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Gravel Bike – das Bike mit dem „Haben-will-Faktor“

Ein Bike für alle Fälle! Gravel Bikes gelten unter Radlern als eierlegende Wollmilchsau. Stil haben sie, keine Frage - doch wo liegen die Stärken?

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Früher war es relativ einfach, ein Rad zu kaufen. Man fragte sich, ob es ein Rennrad, ein Tourenrad oder ein Mountainbike sein soll und überprüfte das Konto. Dann standen vielleicht noch ein halbes Dutzend Modelle verschiedener Hersteller in der engeren Auswahl und die Entscheidung war so gut wie gefallen. Aber das war zu den Zeiten als für drei Viertel der Deutschen beim Autokauf auch nur die Frage anstand: VW Käfer, Opel Kadett oder Ford Escort.

Diversifizierung als Marktmodell

Die Autohersteller haben ihre Produktpaletten schon vor Jahren ausgebaut. Auf einer Plattform werden verschiedene Modelle angeboten: Vom Kompaktwagen über den Familientourer, den SUV, den Sportwagen und das Cabriolet. Diversifizierung ist das Zauberwort. Jede noch so kleine Nische, jeder noch so ausgefallene Käuferwunsch will bedient werden.

© iStock.com/stefanschurr

Radhersteller ziehen nach

Was dem Autohersteller recht ist, soll dem Fahrradproduzenten nur billig sein. Die großen Hersteller bieten inzwischen praktisch für jeden Zweck das richtige Rad an. So ist es nur logisch, das irgendwann dann auch das Gravel Bike auf den Markt kam. Gut, der Erfinder dieses Namens war zu dem Zeitpunkt sicherlich nicht auf dem Höhepunkt seines literarischen Schaffens, aber irgendwie musste das Kind ja heißen, auch wenn es sich zumindest auf dem deutschsprachigen Markt ein wenig wie Grabbelkiste anhört.

Gravel Bike – ein Zwitter, der alleine laufen kann

Wozu nun aber so ein Gravel Bike? Wer flott unterwegs sein will, liebt sein Rennrad. Spätestens wenn der Asphalt endet und die Strecke ein wenig unebener wird, ist aber Feierabend. Dazu muss man nicht ins Gebirge oder nach Mittelasien, da reicht auch schon einmal der innerstädtische Radweg, der urplötzlich von Asphalt auf gestampften Sand übergeht. Ein Crossrad wäre in so einem Fall wirklich übertrieben. Das Gravel Bike zeigt da aber seine Stärken. Es ist sowohl für den ambitionierten Biker gemacht, der auch am Wochenende seine Trainingstouren abspulen will ohne manisch auf geteerte Strecken achten zu müssen, als auch für den Großstadt-Radler, der schnell unterwegs sein will. Muss er sich doch nicht darum kümmern, welcher Radweg in welchem Zustand ist.

© iStock.com/mel-nik

Ein Luxus, der Spaß macht

Die einzelnen Komponenten sind nicht so extrem auf Geländeritte abgestimmt, wie das beim Crossrad der Fall ist. Agilität und Spurtstärke sind daher bei Gravel Bike gegeben. Diese Sorte von Rädern kann guten Gewissens als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet werden. Natürlich hat das Ganze seinen Preis und es stellt sich die Frage, ob man nun unbedingt zusätzlich zum Rennrad und zum gemütlichen Tourer noch ein Gravel Bike braucht.

SUV auf zwei Rädern

Aber machen wir uns nichts vor: Auch ein stark motorisierter SUV ist nicht wirklich sinnvoll und mit Logik nicht zu fassen. Aber darum geht es den meisten auch nicht. Die 300 PS einer M-Klasse oder eines X5 benötigt niemand, um die Kinder in die Kita zu bringen. Und die Parkplätze vor den Kindergärten sind morgens voll mit den hochbeinigen Luxuskarossen. Aber ein SUV macht einfach was her, er hat gnadenlos viel Stauraum, man sitzt gemütlich und kann schnell unterwegs sein. Ein Jäger, der bei Wind und Wetter durch den Wald muss, würde sich keinen SUV kaufen. Aus dem Alcantara bezogenen Kofferraum lässt sich nämlich das Blut der erlegten Wildsau nur schwer auswaschen. Ähnlich ist es mit dem Gravel Bike. Jahrelang sind die Radler ohne die SUVs auf zwei Rädern ausgekommen. Aber die Dinger sind einfach geil.

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