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Groß oder eher klein: Wie die Körpergröße deine Gesundheit beeinflusst

Neben einer guten Ernährung und viel Bewegung kann sogar die Körpergröße deine Gesundheit beeinflussen. Doch was ist besser: Groß oder eher etwas kleiner sein? Dieser Beitrag findet Antworten.

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Beinahe wöchentlich blickten Kinderaugen gebannt auf eine Skala. Meist an einem Türrahmen hielten Eltern das Wachstum ihrer Sprösslinge fest. Auch wenn es manchmal nur durch ungekämmte Haare entstand.

Heute ist die Körpergröße nur noch beim Erreichen der hoch gelegenen Produkte im Supermarkt, auf dem Rummel oder in der Dating-App wichtig. Oder? Nicht ganz. Denn wie groß du bist, kann durchaus deine Gesundheit beeinflussen. Das belegten Forschende in verschiedenen Studien. Wie die Körpergröße auf deine Gesundheit wirkt, erfährst du in diesem Beitrag.

Was deine Körpergröße beeinflusst?

185,76 Zentimeter. So viel trennt den kleinsten vom größten lebenden Menschen der Welt. Eine gigantische Differenz, die sogar die Durchschnittsgrößen der DACH-Region (1,65 m Frauen, 1,79 m Männer) übertrifft. Aber welche Faktoren bestimmen eigentlich, wie groß du wirst?

Hauptverantwortlich sind deine Gene, die dein Erbgut speichern. Dieses setzt den Rahmen des menschlichen Maximums und Minimums. Ausreißer darüber oder darunter sind eher selten. Forschende fanden in Untersuchungen etwa 80 Genvarianten, die einen besonderen Einfluss auf die Größe haben. Schon eine einzige beschert mindestens einen Zentimeter mehr.

Ist der mögliche Rahmen genetisch gesetzt, bestimmen Faktoren wie die Lebensweise oder die Ernährung, wie sehr ein Mensch diesen ausreizt. Hochwertige und gesunde Lebensmittel, die viel Eiweiß enthalten, bescheren einige Extrazentimeter. In wohlhabenden Ländern sind die Menschen deshalb meist größer.

Wird der Mensch immer größer?

Die Welt entwickelt sich rasant weiter. Medizinische Erkenntnisse, ein gestiegenes Bewusstsein für Ernährung und Sport oder ergonomische Arbeitsplätze – die menschlichen Lebensbedingungen verbessern sich zumindest in der westlichen Welt stetig. Das wirkt sich auch auf die Größe aus. Viele Personen reizen ihre genetischen Größenvorgaben immer mehr aus. Allein in Deutschland stieg die durchschnittliche Größe zwischen 1850 und 1980 von 163,8 Zentimetern auf 180,5 Zentimeter. Kaum zu glauben: Heute sind die Menschen weltweit sogar 22 Zentimeter größer als vor 100 Jahren.

Wie Größe deine Anfälligkeit für Krankheiten beeinflusst

Laut dem US-amerikanischen Mediziner Sridharan Raghavan kann die Größe bis zu 100 gesundheitliche Faktoren des Körpers beeinflussen. Dazu zählt auch die Anfälligkeit für Erkrankungen wie Krebs oder Thrombose. Der Grund dafür sind ebenfalls die Gene. Forschende fanden heraus, dass jene, die die Größe bestimmen, weitere Effekte auf den menschlichen Organismus haben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hier sind kleinere Menschen im Nachteil. In einer Studie an der Uniklinik in Düsseldorf werteten Forschende über 600.000 Patientendaten aus. Ihre Ergebnisse zeigten: Kleinere Frauen und Männer sind anfälliger für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck. Auch das Risiko für Schlaganfälle ist erhöht.

Die Gründe dafür, dass es Größere seltener „erwischt“, sind laut den Forschenden geringere Fettsäuren oder auch ein niedriger Anteil von Glukose im Körper. Außerdem bildet die Leber weniger LDL-Cholesterin, welches Ablagerungen an den Blutgefäßwänden fördert. Zehn Extrazentimeter senken das Risiko bei Frauen um 9 Prozent und bei Männern um 13 Prozent. Eine Herzrhythmusstörung wie Vorhofflimmern erleiden hingegen eher größere Menschen.

Diabetes

Auch an Diabetes erkrankst du mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit, wenn du größer bist. Schon zehn Zentimeter weniger erhöhen das Risiko bei Frauen um 15 Prozent und bei Männern um 10 Prozent.

Als Ursache identifizierten die Forschenden einen geringeren Fettgehalt der Leber bei großen, gesunden Menschen. Laut der Deutschen Leberstiftung leiden rund ein Drittel aller Menschen in Deutschland an einer Verfettung des Organs.

Dadurch gelangt immer mehr Glukose in den Blutkreislauf und der Körper wird resistenter gegen Insulin. Das begünstigt Diabetes, denn der Organismus kann den Blutzucker nicht mehr allein senken. Da kleinere Menschen Fett schlechter verarbeiten können, sind eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung umso wichtiger.

Thrombose

Bei den gefährlichen Verstopfungen der Blutgefäße sind die langen Gliedmaßen großer Menschen unvorteilhaft. Thrombosen sind kleine Pfropfen, die sich in den Arterien und Venen bilden. Lösen sich davon Teile ab, gelangen sie in die Lunge und verschließen dort wichtige Adern. Eine sogenannte Lungenembolie ist die Folge. Pro zehn Zentimeter Körpergröße steigt die Anfälligkeit für Thrombosen um 23 Prozent.

Der Grund für das erhöhte Risiko ist simpel. Je größer ein Mensch ist, desto weiter muss das Herz das Blut pumpen. Es fließt langsamer. Das fördert die Ablagerungen, die häufig in den Beinen entstehen.

Krebs

Auch für Krebserkrankungen sind große Menschen anfälliger. Das belegte eine Metaanalyse der Universität in Leicester, die mehr als 410.000 Patientendaten untersuchte. In dieser erhöhten zehn Zentimeter das Risiko bei Frauen um 11 Prozent und bei Männern um 6 Prozent. Die Forschenden konnten sogar nach Krebsarten kategorisieren. Am anfälligsten sind große Menschen demnach für Brust-, Darm- oder schwarzen Hautkrebs.

Fazit

Eine höhere Anfälligkeit für bestimmte Gesundheitsrisiken bedeutet nicht, dass du auch erkrankst. Pflegst du einen aktiven Lebensstil, ernährst dich gesund und achtest auf guten Schlaf, kannst du die genetisch bedingten Nachteile deiner Körpergröße ausgleichen. Dieser Artikel zeigt dir, wie du an den acht wesentlichen Faktoren eines gesunden Leben arbeiten kannst.

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Über diesen Artikel

Kevin Berg © Redaktion

Autor:

Kevin Berg

Kevin Berg ist seit 2019 #BeatYesterday-Redakteur mit vielen Interessen. Als Journalist wurde Kevin an einer …

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