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Warum grüner Tee dein Leben verlängern kann

Er ist beinahe das reinste Wundermittel: Grüner Tee ist gesund, macht wach und verhilft zur Achtsamkeit. Erfahre hier mehr darüber – und dann hoch die Tassen!

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Grüner Tee gehört zu den wohl gesündesten Getränken der Welt. Grund dafür ist seine einzigartige Kombination aus Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen. Grüner Tee schmeckt dir aber zu bitter? Das liegt sehr wahrscheinlich an der Aufgussmethode. Auch dazu, wie du grünen Tee richtig zubereitest, liest du im weiteren Verlauf.

Warum du öfter grünen Tee trinken solltest

Studien belegen, dass grüner Tee Alzheimer und bestimmten Krebsarten vorbeugen kann. Er schützt nachweislich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und senkt den Cortisolspiegel. Weniger Stress, mehr Gesundheit. Und die im Tee enthaltene Aminosäure L-Theanin hat eine beruhigende und entspannende Wirkung, „fast schon ein bisschen glücklich machend“, sagt Grüner-Tee-Experte und Besitzer des Teehauses „Macha Macha“ in Berlin, Erik Spickschen. L-Theanin hemmt im Gehirn den Neurotransmitter GABA, der Angst auslöst. Außerdem kurbelt es die Dopamin-Produktion an und verhilft zu einer besseren Konzentration.

Auch die Catechine (Bitterstoffe) machen den grünen Tee so besonders gesund. Wie Studien belegen, haben sie eine positive Wirkung bei Übergewicht, Diabetes, Parkinson und Entzündungen.

Eine große Metastudie in Japan mit über 40.000 Probanden kam zu dem Schluss, dass grüner Tee lebensverlängernd wirken kann. Die Sterberate sank bei Männern, die täglich fünf Tassen grünen Tee und mehr tranken um zwölf Prozent, bei Frauen um 23 Prozent. Besonders positiv wirkte sich der Konsum auf das Herz-Kreislauf-System aus.

Menschen, die Betablocker einnehmen, sollten allerdings aufpassen. Denn einige Substanzen im grünen Tee und Extrakten daraus können die Wirkung des Medikaments beeinträchtigen.

Grüner Tee – eine „Wunderdroge“

Erik möchte in seinem Teehaus, in dem er unzählige grüne Teesorten anbietet, Koffeinjunkies überzeugen: Das im grünen Tee enthaltene Teein ist aus chemischer Sicht identisch mit Koffein – mit dem entscheidenden Vorteil, dass es erst langsam im Darm freigesetzt wird. Damit hält die Wirkung länger an. Koffein wird bereits im Magen freigesetzt und geht auf einmal ins Blut über, mit dem Effekt, dass es zwar schnell wirkt, allerdings der Spiegel auch schnell wieder abfällt und das Gehirn Nachschub verlangt. Grüner Tee sei eine „gesunde Wunderdroge“, so Erik.

Japanische Ecke im Tee-Laden „Matcha Matcha“. I © Charlotte Bruch

Was ist der Unterschied zwischen grünem und schwarzem Tee?

Sämtliche Sorten beider Teearten stammen von der derselben Pflanze: Camellia sinensis.

Wobei für schwarzen Tee meist die Variante Camellia assamica bevorzugt wird. Der Unterschied zwischen schwarzem und grünem Tee ist, dass schwarzer Tee vollständig fermentiert wird, während grüner Tee nur kurz gedämpft, erhitzt oder geröstet wird, um ihn haltbar zu machen. Bei der Fermentation werden die Bitterstoffe (Catechine), die den grünen Tee so besonders gesund machen, teilweise zerstört.

Matcha – grüner Tee in seiner konzentriertesten Form

Matcha besteht aus grünem Tee, der in Granitsteinmühlen zu feinem Pulver vermahlen wird. Die gesamte Produktionskette von der Ernte bis zum Mahlen ist sehr aufwendig – unter anderem werden Stängel und Blattäderchen entfernt – das macht ihn so teuer. Da das vollständige Blatt des Tees mit all seinen Inhaltsstoffen und nicht nur der Sud daraus konsumiert wird, ist Matcha allerdings der gesündeste grüne Tee. Zum Beispiel enthält er mehr sekundäre Pflanzenstoffe wie Chlorophyll, Karotinoide und Catechine. Sie wirken antioxidativ und verhelfen dem Matcha zu seinem hohen ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorption Capacity). Dieser Wert misst die antioxidative Kraft einer Pflanze. Das Aufgießen des Pulvers und Aufschäumen mit dem Bambusbesen ist eine der ältesten Zubereitungsformen. Die ersten Spuren finden sich circa 780 in China.

Da das vollständige Blatt des Tees mit all seinen Inhaltsstoffen konsumiert wird, ist Matcha der gesündeste grüne Tee. I © Charlotte Bruch

Grüner Tee verhilft zu mehr Achtsamkeit – die richtige Zubereitung

Grüner Tee ist Eriks Passion. Nicht nur, weil er – richtig zubereitet – gut schmeckt. Er verlange auch nach Langsamkeit und Bedacht. Zwei Dinge, die in der leistungsorientierten Welt immer seltener werden. Grüner Tee kommt nicht auf Knopfdruck aus einer Maschine. „Er fordert, dass man sich mit ihm beschäftigt, ihn in Ruhe zubereitet und langsam trinkt. 15 Minuten muss man sich für eine Tasse guten grünen Tees schon nehmen“, sagt Erik. „Und damit nimmt man sich auch automatisch Zeit für sich.“

Für die Zubereitung gilt: Je heißer man den Tee aufgießt, umso mehr der gesunden Bitterstoffe lösen sich. Abgesehen von den geschmacklichen Einbußen schadet kochendes Wasser allerdings den vielen gesunden Aminosäuren und Vitaminen des grünen Tees. Für einen samtig-milden Geschmack und gleichzeitig die beste Grüntee-Power ist eine Aufgusstemperatur von 70 Grad perfekt. Du kannst kochendes Wasser einfach in der Tasse für circa 10 Minuten (in einer Kanne für 20 Minuten) stehen lassen, bevor der Tee hineinkommt. Oder, wie es Erik zelebriert, das Wasser durch mehrmaliges Umgießen in Tongefäße auf die richtige Temperatur bringen. So wird das Wasser jedes Mal etwa zehn Grad kälter.

Bereitest du hochwertigen grünen Tee für mehrere Personen in einer Kanne zu, so rät der Tee-Experte, den Tee im Anschluss nicht tassenweise einzugießen. Besser sei es, immer abwechselnd einen Schluck in jeden Becher zu füllen. So wird alles gerecht verteilt. Denn das meiste Aroma setzt sich unten in der Kanne ab.

Tipps für Einkauf und Lagerung

Der Experte empfiehlt beim Kauf von grünem Tee, darauf zu achten, dass er pestizidfrei ist – also auf jeden Fall bio-zertifiziert. Wenn es nur um die gesundheitsfördernde Wirkung geht, könne man auch wunderbar Bio-Tee aus dem Supermarkt trinken. Nur der Geschmack ist bei hochwertigen Tees besser. Für die Lagerung gilt: Immer im Dunkeln und luftdicht aufbewahren, sonst geht das Aroma verloren.

© Charlotte Bruch

Matcha Latte, ein sanfter Einstieg

Als Einstiegsgetränk empfiehlt Erik den Matcha Latte. Die Milch macht ihn zu einem Verwandten des Cappuccinos und gibt ihm ein bisschen Süße. Die Farbe macht gute Laune, der Geschmack ist mild. Wer die volle Dosis Gesundheit will, sollte den Matcha Latte allerdings mit Pflanzenmilch genießen. Kuhmilch bindet einen Teil der gesunden Catechine, sodass der Körper sie nicht mehr aufnehmen kann.

Über Erik Spickschen


Erik Spickschen ist Unternehmer und Tee-Experte. Seit 2014 betreibt er einen Teeraum in Berlin. 2018 gab es den großen Relaunch. Mit einem neuen Konzept will das „Macha Macha” den grünen Tee in den Mainstream führen. Ausführliche Beratung und einen feinen Matcha Latte bekommst du hier: Macha Macha, Hasenheide 16, 10967 Berlin.

© Charlotte Bruch

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30.04.2019

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