Nur noch die Nasenspitze schaut heraus, so tief mummeln sich einige zum Schlafen ein. Andere halten kuschelnd eine Ecke ihrer Bettdecke fest. Arten zu schlafen gibt es so viele wie Träume. Eines haben aber alle Menschen gemeinsam: Jeder von uns braucht ausreichenden, guten Schlaf, um fit und motiviert in den nächsten Tag zu starten. „Eine Schlafdauer zwischen sieben und acht Stunden ist gesund. Alles unter sechs Stunden ist schädlich für den Körper“, sagt Dr. Carsten Nolte im Interview mit #BeatYesterday.org.
Und weil wir rund ein Drittel eines 24-stündigen Tages im Bett verbringen, ist auch die Schlafposition entscheidend dafür, wie fit, aufmerksam und belastbar wir am nächsten Tag sind. Darum erklären wir dir, welche Schlafpositionen am häufigsten eingenommen werden und welche Vor- sowie Nachteile sie jeweils haben.
Welche Schlafpositionen gibt es?
Professor Chris Idzikowski, ein britischer Schlafforscher, analysierte in einer Studie die Schlafpositionen von 1.000 Versuchspersonen. Aus unzähligen Schlafpositionen filterte er die sechs populärsten heraus und gab ihnen Namen. Erkennst du dich wieder?
„Foetus”: Der Fötus
Der Name verrät es: Die Schlafposition erinnert an die Position eines Kindes im Mutterleib. Wer so schläft, liegt seitlich gekrümmt. Die Knie sind angezogen, Kopf und Kinn leicht gesenkt. 41 Prozent aller Untersuchten schliefen in dieser Haltung.
„Log”: Der Klotz
Schläfst auch du wie ein Klotz? Immerhin 15 Prozent aller Teilnehmer schliefen steif wie ein Brett. Der schlafende Klotz liegt auf der Seite. Ein Arm ruht seitlich unterm Körper, der andere auf Brustkorb oder Oberschenkel. Der ganze Körper befindet sich in einer fast senkrechten Linie. Sehr akkurat!
„Yearner”: Der Sehnende
Schläfst du mit ausgestreckten Armen, als sehnst du dich nach etwas – nach dem Partner, einem lauen Sommertag oder dem nächsten Urlaub? Sicher ist: 13 Prozent der Versuchspersonen schlummerten in der Position „Yearner”. Sie lagen seitlich und streckten beide Arme vor dem Kopf aus.
„Soldier”: Der Soldat
Stillgelegen! So interpretierte Idzikowski wohl diese Position und gab ihr deswegen den Namen „Soldier”. Die Probanden schliefen auf dem Rücken liegend und hefteten ihr Arme seitlich an den Körper. Acht Prozent wählten die militärische Variante für ihre Nachtruhe.
„Freefaller”: Der frei Fallende
Mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug springen. Das wünschen sich viele. Sieben Prozent der Probanden schliefen in dieser Position – ob sie wohl davon träumten? Der „Freefaller” liegt auf dem Bauch. Beide Hände umklammern das Kissen, der Kopf ist seitlich auf das Kissen gebettet und die Beine sind leicht gespreizt.
„Starfish”: Der Seestern
Alle viere von sich gestreckt: Das ist der Seestern. Fünf Prozent der Schlafprobanden bevorzugten diese Schlafposition. Auf dem Rücken liegend sind die Beine gestreckt. Die Arme greifen das Kissen über dem Kopf.
Verrät die Schlafposition etwas über deine Persönlichkeit?
Professor Chris Idzikowski sieht einen Zusammenhang zwischen den Schlafpositionen und Charaktereigenschaften eines Menschen. Er sagt „Fötus-Schläfern” nach, sie seien nach außen hin stark und nach innen empfindlich und sensibel. Der „Freefaller” sei dagegen gesellig und frech.
Eine differenziertere Meinung vertritt Philip Richard Gehrman, Professor der klinischen Psychologie und Psychiatrie und Mitglied des Penn Sleep Centre Pennsylvania. Er hält im Interview mit der Huffpost dagegen: Es sei nicht zu bestreiten, dass Idzikowski einen Zusammenhang zwischen Schlafposition und Persönlichkeit gefunden habe. Die Verbindung zwischen den beiden Aspekten sei aber nicht annähernd stark genug, um solche Aussagen treffen zu können.
Es gibt also keinen eindeutigen Beweis dafür, dass deine Persönlichkeit und deine Position beim Schlaf gegenseitigen Einfluss aufeinander ausüben. Du kannst dich also weiterhin unbekümmert unter deiner Decke krümmen oder stillliegend wie ein Soldat in deine Träume eintauchen. Aber Achtung! Dennoch hat deine Schlafposition Einfluss auf deine Gesundheit.
Welche Schlafposition ist die gesündeste?
Die Lage, in der du vorzugsweise schläfst, lässt nicht nur Rückschlüsse auf deine Gesundheit zu, sondern kann diese sogar beeinflussen.
Seitenschläfer-Position: rechts oder links
Die Seitenschläfer-Position ist die beliebteste. Dabei kommt es allerdings darauf an, auf welcher Seite du liegst. Wer sich für rechts entscheidet, hat oft mit Magenproblemen wie Sodbrennen zu kämpfen. Das liegt daran, dass die Magensäure in dieser Position leichter in die Speiseröhre zurückfließen kann. Verdauungsprobleme kommen laut „Journal of Clinical Gastroenterology“ bei Rechtsschläfern doppelt so häufig vor wie bei Linksschläfern.
Das Schlafen auf der linken Seite ist gesünder für das Herz. Diese Schlafposition unterstützt die Pumpfunktion des Herzens. Das Blut wird besser durch die Hauptschlagader gepumpt. Dein Herz kann leichter arbeiten. Auch in der Schwangerschaft ist das Schlafen auf der linken Seite zu empfehlen, da in dieser Position die Organe entlastet werden.
Für unseren Rücken ist die Seitenlage nur gesund, wenn wir eine Kombination aus der Embryonalhaltung (Fötus-Position) und der Klotz Position annehmen. Bei der Fötus-Position kommt es durch die angewinkelten Gliedmaßen häufig zu Nacken- und Schulterschmerzen.
Tipp: Ziehe das oben liegende Bein nur etwas an und lasse das untere ausgestreckt. Dabei kann deine Lendenwirbelsäule entspannen.
Leidest du häufig unter Nackenschmerzen? Dein Kissen kann Schuld sein. Versuche es mit einem ergonomisch geformten Kissen, das deine Halswirbelsäule entlastet.
Rückenschläfer-Position: Bequem schlafen mit Risiko
Auf dem Rücken zu schlafen bringt hingegen einige Gesundheitsrisiken mit sich. In der Rückenlage, wie etwa beim „Soldier” oder „Starfish”, bekamen die Schlafenden in der Studie von Idzikowski schlechter Luft und neigten eher zum Schnarchen.
Beides sorgt dafür, dass die Nacht unruhiger wird. Im schlimmsten Fall kann hinter dem Schnarchen eine Atemstörung (Schlafapnoe) stecken, die zu Konzentrationsproblemen, Vergesslichkeit, Bluthochdruck und Herz- Kreislaufproblemen führen kann. Erkennst du die Symptome bei dir, empfiehlt sich ein Gang zum Arzt.
Bauchschläfer-Position: Verspannungen sind vorprogrammiert
„Freefaller“ haben häufig Probleme mit der Halswirbelsäule. Durch die Bauchlage drehen sie ihren Kopf zur Seite, um besser atmen zu können. Dabei kommt es laut dem Orthopäden Dr. Reinhard Schneiderhan zu einer Überstreckung der Halswirbelsäule und zu Verspannungen im Nackenbereich. Viele Bauchschläfer klagen deshalb über eingeschlafene Gliedmaßen, Blockaden und Verspannungen im Kiefer.
Abwechslung: die gesündeste Schlafposition
Wie bei vielen Dingen ist auch beim Schlaf ein wenig Abwechslung gesund. Wir Menschen bewegen uns in der Nacht ganz intuitiv und wechseln in unterschiedlichste Schlafpositionen. Unser Körper sucht sich unterbewusst die optimale Position aus, nachdem wir eingeschlafen sind und die Kontrolle abgegeben haben. Damit entlasten wir automatisch unsere Wirbelsäule und fördern die Durchblutung im Schlaf.
Schlafanalyse: Besser Schlafen mit Garmin
Guter Schlaf ist wichtig. Deine Garmin Smartwatch liefert dir viele wertvolle Informationen zu deiner Schlafqualität und gibt dir Tipps, wie du deinen Schlaf langfristig verbessern kannst.
Zeichne deine verschiedenen Schlafstadien, Herzfrequenz, Stress, Blutsauerstoffsättigung und Atemfrequenz im Verlauf der Nacht auf und analysiere sie am Morgen direkt auf der Uhr oder in Garmin Connect. Bei neueren Garmin-Modellen steht dir auch der sogenannte Sleep Score zur Verfügung. Dieser bewertet deine Schlafphasen, dein Stresslevel und Bewegungen in der Nacht und gibt dir Tipps, wie du die einzelnen Bereiche verbessern kannst. Mehr zur Schlafanalyse erfährst du hier!
Unser Fazit: Ein richtiges Rezept für den perfekten Schlaf gibt es nicht. Wenn du morgens unausgeschlafen aufwachst oder unter Rückenschmerzen leidest, versuch am nächsten Abend schon beim Einschlafen eine andere Position einzunehmen. Probiere dich aus und bring Abwechslung in dein Schlafzimmer, damit du vielleicht schon morgen besser schläfst.
Besser schlafen mit Garmin
Guter Schlaf ist wichtig. Deine Garmin-Uhr liefert dir viele wertvolle Informationen zu deiner Schlafqualität und gibt dir Tipps, wie du deinen Schlaf langfristig verbessern kannst. Zeichne deine verschiedenen Schlafstadien, Herzfrequenz, Stress, Blutsauerstoffsättigung und Atemfrequenz im Verlauf der Nacht auf und analysiere sie am Morgen direkt auf der Uhr oder in Garmin Connect.
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