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Mit Hund und Rad über Stock und Stein

Lange Radtouren mit dem Hund können ein tolles Abenteuer sein! #BeatYesterday-Autor Peter Steinlechner hat praktische Tipps, damit Radler und Fellnase mit Spaß gesund ans Ziel kommen.

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Klar: Wenn du deinen Hund einfach mal per Fahrrad über die Feldwege in der Nachbarschaft jagen möchtest, damit er abends schön ausgepowert auf dem Sofa schläft, musst du nicht allzu viel beachten. Aufsteigen und los!

Anders sieht es aus, wenn du mit Hund und Rad einen längeren Ausflug planst. Dann sorgt erst die richtige Vorbereitung dafür, dass der Tag allen Beteiligten Spaß macht! Gemeint sind mehr oder weniger tagesfüllende Touren mit einer Länge von 15 bis 30 Kilometern. Mit vielen Pausen und mit Abschnitten, bei denen der Hund in den Fahrradkorb oder den Anhänger kommt, oder bei denen du dein Rad auch mal schiebst.

Das Wichtigste ist: genug Zeit

Huskys können stundenlang durch Alaska laufen. Aber im Normalfall ist dein Hund dankbar, wenn du je nach Wetter und Wegbeschaffenheit ungefähr jede Stunde eine Pause einlegst. Dann kann der Vierbeiner seine Geschäfte erledigen oder seinem Forschungs- und Schnüffeltrieb nachgehen.

Vermutlich lässt er sich bereits während der ersten oder zweiten derartigen Unterbrechung wohlig ins Gras fallen und ruht aus. Im Idealfall sind diese regelmäßigen Stopps auch für dich eine Gelegenheit, um etwas zu trinken, Fotos zu machen, die Landschaft zu genießen oder im Biergarten einzukehren.

Hund macht bei einer Radtour eine Pause am Fluss
Gino liebt Ausflüge mit Autor Peter Steinlechner. Frag deinen Tierarzt, wenn du nicht sicher bist, ob auch dein Hund längere Radtouren durchhält. © Peter Steinlechner

Welcher Hund mit auf längere Radtouren darf

Für die meisten Hunde stellt dein entschleunigtes Reisetempo eine Herausforderung dar, auf die sie vorbereitet werden müssen. Wichtig: Nicht alle Hunde sind für längere Touren geeignet.
Kleinere Rassen solltest du am besten nur sehr kurze Strecken neben dem Rad laufen lassen und den Hund stattdessen im Körbchen oder Anhänger transportieren. Labradore oder Golden Retriever haben manchmal orthopädische Probleme. Und Windhunde sind Sprinter, die keine langen Belastungen mögen.

Außerdem sollte der Hund ausgewachsen sein, damit Muskeln und Gelenke voll ausgebildet sind und den Belastungen standhalten können. Bei kleineren Hunden kann das schon nach zehn Monaten der Fall sein, bei einigen sehr großen erst nach zwei Jahren. Sprich im Zweifel bitte mit deinem Tierarzt!

Ebenfalls wichtig: das Wetter. Natürlich sollte es nicht zu kalt sein – aber auch nicht zu warm. Hunde reagieren empfindlich auf Hitze und Sonneneinstrahlung. Schon Lufttemperaturen über 15 bis 20 Grad können bei Dauerbewegung viel zu viel sein, insbesondere wenn es kaum Schatten gibt. Dann solltest du morgens sehr früh starten, noch mehr Zeit einplanen oder die Tour im Notfall verschieben.

Dein Hund sollte auf sportliche Betätigungen gut vorbereitet sein. Er braucht frühzeitiges Training. Etwa mit dem Fahrrad, beim Joggen oder bei langen Spaziergängen und Wanderungen.
Leider kann eure Fellnase nicht sagen, wie fit sie sich fühlt oder wann es zu viel für sie wird. Achte auf sie – im Zweifel solltest du deinen Hund schonen. Vielleicht kannst du deinen Tierarzt auch darum bitten, dass er sich bei einem Impftermin per Ultraschall das Herz deines Hundes auf mögliche Probleme hin anschaut.

Deine Meinung zu diesem Thema

Gehst du gern mit deinem Hund auf Fahrradtour? Liebst du es, wenn deine Freunde ihre Vierbeiner mit zum Radausflug nehmen? Das Thema ist umfangreich. Wenn du weitere Tipps zum Thema hast, die dir wichtig sind, in unserem Beitrag aber keinen Platz gefunden haben, schreib uns einen Kommentar. Wir freuen uns über eure Erfahrungen.

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Je länger die Tour werden soll, desto sinnvoller ist die Anschaffung eines Hundeanhängers (ab rund 100 Euro). Besonders auf von Autos befahrenen Straßen ist es ungefährlicher, deinen Hund im Anhänger zu transportieren, als ihn an der Leine zu führen. Zumal es entlang von Landstraßen längst nicht immer Fußwege gibt.

Hunde können in den Anhängern bei der Fahrt zwar kaum richtig schlafen, sich aber doch schonen – etwa, wenn es wärmer ist als erwartet und du feststellst, dass der Vierbeiner sehr viel hechelt oder die Lust am Laufen verliert. Für kleine Hunde reicht meist ein Körbchen am Lenker. Dann sollte es allerdings die Spezialausführung mit guten Halterungen aus dem Fachhandel sein.

Hund liegt bei einer Radtour entspannt im Anhänger
Ist dein Hund für längere Ausflüge auf den eigenen Pfoten nicht geeignet, kannst du ihn auch im Anhänger mitnehmen. © iStock / Getty Images Plus/4FR

Sicherheit fährt vor!

Ebenfalls schon vor der ersten Tour solltest du darüber nachdenken, wie du deinen Hund neben dir führst, wenn er nicht freilaufen darf. Es gibt flexible Spezialbefestigungen, um die Tiere am hinteren Teil des Rads anzuleinen. Viele dieser sogenannten Springer verfügen sogar über Sollbruchstellen. So wird der Hund etwa bei einem Sturz nicht mitgerissen.

Allerdings kommen nicht alle Radfahrer mit diesen Befestigungen zurecht. Problematisch ist vor allem, dass der Hund etwas hinter dir läuft und er schlecht zu sehen ist. Alternativ kannst du auch eine lange Hundeleine um den Arm oder den Rumpf tragen. Diese sollte über ein flexibles Element verfügen – ebenfalls, um Verletzungen bei Unfällen zu vermeiden.

Ein No-Go ist die Befestigung der Hundeleine am Fahrradlenker. Hier könnte schon ein Stopp des Hundes, etwa wegen eines lauten Geräuschs, zu einem Sturz führen. Ebenso solltest du darauf achten, dass der Vierbeiner mit einem Brustgeschirr statt mit dem Halsband gesichert ist. Beim Radfahren mit Hund sind viel größere Geschwindigkeiten im Spiel als bei einem Spaziergang. Mit Geschirr verteilen sich die auftretenden Kräfte besser.

Genug Wasser gibt es nicht

Die restliche Ausrüstung ist eigentlich selbstverständlich. Besonders wichtig: viel zu viel Wasser für den Hund. Längst nicht in jedem Biergarten steht ein gefüllter Trinknapf. Oder du kommst bei spontanen Tourenänderungen doch nicht an einem Fluss vorbei. Oder dein Hund mag trotz des Dursts partout nicht aus dem Bachbett trinken. Die meisten Hundebesitzer dürften so etwas kennen.

Dazu empfehle ich ein paar gut verdauliche Leckerlis als Kraftnahrung für zwischendurch. Allzu viele sollten es aber nicht sein. Insbesondere für große Hunden gilt, dass zwischen der morgendlichen Fütterung und dem Start der Tour eine halbe Stunde Pause oder mehr vergangen sein sollte, um Magendrehungen auszuschließen.

Welche Strecken sind geeignet?

Gerade bei einem Ausflug mit Hund kann frühe und sorgfältige Tourenplanung darüber entscheiden, wie viel Spaß die Zwei- und Vierbeiner haben. Ganz grundsätzlich: Fahrradfahren mit Hund ist laut Straßenverkehrsordnung ausdrücklich erlaubt (§ 28 StVO). Mit Hunden gelten für Radler die gleichen Rechte und Pflichten wie ohne tierische Begleitung.
Also: Das Benutzen von Fußgängerwegen ist nicht zulässig.

Radfahrer müssen im Normalfall den Fahrradweg oder die Straße nutzen. Das ist mit Hund je nach Strecke und Umgebung teils erträglich, teils aber auch gefährlich. Wenn du mit deinem Hund auf die Straße musst, sollte er auf der von den Autos abgewandten Seite des Rads laufen, also meist rechts. Auf der Straße links mitlaufende Hunde sind für Autofahrer unheimlich schlecht zu erkennen. Das gemeinsame Fahren solltet ihr vorab üben.

Ideal für Radtouren mit Hund sind ruhige Feld- und Landstraßen sowie Waldwege – allerdings sollten unbedingt die jeweiligen Vorschriften zur Leinenpflicht eingehalten werden.
Außerdem solltest du beachten, dass einige Hunde vor allem beim Anfang der Tour durch die ungewohnte Aktivität und die damit verbundenen Adrenalinausschüttungen eher noch mehr in Jagdlaune geraten. Bei entsprechend disponierten Hunden ist also besonders viel Vorsicht geboten.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine hundekompatible Tour zu planen. Mithilfe von Apps wie Garmin Connect oder Komoot kannst du schon vor dem Start verkehrsreiche Straßen vermeiden und möglichst sichere und ruhige Wege suchen.

Auf rumpeligen Feldwegen und im schattigen Wald kann der Hund im Idealfall bei niedrigem Gesamttempo frei laufen. Wettrennen, bei denen er vom Gehen oder Traben in den schnellen Galopp wechseln müsste, solltest du lieber vermeiden oder sie auf halbe Minuten beschränken.

Selfie von Autor Robert Steinlechner auf einer Fahrradtour
Autor Peter Steinlechner geht regelmäßig mit seinem Hund auf Tour – nicht nur auf dem Rad. © Peter Steinlechner

Selbst der stärkste Bello braucht Rücksicht

Längere Abschnitte oder Straßen bewältigt er mit dir zu Fuß oder im Anhänger, dazu kommen Pausen. Meine etwas längere Radtour mit Hund ist abwechslungsreich – und langsam.
Bitte wundere dich nicht, dass ich so vor hohen Belastungen für den Hund warne: Die wenigsten Vierbeiner sind Touren von 20 bis 30 Kilometern gewohnt. Wenn sie entsprechend trainiert und gesund sind, schaffen sie das. Aber es ist nicht sinnvoll, irgendein Risiko einzugehen – etwa bei zu warmem Wetter.

Wenn du und dein Hund gelernt habt, wie das mit den gemeinsamen Fahrradtouren funktioniert, könnt ihr auch mal spontan losziehen. Und wer Spaß daran hat, seinem Wauwau Neues beizubringen, kann mit ihm spezielle Kommandos auf Ausflügen trainieren.

Sinnvoll ist unter anderem ein Befehl, mit dem er zum Straßenrand springt. Das lernt er relativ schnell mithilfe von Leckerlis, die du am Seitenstreifen versteckst – damit sind deine Radtouren noch sicherer!

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