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Wassergymnastik: Für wen sich die Übungen besonders eignen

Wassergymnastik ist nur etwas für Seniorinnen und Senioren? Ein Irrglaube! Alle Sporttreibenden profitieren von den Übungen im Schwimmbecken. Doch was bringen sie genau?

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Seicht schwappt das Wasser gegen die Kante des Pools. Auf dem Boden des Schwimmbeckens steht der beste Boxer aller Zeiten. Unaufhörlich drischt Muhammad Ali in die Wassermassen. Im Vergleich zu seinen explosiven Schlägen im Seilgeviert wirken seine Fäuste im Schwimmbecken aber beinahe schlapp.

Die Effekte des Trainings sind umso größer. Das Workout im Wasser verbessert die Fitness und die Kraft. Ali soll sich durch diese speziellen Boxeinlagen im Pool die berüchtigte Explosivität erarbeitet haben.

Gänzlich ohne Schläge kommt die Wassergymnastik aus. Dennoch profitiert dein Körper von den sanften Bewegungen im Schwimmbecken. Doch was bringen sie wirklich?

Was ist Wassergymnastik?

Wassergymnastik ist eine ganzheitliche Trainingsmethode, die dein Herz-Kreislauf-System aktiviert und deine Muskeln stärkt. Durch den hohen Widerstand des Wassers strengen dich schon leichte Übungen deutlich mehr an. Durch den gleichzeitigen Auftrieb schonst du jedoch deine Bänder, Sehnen und Gelenke.

Das Training besteht aus verschiedensten Bewegungsabläufen im Wasser. Bei manchen bewegst du dich frei, andere erfordern den Beckenrand oder eine Poolnudel als Unterstützung. In speziellen Kursen für Einsteigende lernst du die ersten Übungen.

Wie viele Kalorien verbrennst du bei der Wassergymnastik?

Von außen wirkt Wassergymnastik wie ein harmloser Spaß. Wie intensiv die Übungen wirklich sind, realisierst du erst im Becken. Schon leichte Aufgaben wie das Knieheben fordern dich heraus. In einer halben Stunde verbrennst du bis zu 400 Kilokalorien. Wagst du dich an intensivere Übungen, kannst du noch effektiver Fett abbauen.

© bluecinema / E+ / Getty Images Plus

Für wen ist Wassergymnastik geeignet?

Wassergymnastik eignet sich für alle Interessierten und erfordert keine athletischen Grundvoraussetzungen. Besonders für Seniorinnen und Senioren ist die Sportart ein toller Weg zu mehr sportlicher Aktivität.

Aber auch in jungen Jahren solltest du ab und zu ästhetisch planschen. Besonders, wenn du etwas mehr wiegst oder dich von einer Verletzung erholst. Durch den Auftrieb des Wassers fühlst du dich leichter. Außerdem belastest du Bänder oder Gelenke schonender.

Wassergymnastik im Freiwasser

Für die Übungen muss es nicht immer das Schwimm- oder Freibad sein. Auch im Freiwasser kannst du turnen. Wage dich nur ins tiefe Wasser, wenn du gut schwimmen kannst und eine ausgeprägte Koordination besitzt. Ohne festen Stand sind die Übungen anstrengender und eignen sich eher als kräftezehrendes Workout. Setzt du dich stattdessen ins seichte Wasser und radelst mit den Beinen, powerst du dich nicht komplett aus.

Ist Wassergymnastik für Schwangere geeignet?

Ein runder Babybauch in den letzten Monaten der Schwangerschaft erschwert fast jedes Workout. Möchtest du trotzdem aktiv sein, hilft Wassergymnastik. Denn auch Schwangere profitieren vom Auftrieb, der Gewicht von den beanspruchten Gelenken nimmt. Bevor du im Becken sportelst, solltest du jedoch medizinisch abklären, ob die Bewegung für dich und dein Baby ratsam ist.

Nach der Geburt fungiert Wassergymnastik als sportlicher Wiedereinstieg und erleichtert die ersten Bewegungen. So kräftigst du schonend die Muskeln, die während der Schwangerschaft etwas schrumpften. Zusätzlich strafft das Training dein Bindegewebe.

© iStock / Getty Images Plus / Nagaiets

Übernehmen Krankenkassen einen Teil der Kosten?

Ja, in bestimmten Fällen. Möchtest du Wassergymnastik kennenlernen, unterstützen dich die meisten Krankenkassen mit einer Teilübernahme der Kosten. In der Kursübersicht auf den jeweiligen Webseiten findest du passende Angebote in deiner Nähe. Wie viel des Betrages deine Krankenkasse übernimmt, klärst du am besten im persönlichen Austausch mit den Anbietenden.

Was brauchst du vor deinem ersten Wassergymnastik-Kurs?

Auf jeden Fall deine Badesachen. Bei manchen Übungen benötigst du eine Poolnudel oder Weste, die dich über Wasser hält. In öffentlichen Schwimmbädern stellen die Anbietenden die Utensilien.

In anderen Varianten der spritzigen Sportart wie beispielsweise Aqua-Fitness nutzt du weiteres Equipment. In der auf Kraft ausgelegten Methode helfen spezielle Unterwasserhanteln, Therabänder oder kleine Treppenstufen.

Das sind die besten Übungen aus der Wassergymnastik – für Einsteigende

Beinschwingen

Mit dieser Übung stärkst du deine Beinmuskulatur. Der Bewegungsablauf beansprucht vor allem die Außen- und Innenseiten.

Durchführung
Suche dir eine Stelle, an der dir das Wasser bis zur Brust steht. Positioniere dich mit dem Rücken an den Beckenrand und halte dich an der Kante fest. Strecke dein linkes Bein gerade nach vorn. Anschließend bewegst du es langsam von links nach rechts und zurück. Diesen Ablauf wiederholst du in zwei Durchgängen zehnmal pro Seite.

Schräges Dehnen

Bei dieser Übung förderst du deine Mobilität und Balance. Du dehnst verkürzte Muskeln und wirst beweglicher.

Durchführung
Stelle dich seitlich zum Beckenrand hin und halte dich mit deinem rechten Arm am Rand fest. Deinen linken hältst du nah am Körper. Strecke ihn schräg nach oben und hebe gleichzeitig das linke Bein seitlich an. Kehre anschließend in die Ausgangsposition zurück. Den Ablauf wiederholst du zehnmal auf jeder Seite. Lässt du den Beckenrand los, trainierst du dein Gleichgewicht effektiver.

© bluecinema / E+ / Getty Images Plus

Das Metronom

Die Übung trainiert deine Tiefenmuskulatur. Vom Effekt profitieren besonders Seniorinnen und Senioren. Wichtig: Du benötigst eine Poolnudel.

Durchführung
Stelle dich mit dem Rücken zum Beckenrand und klemme die Poolnudel zwischen deine Beine. Hebe sie nach oben, bis du auf dem Wasser treibst. Halte dich am Becken fest und bewege deine Beine von links nach rechts. Achte darauf, dass dein Rücken gerade bleibt. Bewege dich 15 Mal in jede Richtung.

Die Garmin Swim 2 – Dein Trainer am Handgelenk

Mit der Garmin Swim 2 kannst du noch effizienter trainieren. Die GPS-Schwimmuhr misst deine Herzfrequenz unter Wasser, die Strecke, deine Pace und deine Schwimmzüge. Außerdem erkennt sie automatisch deinen Schwimmstil. Mit der Swim 2 kannst du dir individuelle Schwimm-Workouts erstellen und gezielt nach deinen Bedürfnissen trainieren. Wenn du dich übernimmst und an deine anaerobe Schwelle gerätst, schlägt die Uhr Alarm. Optimiere dein Training und hole dir deinen Trainer direkt ans Handgelenk.

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