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Bodyboarding: Surfen mal anders – traust du dir das zu?

Du wolltest schon immer Wellen reiten, hast aber Angst, dass du dich beim Surfen blamierst? Keine Sorge: Beim Bodyboarding liegst du nur. Was die Sportart ausmacht – und wie du richtig beginnst.

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Kalifornien, irgendwann in den 1970ern: Der Surfer Tom Morey schneidet sich eine rechteckige Form aus Polyethylenschaum (Schaumstoff) zusammen. Diese bedeckt er provisorisch mit Zeitungspapier. Was nach einer kleinen Bastelei in der Garage klingt, ist die Geburtsstunde des Bodyboards – und damit einer neuen Art des Wellenreitens.

Das Brett, das Morey ursprünglich „Boogie Board“ nannte, wird heute – natürlich mehrfach weiterentwickelt – als Bodyboard verkauft. Die Marke „Morey Boogie“ gilt auch nach dem Tod des Schöpfers als eine der führenden in der Welt.

Du willst wissen, warum die Sportart mehr als 50 Jahre nach ihrer Erfindung immer beliebter wird und sie selbst ausprobieren? In diesem Artikel liest du alles über die Tipps und Tricks beim Bodyboarding – und welches Brett zu dir passt.

Was ist Bodyboarding?

Bodyboarding ist eine Wassersportart, bei der du auf einem kleinen, flexiblen (beweglichen) Brett bestenfalls von Welle zu Welle reitest. Obwohl sich Surfen und Bodyboarding ähneln, gibt es einen entscheidenden Unterschied:

Während du beim Surfen stehst, liegst du beim Bodyboarding mit dem Oberkörper auf dem Schaumstoffbrett. Daher auch der Name. Bodyboardest du, lässt du dich also bäuchlings von den Wellen mitziehen. Neben den Armen nutzen die Aktiven zusätzlich Schwimmflossen für einen besseren Schub.

Die vergleichsweise geringen Materialkosten, der unkomplizierte Transport und der schnelle Einstieg machen das Bodyboarding für viele interessant. Auf dem einen Meter langen Brett erlebst du eine Mischung aus Geschwindigkeit und Wendigkeit – und die Kraft der Natur hautnah. Mittlerweile gibt es sogar zahlreiche Wettbewerbe für diesen beliebten Wassersport.

Für wen ist Bodyboarding geeignet?

Bodyboarding ist die richtige Sportart für alle, die sich fürs Surfen interessieren. Besonders für alle Sommer-, Wasser- und Sonnenliebhabenden. Da beim Bodyboarding verschiedene Schwierigkeitsstufen möglich sind, können sowohl Einsteigende als auch Fortgeschrittene sich versuchen. Für diejenigen, die noch keine Erfahrung im Surfen haben, ist es ratsam, mit dem Bodyboarden in seichten Gewässern ohne gefährliche Brandung zu beginnen. Grundkenntnisse im Schwimmen sind ein Muss.

Damit du alle Grundlagen beherrschst und dich sicher auf dem Brett fühlst, solltest du einen Bodyboarding-Kurs besuchen. Hier kannst du deine Daten eingeben und einen für dich passenden Kurs auswählen.

Welche Bodyboards gibt es?

Es gibt verschiedene Bodyboards. Der größte Unterschied liegt in der Materialzusammensetzung des Kerns. Er ist der zentrale Teil des Bodyboards, der zwischen der oberen und unteren Deckschicht liegt. Als Hauptbestandteil beeinflusst der schaumstoffartige Kern die Eigenschaften und Leistungen der Aktiven.

Die sogenannten Tail- und Nose-Designs bestimmen die Form des Boards. Bei Bodyboards gibt es grundsätzlich kein „besser oder schlechter”. Je nach persönlichem Geschmack und den körperlichen Voraussetzungen der Sporttreibenden hat jede Variante ihre Vorteile.

Materialzusammensetzung des Kerns

EPS-Boards:

EPS-Boards haben einen Kern aus expandiertem Polystyrol. Sie sind sehr leicht und weniger stabil. Sie eignen sich für Einsteigende und Kinder, die nur kleine Wellen in Strandnähe mitnehmen wollen.

In Supermärkten fallen die Bretter durch ihre bunten Farben und Konturen auf. Die Preise für diese Variante liegen zwischen 20 und 80 Euro. Je nachdem, wie gut sie verarbeitet sind.

Egal, ob warmes oder kaltes Wasser: Mit EPS-Boards kannst du überall surfen.
Als Alternative gibt es noch aufblasbare Boards. Sie können zwar praktisch transportiert werden, eignen sich aber nur für Kinder bis zu einem Körpergewicht von 25 Kilogramm.

Kind läuft mit einem leichtem EPS-Bodyboard zum Strand
Leichte EPS-Bodyboards eignen sich für Einsteigende und Kinder. © iStock / Getty Images Plus / Bicho_raro

PE-Boards:

Der PE-Kern (Polyethylen-Kern) ist der Standard bei den Bodyboards. Das widerstandsfähige und robuste Material eignet sich für kältere Gewässer bis maximal 21 Grad. Es ist reißfest und bietet die perfekte Basis für Einsteigende und Fortgeschrittene.

PE-Boards sind sehr flexibel und passen sich an die Wellenoberfläche an, was eine sanftere Fahrt ermöglicht. Das Brett dämpft bei hartem Wellenschlag ab und garantiert somit einen besseren Komfort.

Wird das PE-Board zu lang im warmen Wasser genutzt, kann das Material weich werden und brechen. Bodyboards mit diesem Kern werden deshalb gerne in der Nord- und Ostsee sowie im Atlantik eingesetzt.

PE-Boards sind zwar teurer als EPS-Kerne, aber immer noch günstiger als Bodyboards aus Polypropylen. Mit mehr als 120 Euro musst du dennoch rechnen.

Bodyboarder in der Nordsee
PE-Boards eigenen sich für kältere Gewässer, da das Material ab einer Wassertemperatur von 22 Grad weich werden kann. © iStock / Getty Images Plus / Ben Gingell

PP-Boards:

Die PP-Boards bestehen aus einem Polypropylen-Kern. Sie sind sehr leicht und wiegen nur halb so viel wie die PE-Variante. Für Profis eignet sich der PP-Kern perfekt für Tricks wie Drehungen oder Sprünge.

Aufgrund des robusten Materials kommt es kaum zu Rissen oder Verformungen. Die hohe Steifigkeit des Kerns bietet den Sporttreibenden gute Kontrolle über das Brett. Das PP-Board lässt schnelle Reaktionen und eine gute Lenkbarkeit zu, was Profis in Wettbewerben zu Gute kommt.

In kalten Gewässern (unter 21 Grad) wird das Material zu steif und der Surfende kann nicht mehr von den Vorteilen profitieren.

Das PP-Board ist die teuerste Variante. Hier musst du mit 300 bis 400 Euro rechnen.

Professioneller Bodyboarder macht einen Sprung
Bodyboards mit PP-Kern sind bei Profis beliebt, da sie sich für Tricks wie Drehungen oder Sprünge eignen. © iStock / Getty Images Plus / RASimon

Tail und Nose Design

Das Tail Design ist die Form der Kante des Bodyboards, an die sich das Hüftgelenk anlehnt. Das Nose-Design ist somit die Form der oberen Kante. Beide haben einen großen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Daher sollte die Wahl des Designs immer dem aktuellen Fahrkönnen angepasst werden.

Tail Design

Beim Tail Design gibt es zwei Arten: Das Swallowtail (auch Crescent Tail genannt) und das Bat Tail.

Das Swallow Tail hat eine halbmondförmige Krümmung, die deinem Körper auf der Welle Halt gibt. Es sorgt für eine hohe Stabilität beim Surfen und ermöglicht vor allem Einsteigenden einen ruhigen Start.

Das Bat Tail ist eher für Fortgeschrittene geeignet. Durch die fledermausähnlichen Schwingen reagiert das Board intensiver auf die Wellen und ist für extreme Manöver gebaut.

Nose Design

Für die Vorderkante des Boards gilt: Je schmaler die Nose, desto wendiger ist das Board. Durch den geringen Wasserwiderstand lässt es sich schneller paddeln. Vor allem Profis nutzen dieses Design.

Je breiter die Nose ist, desto mehr Kontrolle hast du auf der Welle. Du gleitest schlichtweg besser. Diese Variante wird für Einsteigende empfohlen.

Zur Orientierung: Schmale Nose-Breiten sind kleiner als 33 Zentimeter.

Wie findest du deine optimale Größe?

Die Größe deines Boards kannst du ganz einfach herausfinden: Miss die Länge von deinen Füßen bis zu deinem Bauchnabel. Das ist die Mindestgröße deines Bodyboards. Einsteigende sollten noch zehn Zentimeter für mehr Stabilität dazurechnen.

Außerdem musst du beim Kauf dein Gewicht berücksichtigen. Je mehr Fläche das Board hat, desto mehr Gewicht kann es tragen.

Folgende Richtwerte gelten:

  • bis 55 kg mindestens 96 cm
  • bis 65 kg mindestens 102 cm
  • bis 85 kg mindestens 107 cm
  • darüber hinaus mindestens 112cm
Drei Freunde gehen mit ihren Bodyboards ins Meer

© iStock / Getty Images Plus / ianmcdonnell

Welches Zubehör brauchst du?

Vor allem für Einsteigende sind einige Accessoires aus Sicherheitsgründen empfehlenswert:

  • Flossen für die schnelle Fortbewegung im Wasser. (Bodyboard-Flossen sind kleiner als die üblichen. So ermöglichen sie einen zügigen Beinschlag.)
  • Eine sogenannte Leash (Leine) für die Flossen, damit sie nicht verloren gehen, wenn sie sich bei starkem Wellengang von deinen Füßen lösen.
  • Neoprenanzug bei kalten Wassertemperaturen.
  • Bodyboard-Leash, damit du dein Board nicht verlierst.
  • Bodyboard-Bag zum Schutz beim Transport.
  • Sonnenschutz in Form eines Lycra-Shirts (Wasser-Shirt).
  • Wax für das Bodyboard sorgt für besseren Grip auf dem Brett.

Bei vielen Surfschulen wird der Verleih von Board, Flossen oder Neoprenanzügen angeboten. Bevor du zu viel Geld investierst, teste über ein Leihangebot, ob Bodyboarding dir wirklich Spaß macht.

Sicherheitshinweise:

  • Sicheres Schwimmen ist Pflicht. Hast du ein Schwimmabzeichen?
  • Wärme dich vorher gut auf.
  • Surfe nur an gesicherten Stränden.
  • Denke an den entsprechenden Sonnenschutz (Creme, T-Shirt oder Neoprenanzug)
  • Auch im Wasser gibt es Regeln: Wer näher am Strand startet, hat Vorfahrt. Wer noch paddelt, muss dem Surfenden Platz machen.

Tipps und Tricks für den Einstieg

Du hast das Board plus Zubehör? Dann kann es losgehen.

  1. Gehe bauchtief ins Wasser und lehne dich auf dein Board.
  2. Lege dich mit der Hüfte auf die hintere Kante.
  3. Beginne zu paddeln und beobachte das Wasser.
  4. Wenn eine Welle kommt, lege dich mittig auf dein Board und drehe dich Richtung Strand. Paddel so schnell du kannst.
  5. Wenn du eine Welle erwischt hast, gleite mit ihr in die Richtung, in der sie bricht.
  6. Halte deinen Kopf immer in die Richtung, in die du willst.

Tipp: Drücke die Nose leicht nach unten. So hast du bessere Chancen, die Welle zu erwischen.

Mann macht einen Duck Dive mit seinem Bodyboard

Mit dem Duck Dive Wellen überwinden

Dich überrascht die Kraft einer Welle? Sie könnte dich überrollen? In diesem Fall solltest du einen Duck Dive machen. Das bedeutet:

Vor der Welle abtauchen und unter ihr durchschwimmen. Unter Wasser hat die Welle vergleichsweise wenig Kraft.

Fasse das Board dafür an der Nose und drücke es nach unten. Ziehe die Knie an und setze dich darauf. Dann sollte das Board unter Wasser sein und du kannst vor der Welle abtauchen.

© iStock / Getty Images Plus / homydesign

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