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Zwischen Alltag und Sport navigiert die Uhr

Dr. Paul Schmidt-Hellinger befindet sich als Arzt und Langstreckenläufer zwischen zwei Extremen. Mit seiner Uhr bleibt der 34-Jährige im Rhythmus seiner alltäglichen und sportlichen Herausforderungen. Welche Funktionen er nutzt, hat er #BeatYesterday.org erklärt.

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6 Uhr an einem Novembermorgen. Dr. Paul Schmidt-Hellinger bindet sich die Schnürsenkel seiner Laufschuhe zu, setzt die Mütze auf und schließt die Tür hinter sich. Los gehts – hinein in das Läuferleben von Dr. Paul Schmidt-Hellinger.

Als Elfjähriger entdeckte er seine Leidenschaft zum Laufen, die ihn als Sportmediziner auch heute noch begleitet. Seine Disziplin außerhalb der Klinik ist die Langstrecke. 42 Kilometer und mehr bestreitet er auf dem Asphalt. Zu seinen größten Erfolgen zählen der erste Platz beim Dresden-Marathon 2009, den er in 2.32 Stunden finishte, und die 50-Kilometer-Disziplin bei den Deutschen Meisterschaften 2016. Hier brachte er mit einer Zeit von 2.49 Stunden die Siegermedaille und die Jahresbestzeit nach Hause.

Am liebsten läuft Paul abseits von Verkehr und Straßenlärm. © privat

Intervalltraining: 16 mal 400 Meter

An diesem Novembermorgen liegen „nur” 6.400 Meter vor Paul. Das Laufen nutzt er, um fit zu bleiben – physisch und psychisch – und um abzuschalten. Die Einzige was immer mitläuft ist seine Garmin Uhr. So auch an diesem Morgen. Draußen ist es nasskalt. Paul scheint der Einzige zu sein, der sich aus dem Bett gequält hat. Für sein Intervalltraining. 16-mal 400 Meter. Das einzige, was ihn an Tagen wie diesen auf Touren bringt: die richtige Musik. Er schaltet seinen Playlist auf der Uhr ein und startet mit dem nächsten Knopfdruck das zuvor erstellte Intervalltraining. Die Uhr vibriert. Das Zeichen zum Loslaufen.

Nach wenigen Metern an der kalten Luft ist er hellwach. Mit dem nächsten Vibrieren weiß er, dass die ersten 400 Meter in hohem Tempo gleich geschafft sind. So geht das jetzt noch ganze 15 Mal. Immer 5 Sekunden, etwa 30 Meter vor dem Ende, kommt das Signal für den Erholungsteil des Trainings: eine Minute gehen oder locker laufen. Danach wechselt er wieder in die hoch intensive Phase, bei der seine Herzfrequenz schon mal auf 186 hochschnellen kann – der Durchschnitt liegt an diesem Morgen bei 166 Schlägen pro Minute. Dank des Vibrationsalarms kann sich Paul ganz auf das Laufen, seine Atmung und den Weg konzentrieren. Kein stupides Rundenlaufen auf der Tartanbahn, um die Distanz abzuschätzen.

Dr. Paul Schmidt-Hellinger über seine Uhr

#BeatYesterday.org: Welche Funktion nutzt du im Alltag am liebsten?

Paul: Die vermeintlich ganz banalen Funktionen sind für mich wichtig. Der Schrittzähler zum Beispiel. An Nicht-Sporttagen sehe ich, ob ich meine Mindestschrittzahl von 10.000 einhalte. Vor einem Wettkampf hilft mir die Uhr, meine maximale Schrittanzahl nicht zu überschreiten. Außerdem finde ich die Funktionen, die verschiedene Rohdaten bündeln, super. Das Stresslevel ist ein Beispiel dafür. Dabei werden Schrittanzahl und Herzfrequenzvariabilität in einem Wert, dem Stresslevel, zusammengefasst. Ich sehe, wie geistig anstrengend ein Tag war, wenn der Wert hoch, die Schrittanzahl aber gering ist. Dann gilt es, kurze Pausen zu machen, die die Uhr vorgibt.

#BeatYesterday.org: Welche Features helfen dir beim Sport?

Paul: Das Stresslevel ist ja ein Wert, der über den Tag gesehen berechnet wird. Wenn ich sportliche gesehen mehrere Wochen überblicken will, hilft der Trainingszustand. Auch hierbei werden Rohdaten zusammengefasst. Die Änderung der Trainingsbelastung und der VO2max zum Beispiel. Der Wert zeigt mir kumulativ an, wie viel ich trainiert habe, und warnt mich auch vor Übertraining. Praktisch, denn die wenigsten haben einen Trainer an der Seite, der ihnen sagt, wann man zu viel oder zu wenig getan hat.

#BeatYesterday.org: Die Uhr ist für dich Achtsamkeitstrainer im Alltag und beim Sport. Nutzt du sie auch während du schläfst?

Paul: Ja, ich lasse sie auch nachts um, als Regenerationsmanager sozusagen. Mithilfe der Schlaffunktion erkennt man gut die Schlafphasen und die Schlafdauer. Diese kann man sich auch über die Woche anzeigen lassen. Stellt man dabei fest, dass man in einer Woche insgesamt sehr wenig geschlafen hat, sollte man versuchen sich längere Schlafphasen einzurichten. Als Arzt manchmal schwierig, wenn man eine 90 Stunden Woche hat mit sieben Nachtdiensten.

Dr. Paul Schmidt-Hellinger
Dr. Paul Schmidt-Hellinger © Paul Jürgen Schmidt, Abteilung für Sportmedizin

Klinikalltag zwischen Notfällen und Diagnosen

Ganz Abschalten kann er beim Laufen aber doch nicht. Der Sportmediziner denkt an das, was ihn am späteren Tag voraussichtlich an der Charité in Berlin erwartet. Ein Patient wird wegen einer Sportverletzung kommen, ein anderer hat sich für eine aufwendige Leistungsdiagnostik angekündigt. Und zwischendurch Notfälle und Papierkram, der erledigt werden muss. Pauls Arbeitstag wird wenig Bewegung mit sich bringen, und trotzdem wird seine Uhr eine hohe Herzfrequenz anzeigen – Schuld wird Pauls Stress sein.

Die Uhr ermittelt und analysiert ständig verschiedene Werte. Daraus kann sie unter anderem Rückschlüsse auf den Stresslevel ziehen. Sie weiß, wenn die Schrittzahl gering ist, die Herzfrequenzvariabilität aber hoch, dass Stress die Ursache sein muss – und nicht Sport. Der Stresslevel steigt automatisch an. Die Lösung: ein Entspannungs-Timer, ein Atemtraining. Damit kann sich Paul die entsprechend Ruhe zwischendurch gönnen.

Jetzt ist aber erstmal Auspowern beim Intervalltraining angesagt. Die Zeiten müssen gut sein. Nur dann kann Paul weiterhin seine Leistung so hoch halten, wie in den vergangenen Wettkämpfen. Sein Trainingszustand liefert ihm dafür einen langfristigen Überblick. Kein lästiges Eintragen der Werte in einen Plan oder in ein Scoring-System, sondern eine einfache, kumulative Trainingserfassung. Mit dem Trainer am Handgelenk weiß der Langstreckenläufer, wann es Pausen zu machen gilt – besonders vor einem Wettkampf – und wann er wieder richtig intensiv trainieren kann.

Garmin Coach: Trainer am Handgelenk


Mit der Online-Fitness-Community Garmin Connect hast du Zugriff auf viele kostenlose Trainingspläne. Und mit einem kompatiblen Garmin Wearable kannst du den virtuellen Lauftrainer Garmin Coach nutzen. Mit seiner Hilfe kannst du einen auf dich und deine Ziele abgestimmten Trainingsplan erstellen und ihn auf deine Uhr übertragen. Der Trainingsplan aktualisiert sich regelmäßig anhand deiner gesammelten Leistungsdaten.
Übrigens stecken hinter dem virtuellen Garmin Coach drei reale Experten: Jeff Galloway, Olympiateilnehmer und Begründer der Run-Walk-Run-Methode, Amy Parkerson-Mitchell, Physiotherapeutin und Laufexpertin, und der Physiologe und Online-Lauftrainer Greg McMillan. Alle drei stehen dir zur Seite – unterstützen, motivieren und geben Tipps.

Mit dem Garmin Wearable trägst du deinen virtuellen Trainer quasi am Handgelenk. Er analysiert deine Werte, während du Sport machst, und passt deinen Trainingsplan fortlaufend auf deine Bedürfnisse an. So verringert sich auch die Gefahr, dass du dich überlastest.

Und wenn du krank bist oder einfach ein Training ausfallen lässt? Kein Problem. Der Garmin Coach reagiert sofort und aktualisiert deinen Plan, ohne dein Ziel aus den Augen zu verlieren. Mit diesem adaptiven, also anpassbaren, Trainingsplan erreichst du das von dir gesteckte Ziel auf gesunde und individuelle Weise.

Laufen, bis der Morgen keine Rolle mehr spielt

Intensiv ist das Stichwort: Paul gibt Vollgas in seinem siebten Intervall. Die Hälfte ist geschafft. Die Uhr vibriert zur nächsten einminütigen Pause. Er liebt dieses Flow-Gefühl, dass sich nach den ersten Intervallen einstellt. Laufen, Gehen, Laufen. Eine Minute ist um, Paul wechselt wieder ins Laufen, ohne bewusst zu registrieren, dass er schon im Intervall 13 ist. Immer noch ist keiner außer ihm unterwegs. Er biegt für ein kurzes Stück in den Wald ab.

Bei einem seiner ersten Trainingsläufe auf dieser Strecke, hatte er sich an dieser Stelle verfranzt, wusste nicht mehr genau, wie er am besten zurückkommt. Die Funktion TracBack rettete ihn – eine echte Rettung in der Eiswüste haben Vicky und Philip in Alaska erfahren. Mit ihr gings auf gleichem Weg zurück. Mehr Strecke als geplant wollte er nämlich nicht laufen. Er stand damals kurz vor einem Marathon. Da waren zusätzliche Kilometer oder Schritte nicht zu gebrauchen.

Heute morgen spielt das keine Rolle. Paul ist im letzten Intervall angekommen, dass er im hohen, fast Sprint-Tempo läuft. Seine Herzfrequenz schnellt nach oben. Das letzte Mal vibriert die Uhr, die letzten 30 Meter bis zur Haustür. Geschafft. Er stützt seine Hände auf die Knie, um leichter Atmen zu können und guckt auf sein Display. 14.135 Schritte, 9,89 Kilometer und die Zeit passt auch. Sorgen, dass er die 10.000 Schritte in seinem weißen Kittel heute nicht schafft, braucht er nicht zu haben.

Aufzeichnungen des Intervalltraining
Paul nutzt das Intervalltraining, um fit zu bleiben – physisch und psychisch. © privat
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