit sich deine Muskeln erwärmen.

Wo du Snowkiten kannst

Für gefahrenloses Snowkiten benötigst du eine große Fläche, die frei von Hügeln und Hindernissen ist. Ein eingeschneites Feld oder eine Wiese ohne Strommasten sind optimal. Hüte dich immer vor Hochspannungsleitungen! Achte außerdem darauf, dass du nicht auf Privatgrundstücken gleitest. Sind andere Aktive auf der Fläche, nimm Rücksicht und fahre nur mit gedrosselter Geschwindigkeit. Auch bieten sich Seen an. Aber nur, wenn die Eisschicht sicher und freigegeben ist. Damit keine Flaute herrscht, kannst du dich vorher über die Windvorhersagen des gewählten Spots informieren.

Wichtig: Bist du Newbie solltest du keinesfalls ohne professionelle Einweisung snowkiten.

Möchtest du kreativ fahren und über Hindernisse springen, findest du in beliebten Snowkite-Gebieten weitläufige Funparks mit Rampen. Vorteil: Oft sind geschulte Rettungskräfte in der Nähe, falls doch etwas passieren sollte.

Tipp: Apropos warme Kleidung: Beim Snowkiten kann es immer passieren, dass sich Menschen auf der Piste verletzen. Das Wärmemanagement ist dann besonders wichtig. Dieser Artikel zeigt dir, wie du im Notfall hilfst.

Was dich sonst noch vorwärts bringt
Quellen
  1. https://www.hessen-tourismus.de/de/winterzauber-in-hessen/aktiv-im-winter/snowkiting-auf-der-wasserkuppe/
  2. https://www.ridestore.de/mag/snowkiten/#easy-to-learn
  3. https://tronature.de/blogs/inspirationen/warm-up-kite
  4. https://www.meinkite.de/kites/l/typ=bow-kite.html
  5. https://www.ridestore.de/mag/snowkiten/#gear

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