Fitness

Sommerurlaub: Aktiv-Modus schlägt Relax-Modus

Sonne, Strand und Schirmchengetränk: Das ist Sommerurlaub pur - zumindest für die meisten. Von Experten wissen wir, dass Erholung auch anders geht. Das Zauberwort heißt Aktivurlaub!

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Aktivurlaub oder Sonnenliege

Der Glaube, dass man in seinem Urlaub einfach mal gar nichts tun und alle Viere von sich und der Sonnenliege strecken soll, ist weit verbreitet und wohl die beliebteste Methode, seine Akkus für den Alltag wieder aufzuladen.

Forscher haben nun genau das Gegenteil bewiesen. Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln erklärt: „Nach einem erholsamen, aktiven Urlaub hat man bis zu zehn Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter. Auch das Immunsystem wird gestärkt und ist widerstandsfähiger gegen Bakterien und Viren im Alltag.“

Eine Umfrage der Hochschule unter 1.013 Deutschen im Alter von 25 bis 69 Jahren bestätigt diese Meinung. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten gaben an, dass für sie ein Urlaub mit einem abwechslungsreichen und vielfältigen Freizeitangebot den größten Erholungseffekt habe.

Berge: Prädikat besonders wertvoll

Besonders empfehlenswert für eine weitreichende Regeneration ist ein Urlaub in den Bergen, denn hier wird der Kreislauf ordentlich in Schwung gebracht. Durch den geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft muss der Körper mehr rote Blutkörperchen produzieren. Die Zellen erhalten so mehr Sauerstoff.

© Holger Lüning/privat

Jeder darf, jeder kann: „Nicht selten hat ein Aktivurlaub für die Einsteiger einen echten Kick-off-Effekt.“ – Experte Holger Lüning im Interview

Ein Aktivurlaub ist tatsächlich für jeden geeignet, ob Sportanfänger oder Profi, und auch die Planung ist nicht schwer. Es gibt diverse Reiseanbieter, die sich auf Sporturlaube spezialisiert haben, wie zum Beispiel Holger Lüning. Der Sportwissenschaftler und ehemalige Leistungsschwimmer organisiert bereits seit einigen Jahren Trainingscamps für Sportler und stand der #BeatYesterday-Redaktion gerne Rede und Antwort:

Soll man sich im Urlaub nicht eigentlich erholen? Warum ist ein Aktivurlaub trotzdem genau das Richtige?

Erholung ist wichtig, Abwechslung aber auch. Deshalb empfiehlt es sich, in einem sportlich orientierten Urlaub andere, sogar komplett neue Sportarten auszuprobieren. Damit sorgt man für den nötigen Ausgleich zum Alltag und schafft sich neue koordinative Herausforderungen. In Bezug auf die Intensität darf es dabei im Vergleich zu den gewohnten Trainingsumfängen gerne etwas ruhiger zugehen. Von einem Aktiv-Modus komplett auf einen Relax-Modus umzuschalten, tut dem Körper, und auch dem Geist, selten gut. Ein wenig Bewegung in alternativen Sportarten sorgt für die notwendige physische wie psychische Abwechslung. Dadurch kommt man auf neue Ideen, erhält neuen Input und kommt mit viel Elan wieder nach Hause.

© Holger Lüning/privat

Was habe ich nach dem Urlaub noch von der aktiven Reise?

Hat man es im Urlaub ruhiger angehen lassen, sollte vor allem die Lust auf die gewohnten Sportarten wieder groß sein. Der Vorteil eines Aktivurlaubs ist, dass man danach auf einem guten Niveau in das regelmäßige Training einsteigt. Das macht dann nicht nur Spaß, sondern erleichtert den Wiedereinstieg in die routinierten Tagesabläufe – mental übrigens genauso wie körperlich. Dabei darf es, oder sollte sogar, im Urlaub etwas weniger spezifisch sein. Auf diese Weise können sich die vom spezifischen, und vielleicht sogar einseitigen, Training beanspruchten Strukturen erholen. Ein Aktivurlaub ist deshalb auch ein wenig Verletzungsprophylaxe für die nachfolgende Saison! Fazit: Jeder Sportler benötigt irgendwann im Jahr eine Pause.

Können auch Sportanfänger oder Einsteiger einen Aktivurlaub machen?

Ein Aktivurlaub eignet sich, Sportgesundheit vorausgesetzt, für Jedermann und Jederfrau. Entweder ganz gezielt als Abwechslung zur Hauptsportart, die man zuhause betreibt oder auch als eine Art Neuanfang. Nicht selten hat ein Aktivurlaub für die Einsteiger einen echten Kick-off-Effekt. Unter den motivierenden Bedingungen kann man mitunter sehr viel leichter Entschlüsse treffen, sich mit einer neuen Sportart zu beschäftigen oder gar ganz neu in ein sportiveres Leben einzusteigen. Wie sagt man so schön? Besondere Vorhaben sollten an besonderen Orten getroffen werden. Da hat das Urlaubsfeeling einen ganz klaren Motivationsvorteil!

© Holger Lüning/privat

Warum haben Sie die Trainingscamps auf Teneriffa ins Leben gerufen?

Der Triathlonsport ist per se eine sehr trainingsintensive Sportart. Mit den drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen kommen ganz unterschiedliche Herausforderungen auf die Sportler zu. Eine davon ist das Erlernen einer effektiven Schwimmtechnik. Mit meiner eigenen Erfahrung als Coach, Leistungssportler und Sportwissenschaftler bin ich schon seit Jahrzehnten damit beschäftigt, Konzepte für Sportler für deren Leistungsverbesserung zu entwickeln. Mit dem Trainingszentrum Tenerife Top Training (kurz: T3) habe ich dazu die perfekte Destination gefunden, um Triathlonsportler unter perfekten Bedingungen fitter zu machen. Eine ganz wesentliche Komponente spielt, neben den praktischen Trainings, auch die Vermittlung von Know-how. Einfach gesagt: unsere Sportler sollen bei schneller, fitter und (sport-)schlauer werden.

Was genau passiert da?

In unserer Angebotsstruktur haben wir Schwimm- und Triathloncamps, die jeweils eine Woche andauern. In den Triathloncamps gehen wir besonders auf die beiden Disziplinen Schwimmen und Radfahren ein, da das Laufen im Regelfall ganzjährig gut trainierbar ist. Da wir die Camps in den Monaten von November bis Mai durchführen, liegt der Schwerpunkt deshalb folgerichtig auf den Disziplinen, die in der Winterzeit etwas zu kurz kommen oder, wie das Schwimmen, generell auf ein besseres Niveau gebracht werden sollen.

In den Schwimmcamps begrüßen wir eine bunte Sportgruppe aus Schwimmen, Triathleten, Masterschwimmern aber auch immer wieder einmal Hobbyschwimmern, die diese Sportart endlich einmal unter professioneller Anleitung trainieren wollen. Neben einer individuellen Videoanlyse, die wir mit jedem Teilnehmer durchführen, haben wir das Trainingsprogramm so konzipiert, dass wir innerhalb der 7 Trainingstage alle wichtigen Aspekte der Trainingsmethodik berücksichtigen. Dazu gehört eine Trainingssession im Strömungskanal, eine Openwater-Einheit im Atlantik und andere Trainingsmittel, die man im eigenen Training vielleicht so noch nicht berücksichtigt hat. Wir nehmen unseren Auftrag sehr ernst und stellen unsere Trainingsinhalte ständig auf den Prüfstand.

© Holger Lüning/privat

Was ist der große Vorteil für die Teilnehmer?

Der größte Vorteil dürfte sein, dass die verantwortlichen Personen, d.h. Coaches, selber Sportler sind und über eine spezifische Ausbildung (z.B. das Studium der Sportwissenschaft) verfügen. Darauf legen wir großen Wert. Unser selbst gesetzter Auftrag ist die beste Qualität, die höchste Kompetenz, die wir nur realisieren können. Denn uns ist schon bewusst, dass man nicht einfach aus Lust und Laune eine Sportreise auf die Kanaren bucht. Hinter dieser Entscheidung stehen Wünsche, Hoffnungen und natürlich auch das Bestreben der Sportler, das Beste aus diesem Aufenthalt zu machen. Mit unserem multifaktoriellen Trainingsansatz, der meines Wissens in der Form neu ist und die verschiedenen Aspekte der sportlichen Leistung berücksichtigt, haben wir für uns selber ein Tool entwickelt, welches sich von den Mitbewerbern mehr oder weniger stark unterscheidet. Damit geben wir den Sportlern zum Teil ganz neue Aspekte mit auf die Heimreise.

Über Holger Lüning


Holger Lüning (Jahrgang 65) ist Sportwissenschaftler und seit jeher mit dem Sport verbunden. Als ehemaliger Leistungsschwimmer wechselte er zum Triathlon, wo er als Agegrouper zahlreiche nationale und internationale Meistertitel errang. Der Hawaii-Finisher und Sport-Unternehmer organisiert seit 2009 Trainingscamps für Schwimmer und Triathleten auf der Kanareninsel Teneriffa und ist mit über 500 Publikationen einer der meistgelesenen Autoren im Ausdauersport.

www.holgerluening.de / Facebook
www.allwetterkind.de / Instagram / Twitter
www.t3-training.de

© Holger Lüning/privat

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