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Seatrekking: Die schwerelose Entdeckungstour

Seatrekking verspricht neue Blickwinkel auf die Natur. Denn bei der Aktivität wanderst du – schwimmend – fernab der bekannten Routen im Wasser. Klingt abwegig? Nein! So einfach ist Seatrekking.

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Rund 215.000 Bilder sind allein auf Instagram mit dem Hashtag #elbsandsteingebirge versehen. Sonnenaufgänge, Berge im Nebel, Waldwege. Von beliebten Orten existieren Tausende Fotos in sozialen Netzwerken. Viele Menschen wissen genau, wie sie aussehen, ohne dass sie jemals dort waren. Einerseits schön. Andererseits hat man mittlerweile fast alles gesehen.

Seatrekking verspricht genau die Abwechslung, die manchmal fehlt: das Unbekannte. Bei der Aktivität wanderst du nicht auf ausgelatschten Pfaden, sondern „schwimmend“ im Wasser. Du entdeckst unbekannte Perspektiven auf die Natur und eine Form der Freiheit, die Nik Lindner regelmäßig genießt. 2022 umrundete der Apnoe-Tauchlehrer sogar „seatrekkend” den Bodensee. Stolze 273 Kilometer. Im Interview erklärt Nik, wie die Aktivität funktioniert und welche Ausrüstung du dafür benötigst.

© Matthias Siebert

Über Nik Lindner

Nik Lindner erfuhr in einem Zeitungsartikel vom Seatrekking. Begeistert von der umweltschonenden Aktivität kontaktierte er den Erfinder Bernhard Wache und absolviert seitdem regelmäßig Touren. Für ihn besonders toll: Zu sehen, wie wenig Ausrüstung ein Abenteuer braucht. Das entschleunigt ihn ungemein.

#BeatYesterday.org: Nik, Seatrekking ist längst nicht allen ein Begriff. Hilf uns: Was ist das?

Nik Lindner: Seatrekking ist eine schwimmende Wanderung entlang der Ufer von Seen oder Flüssen. Auf diesen Touren schnorcheln die Entdeckenden mit minimalistischem Equipment und erkunden dabei die Natur über und unter Wasser. Sie gelangen an Orte, die fußläufig nicht erreichbar sind. So erleben sie die Natur aus einer neuen Perspektive. Durch das Leave-No-Trace-Prinzip werden keine Spuren in der Umgebung hinterlassen. Mit passender Ausrüstung sind Tagestouren oder mehrtägige Ausflüge mit Übernachtungen möglich.

#BeatYesterday.org: Lange Schwimmstrecken können anstrengend sein. Für wen eignet sich die Aktivität?

Nik: Eine gewisse Grundfitness braucht es, eine spezielle Schwimmtechnik ist dagegen nicht nötig. Ganz wichtig: Einsteigende sollten sich im Wasser wohlfühlen. Dafür eignen sich generell geführte Touren, bei denen Interessierte erste Erfahrungen sammeln. Später können sie eigene Routen planen. Wer sich an Meeresküsten wagen möchte, sollte gut schwimmen und schnorcheln können. Sonst kann es durch Wellen und Strömungen schnell gefährlich werden.

Beim Seatrekking wandert man schwimmend an Ufern von Seen oder Flüssen entlang. © Matthias Siebert

#BeatYesterday.org: Die Auswahl an malerischen Seen und Meeren ist gigantisch. Welche Gewässer und Routen sollten Einsteigende bevorzugen?

Nik: Wer das Seatrekking kennenlernen möchte, muss nicht weit fahren. Gewässer in der Umgebung wie beispielsweise ein Baggersee oder ein Bach eignen sich für Tagestouren. Wer die Ruhe genießen will, sollte einen See wählen, den wenige Badegäste oder Wassersportfans besuchen. In Flüssen und Seen müssen die Schnorchelnden zusätzlich auf den Bootsverkehr achten.

Für die ersten Touren ist es besonders hilfreich, wenn ein Wanderweg am Wasser entlang führt. Geht den Aktiven die Kraft aus, kommen sie auf diesem schneller wieder nach Hause. Auch sollten sie etwaige Notfälle bedenken. Manche abgelegenen Gebiete erreichen Helfende nur beschwerlich und langsam. Die Strecken sollten außerdem nicht durch Schilf oder Brutgebiete führen. In diesen nisten Tiere, die niemand stören sollte.

#BeatYesterday.org: Bei schlechtem Wetter kann es im Wasser rasch ungemütlich werden. Welche Bedingungen sind für Seatrekking geeignet?

Nik: An einem sonnigen und windstillen Tag ist die Sicht über und unter Wasser am besten. Regen ist grundsätzlich kein Problem. Bei starkem Wind ist mehr Vorsicht geboten, vor allem im Meer. Wellen erschweren das Schwimmen und die Aktiven können zwischen den Wogen verschwinden. Dadurch sehen Windsurfende sie schlechter. Eine Badekappe in Signalfarbe ist immer hilfreich. Zieht ein Gewitter auf, sollten man auch beim Seatrekking – egal wo – das Wasser sofort verlassen.

#BeatYesterday.org: Die erste Route ist gefunden. Welche Ausrüstung brauchen Einsteigende für eine Tagestour?

Nik: Das Wichtigste ist eine wasserfeste Tasche mit einer flexiblen Leash, also einer längeren Leine. Damit ziehen die Schwimmenden ihr Equipment. In Pausen dient die Tasche als Treibhilfe. Wer sich lange im Wasser aufhält, sollte einen Neoprenanzug tragen. Dieser bewahrt den Körper vor dem Auskühlen. Flossen für die Füße, eine Schwimmbrille und ein Schnorchel sind notwendig. Für etwaige Verletzungen empfehle ich ein kleines Erste-Hilfe-Set. Außerdem habe ich immer mein Garmin inReach mini 2 dabei.

#BeatYesterday.org: Auch Übernachtungen sind möglich, zumindest an einigen legalen Orten. Was hast du in dem Fall dabei?

Nik: Definitiv eine bequeme Isomatte und einen Schlafsack, der zu den angekündigten Temperaturen passt. An Land wärmt Kleidung aus Merinowolle, selbst wenn sie feucht ist. Beim Schwimmen lässt sie sich aufgrund des geringen Packmaßes leicht in der Tasche verstauen. Passende Schuhe, die Stabilität bieten und nicht zu schwer sind, verhindern Verletzungen auf Wanderpassagen.

Bei unerwartetem Regen schützen ein Biwaksack und ein Tarp den Schlafsack und die Ausrüstung vor Nässe. Mit etwas Paracord lässt sich die Plane gut an Bäumen befestigen und spannen. Bleibt die Nacht trocken, kann das Tarp als Unterlage für die Isomatte dienen. Im Dunkeln spendet eine Stirnlampe Licht und verhindert Stürze.

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Für etwaige Notfälle hat Nik immer sein Garmin inReach Mini 2 dabei. © Matthias Siebert

#BeatYesterday.org: Auf deinen Touren bist du minimalistisch unterwegs. Nur das Garmin inReach Mini 2 ist als technische Unterstützung dabei. Warum gerade dieses GPS-Gerät?

Nik: Ich erfasse mit dem inReach Mini 2 alle meine Etappen. So kann ich nach meinen Reisen in Garmin Connect die genauen Distanzen und Wege nachvollziehen. Der GPS-Tracker funktioniert auch in abgelegenen Gebieten und zeichnet alles präzise auf, selbst wenn ich kein Handynetz habe. Auch schätze ich die integrierte Unfall-Benachrichtigung, mit der ich im Ernstfall einen Notruf absetzen kann. In abgelegenen Gebieten vermittelt mir das ein Gefühl von Sicherheit.

#BeatYesterday.org: Von außen erscheint Seatrekking gemächlich. Welche Gefahren sollten die Aktiven trotzdem beachten?

Nik: Neben dem Wetter sind Verletzungen wie ein verstauchter Knöchel oder gerissene Bänder das größte Risiko. Auf dem rutschigen Untergrund knicken viele Menschen leicht um und müssen ihre Tour unfreiwillig abbrechen. Besonders Einsteigende überschätzen sich manchmal beim Tempo oder verkalkulieren sich bei der Distanz. Dadurch überanstrengen sie sich auf den Strecken und erreichen ihr Ziel nicht. Wer eine Seatrekking-Tour plant, muss immer zuerst die eigene Sicherheit bedenken.

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