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Pleiten, Pech & Pannen – Erste-Hilfe-Tipps für unterwegs

Unverhofft kommt oft. Wie du im Fall der Fälle bei Problemen während einer Radtour richtig handelst, kommen hier nützliche SOS-Hacks für dich.

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Voll im Blick: Insekt im Auge

Augen auf im Straßenverkehr – aber am besten hinter Brillenglas. Denn die Brille ist immer noch der beste Schutz gegen umherfliegende Insekten wie Fliegen und Mücken oder auch das ein oder andere umherwirbelnde Pflanzenteilchen. Hat sich aber dann doch etwas in dein Auge verirrt, Finger weg – und bloß nicht reiben! Deinem Auge wird es mit großer Wahrscheinlichkeit gelingen, per Tränenproduktion den Fremdkörper automatisch rauszuspülen. Wenn du das beschleunigen möchtest, dann kannst du bei geöffnetem Auge versuchen, mit etwas Wasser von außen nach innen das Partikel herauszuschwemmen.

Das brennt – Hautabschürfungen nach dem Sturz

„Tapete ab“ – so wird in Radrennfahrerkreisen eine satte Hautabschürfung bezeichnet. Autsch. Passiert dir oder deinen Kumpels das unterwegs auch, solltest du als allererstes die Wunde säubern, um Schmutz und Fremdkörper herauszuwaschen. Wenn du nichts anderes zur Hand hast, kannst du das auch mit dem Wasser aus deiner Trinkflasche machen. Ist die Wunde grob gereinigt, decke sie vor der Weiterfahrt ab. Da kann dann auch mal ein Buff-Tuch oder ein Arm- beziehungsweise Beinling als Verband dienen. Entscheidend ist, dass nicht noch weiterer Schmutz in die Wunde gelangt. Am nächsten Gasthof dann noch mal richtig säubern, gegebenenfalls restliche Fremdkörper per Pinzette entfernen, desinfizieren und verbinden. Und zu Hause solltest du dann checken, ob du gegen Tetanus geimpft bist. Wenn nicht, bei nächster Gelegenheit nachholen.

Bei offenen Wunden ist entscheidend, dass nicht noch weiterer Schmutz in die Wunde gelangt. | © iStock.com/andriano_cz

Locker bleiben – Kampf dem Muskelkrampf

Wer kennt das nicht, wenn ohne Vorwarnung der Muskel krampft und ein Weiterfahren unmöglich macht? Erst mal Ruhe bewahren, ausrollen und vorsichtig absteigen. Dann versuchst du, den betroffenen Muskel zu entspannen. Du kannst den schmerzenden Bereich vorsichtig Dehnen und die Muskeln mit den Fingern wie bei einer Massage lockern. Oft hilft es auch, den muskulären „Gegenspieler“ zu dehnen. Also wenn deine Oberschenkelrückseite krampft, stretchst du die Oberschenkelvorderseite. Da Krämpfe oft von Überanstrengung aber auch Flüssigkeits- und Natriummangel ausgelöst werden, solltest du trinken. Im Idealfall ein isotonisches Sportgetränk, da es auch das wichtige „Salz“ enthält; oder du trinkst Wasser und isst etwas Herzhaftes dazu. So bringst du deinen Elektrolythaushalt wieder in eine „positive Bilanz”. Wenn der Schmerz verschwunden ist, kannst du weiterfahren. Damit der Krampf nicht wiederkommt, kurble leichte Gänge – mit wenig Widerstand. Übrigens, dass Magnesium gegen Krämpfe während der Belastung hilft, ist ein Mythos.

Luft raus: Reifen platt gefahren

Normalerweise kein Problem für dich, denn dann wechselst du einfach den Schlauch und fährst weiter. Was aber tun, wenn der Riss im Mantel so groß ist oder aber gar kein heiler Schlauch mehr zur Verfügung steht? Not macht erfinderisch: Hat dein Mantel einen großen „Cut“ abbekommen, nimm dir beispielsweise die Verpackung deines Müsliriegels und lege sie von innen auf die offene Stelle in den Mantel. Dann Pumpe den Schlauch auf und drücke ihn in den Mantel und das Felgenbett. So wird das Papier festgedrückt und verrutscht nicht. Dreck und Schmutz haben keine Chance mehr – du kannst weiterfahren.

Ist der Reifen richtig platt gefahren und kein Schlauch mehr zum Wechseln zur Hand, musst du „grasen“ gehen. Fülle den Mantel komplett mit Gras und Laub auf, sodass deine Felge gut abgefedert und beim Rollen nicht ruiniert wird. Fahre aber vorsichtig! Dein Rad besitzt jetzt natürlich nur noch Notlaufeigenschaften – rasante Kurvenmanöver sind nicht mehr drin. Du kannst aber so zur nächsten Tankstelle oder zum Radhändler fahren.

Luft raus? Zur Not kann dir sogar Gras helfen! | © iStock.com/SDAM

Wieder in Gang kommen – Schaltwerk abgerissen

Wer über Stock und Stein fährt, bekommt manches Mal einen Ast ins Getriebe – sprich die Schaltung. Hier ist das Schaltwerk am Hinterrad die empfindlichste Stelle und wird als Erstes in Mitleidenschaft gezogen. Ist dir das passiert, verwandelst du dein Bike einfach in ein Fixie – sprich in ein Fahrrad mit nur einem Gang. Öffne dafür die Kette, schraube einfach das Schaltwerk ab und überlege dir, welchen Gang du dauerhaft treten kannst. Damit die Kette, die jetzt zu lang ist, nicht an den Rahmen schlägt, solltest du sie vorher aber noch mit einem Kettennieter kürzen. Weiter geht’s!

Nichts geht mehr, außer Abschleppen

Wenn bei Mensch oder Maschine nichts mehr geht, muss abgeschleppt werden. Entweder schieben oder ziehen. Letzteres ist für alle Beteiligten angenehmer. Dafür nutzt du zwei verknotete luftleere Schläuche als Abschleppseil und befestigst diese an der Sattelstütze des „Zugfahrzeuges“ und dem Lenker des Abgeschleppten. Dann wird ohne ruckartige Antritte und Abbremsen zur nächsten Station geradelt.

Das solltest du immer mit auf der Tour dabeihaben:

Garmin Edge 1040

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30.07.2024

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Autor:in:

Daniel Beck

Der Radjournalist aus Hamburg hat ein Faible für den Profiradsport – nicht nur beruflich – …

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