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Trainingsalltag Patric Grüner: Der 36.900-Meter-Mann

Extremradfahrer Patric Grüner ist Gipfelstürmer und Weltrekordhalter. Auch mental kommt er trotz des derzeitigen Stillstands in seinem Sport gut über den Berg. Auf #BeatYesterday.org verrät er, wie er das schafft.

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8.848 Meter ragt der Mount Everest in den zentralasiatischen Himmel. Das Dach der Welt, das sich China und Nepal teilen, ist der größte Berg der Erde. Ein Ungetüm aus Stein und Eis. Wallfahrtsort, Lebensziel und Grab für unzählige Bergsteiger.

Patric Grüner hat den mystischen Berg zweimal in 48 Stunden bezwungen. Sozusagen. Nur eben nicht im Himalaja-Gebirge, sondern in Tirol. Nicht zu Fuß, mit Steigeisen und Seilen. Sondern mit dem Fahrrad. Grüner stellte radelnd einen Weltrekord auf. Der Österreicher überwand 36.900 Höhenmeter innerhalb von zwei Tagen. 161 Mal erklomm der Extremradfahrer einen 1,7 Kilometer langen Anstieg mit 227 Höhenmetern. Rauf und danach wieder runter. Wie ein Jojo auf zwei Rädern pendelte er durch das Ötztal. Zum Vergleich: Zweimal Everest hinauf und hinab – das wären etwa 35.000 Höhenmeter gewesen. Patric Grüners Beine brauchen die Berge nicht zu fürchten.

Lässt sich so ein nimmermüder Gipfelstürmer von der globalen Krise des Sports entmutigen? Nein. Patric Grüner hat längst neue Ziele definiert. Er verrät sie im #BeatYesterday-Trainingsalltag.

Name: Patric Grüner
Alter: 34
Gefühltes Alter: „Mitte Zwanzig”.
Sport: Extremradsport
Aktueller Energieumsatz: Je nach Trainingsumfang und Intensität ca. 1.000 bis 4.000 Kalorien zusätzlich zum Grundumsatz.
Anzahl Trainingsstunden: Abhängig vom Zyklus. 7 bis 30 Stunden pro Woche.
Tägliche Schlafzeit: 6 bis 7 Stunden.
Favorisierte Nervennahrung: Winforce Gels mit dem Geschmack von dunkler Schokolade.

Dein persönliches Highlight der vergangenen Tage?

Wieder in der freien Natur zu trainieren. Und ich konnte mit Teamkollegen eine kleine Runde fahren. Selbstverständlich haben wir dabei den Mindestabstand eingehalten.

Deine favorisierte Trainingszeit?

In der Früh oder spätestens am Vormittag. Dann bin ich am leistungsfähigsten. Auch der Straßenverkehr ist nicht so extrem.

Welches Bike fährst du gerade am häufigsten?

Zuletzt habe ich mich für das „Aero Rad Madone SLR9” von Trek entschieden, weil es nicht nur im Flachland super funktioniert, sondern auch am Berg. Die Steifigkeit des Bikes und die extreme Ruhe beim Bergabfahren sind genial! Momentan fahre ich zum ersten Mal ein Rad mit Scheibenbremse. Das war am Anfang sehr ungewohnt, aber mittlerweile habe ich raus, wie ich gut bremse. Und was natürlich nicht fehlen darf, ist die Di2 von Shimano, die elektronische Schaltung. Mein Rad hat sogar einen persönlichen Namen bekommen. Den verrate ich aber nicht. Nur so viel: Es ist ein Frauenname.

Welchen Sport vermisst du als Zuschauer im Fernsehen?

Radsport, Tennis, Fußball, Eishockey.

Deine Hass-Übung im Training?

Alles, was mit Stabilisationstraining zu tun hat. Die Einheiten sind zwar extrem wichtig, gehören aber trotzdem zu meinen Hass-Übungen. Stabi ist eine Qual.

Dein neues sportliches Ziel für den Sommer?

Ich möchte gesund bleiben und Spaß beim Trainieren haben. Hoffentlich kann ich ab September ein paar Rennen bestreiten! Es ist zurzeit sehr schwierig, zu sagen, was stattfindet und was nicht. Ich bereite mich ganz normal auf die Wettkämpfe im Herbst vor. Sollte es losgehen, dann bin ich bereit.

Dein Tipp für mentale Fitness?

Sich immer Ziele setzen. Egal ob im Sport, Beruf oder Privatleben. Zurzeit ist es schwierig, sportliche Ziele zu definieren, da keine Wettkämpfe stattfinden. Damit muss man als Sportler klarkommen. Ich persönlich habe mit Michael Deutschmann einen Mentaltrainer an meiner Seite. Der unterstützt mich schon seit Jahren, ist nun aber noch wichtiger für mich geworden.

Dein aktueller Ernährungsplan?

Ich ernähre mich immer ausgewogen und gesund. Daher befolge ich zurzeit keinen konkreten Ernährungsplan! Mein Leibgericht sind Omeletts mit viel Gemüse. Sehr gerne esse ich Fisch! Ab und zu ist auch ein Steak drin.

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Meinungen
Harald Eisner
20.05.2020 | 11:07 Uhr

Da bei den Höhenmetern nur die Aufstiege zählen, hat der gute Patric innerhalb 48 Std. sogar 4x die Everesting Challenge bewältigt. Das verdient höchste Anerkennung. Ich wäre mit der einfachen Ausführung Anfang Juli überglücklich.

Jule Fuchs
20.05.2020 | 11:11 Uhr

Hallo Harald,

das klingt ja, als ob Du auch ein Abenteuer vor hast. Wo führt es Dich denn Anfang Juli hin?
Viel Erfolg dabei auf jeden Fall wünscht Dir Jule aus der Redaktion

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2 Kommentare

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Harald Eisner
20.05.2020 | 11:07 Uhr

Da bei den Höhenmetern nur die Aufstiege zählen, hat der gute Patric innerhalb 48 Std. sogar 4x die Everesting Challenge bewältigt. Das verdient höchste Anerkennung. Ich wäre mit der einfachen Ausführung Anfang Juli überglücklich.

Jule Fuchs
20.05.2020 | 11:11 Uhr

Hallo Harald,

das klingt ja, als ob Du auch ein Abenteuer vor hast. Wo führt es Dich denn Anfang Juli hin?
Viel Erfolg dabei auf jeden Fall wünscht Dir Jule aus der Redaktion