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Impingement-Syndrom: Was sofort gegen Schulterschmerzen hilft

Schon bei kleinsten Bewegungen spürst du Schmerzen in der Schulter? Vielleicht liegt das am Impingement-Syndrom. Wie die Störung entsteht und was deine Schmerzen lindert.

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Ein schneller Griff zum Wasserglas am Schreibtisch. Eine alltägliche Bewegung, schnell und mühelos. Normalerweise. Wäre da nicht dieses leichte Ziehen in der Schulter. Zunächst ist es nur ein Engegefühl. Womöglich eine Verspannung. Verstärken sich die Schmerzen, können schon die simpelsten Bewegungen deiner Arme ein starkes Stechen in der Schulter verursachen.

Das Impingement-Syndrom kann dich im Alltag stark einschränken. Workouts, bei denen du deine Arme brauchst, sind beinahe unmöglich. Sogar wenn du nachts deine Schlafposition wechselst, kann dich der Schmerz unsanft aus dem Schlaf reißen. In diesem Beitrag erfährst du, was das Impingement-Syndrom ist und wie du die Schmerzen lindern kannst.

Was ist das Impingement-Syndrom?

Das Impingement-Syndrom ist eine Störung deiner Schultergelenke. Diese löst Schmerzen aus und kann deine Beweglichkeit erheblich einschränken. Es entsteht, wenn sich eine Engstelle unter deinem Schulterdach bildet. Das ist die oberste Struktur deines Schultergelenks und schützt die sogenannte Rotatorenmanschette. Das Geflecht aus Muskeln und Sehnen stabilisiert deine Schulter.

Schaubild des Impingement Syndroms
Bei einer gesunden Schulter ist genügend Bewegungsfreiheit vorhanden (links), während bei einer Schulter mit Impingement-Syndrom (rechts) eine Engstelle unter dem Schulterdach entsteht. © iStock / Getty Images Plus / Alkov

Doch wie entsteht so eine Engstelle? Es gibt, kurz gesagt, nicht die eine Ursache. Eine regelmäßige Überlastung, eine akute Verletzung oder anatomische Veränderungen können Grund für eine Engstelle in deinem Schultergelenk sein. Dadurch hat es nicht mehr genügend Platz und stößt bei Bewegungen gegen das Schulterdach.

Dabei kannst du Sehnen und Schleimbeutel einklemmen, was zu Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führt. Besonders, wenn du deinen Arm seitlich hebst. Durch den stetigen Druck kann sich dein Gelenk sogar entzünden. Das würde die Schmerzen weiter verstärken.

Warum die Schulter besonders gefährdet ist

Rund 360 Gelenke hat der menschliche Körper. Etwa 100 davon sind mobil. Das beweglichste unter ihnen ist das Schultergelenk. Denn es ist nicht mit dem Skelett der Wirbelsäule verbunden. Auch sitzt der Gelenkkopf der Schulter – anders als beim Knie – relativ locker in der Gelenkpfanne.

Dadurch kannst du deine Arme in nahezu jede Richtung bewegen. Damit das Gelenk trotzdem in seiner Position bleibt, stabilisieren Muskeln und Sehnen es dauerhaft. Durch diesen Aufbau ist das Schultergelenk besonders anfällig für Verletzungen und Beschwerden. Schon kleine Erschütterungen oder Zusammenstöße können den Gelenkkopf aus der Pfanne rutschen lassen. Eine ausgekugelte Schulter ist nicht nur sehr schmerzhaft. Du beschädigst dabei meist auch Sehnen, Muskeln und Knorpel. Nicht selten ist eine Operation notwendig, damit deine Schulter wieder stabil ist.

Was sind die Ursachen des Impingement-Syndroms

Am häufigsten entsteht ein Impingement-Syndrom durch eine langfristige Überlastung deiner Schulter. Besonders wenn du viele Tätigkeiten mit deinen Armen über dem Kopf durchführst. Gefährdet sind beispielsweise Malerinnen und Maler oder Aktive aus Sportarten wie Volleyball, Handball oder Speerwerfen.

Auch ein knöcherner Sporn kann das Impingement-Syndrom verursachen. Das ist ein kleiner Auswuchs am Knochen, der häufig an stark belasteten Stellen entsteht. Beanspruchst du deine Schultern regelmäßig, kann sich ein solcher Sporn an der Unterseite des Schulterdachs bilden. Dieser engt das Gelenk ein und klemmt Sehnen und Muskeln ab. In der Medizin wird diese Art der Störung als Outlet-Syndrom beschrieben. Diese kann genauso durch eine Fehlstellung deiner Wirbelsäule auftreten – beispielsweise bei einem Rundrücken.

Beim Non-Outlet-Syndrom entsteht keine zusätzliche Knochenmasse. Stattdessen schwellen das Gewebe oder andere Strukturen wie Schleimbeutel und verkalkte Sehnen an. Auf Dauer kann deine Schulter dadurch sogar verkalken.

Auch ein muskuläres Ungleichgewicht kann deiner Schulter schaden. Belastest du sie im Training (oder Alltag) nur einseitig, verändert sich unbemerkt dein Bewegungsmuster. Du nimmst beispielsweise eine Schonhaltung ein. Diese kann die Stabilität deiner Schulter beeinträchtigen, ohne dass du es merkst.

Wirken deine Muskeln zu stark oder zu wenig auf die Schulter ein, kann dein Gelenkkopf dezentriert sein. Er sitzt dann nicht mehr genau in der Mitte der Gelenkpfanne. Durch die veränderte Position kann er umliegende Muskeln oder Bänder reizen.

Verletzt du dich an der Rotatorenmanschette, können dadurch auch Störungen entstehen. Wachsen Sehnen und Muskeln nicht perfekt zusammen oder sind sie nach der Heilung verdickt, engen sie das Gelenk ein. Auch Menschen mit einer angeborenen anatomischen Veränderung des Schulterdachs sind stärker für das Impingement-Syndrom gefährdet.

Die 5 häufigsten Symptome eines Impingement-Syndroms

  1. Häufig schmerzen besonders seitliche Bewegungen deines (betroffenen) Arms.
  2. Auch wenn du ihn über den Kopf heben musst, kann es in der Schulter ziehen.
  3. Die Beweglichkeit in deiner Schulter ist grundsätzlich eingeschränkt.
  4. Druck auf die betroffene Schulter kann den Schmerz verstärken. Dadurch stört sie nachts deinen Schlaf, wenn du auf ihr liegst oder dich drehst.
  5. Leidest du länger unter den Beschwerden, können die Schmerzen in den Bereich der Brustwirbelsäule ausstrahlen.

Behandlung des Impingement-Syndroms

Wichtig ist, dass die Heilung früh beginnt. Leidest du unter den beschriebenen Symptomen, lasse deine Schulter bei einem Besuch deiner Ärztin oder deines Arztes untersuchen. Die Expertinnen und Experten diagnostizieren die Störung mithilfe von Bewegungstests und einer Ultraschalluntersuchung.

Medikamente und Schonung

Gegen die akuten Schmerzen hilft es, wenn du deine Schulter schonst. Medikamente machen die Beschwerden erträglicher und verhindern Entzündungen der Sehnen und Muskeln. Bei besonders starken Schmerzen spritzen Ärztinnen und Ärzte mitunter Kortison in die betroffene Region. Eine Operation benötigst du nur, wenn diese konservativen Behandlungsmethoden keine Besserung bringen.

Physiotherapie

Eine physiotherapeutische Behandlung soll die Veränderungen deines Schultergelenks korrigieren. Dabei stärkst du nicht beanspruchte Muskeln, die das Gelenk wieder in die richtige Position rücken. Das senkt den Druck auf das Gewebe und lässt Reizungen und Entzündungen verheilen.

Gleichzeitig stärkst du die benötigte Muskulatur und verbesserst deine Beweglichkeit. Führe aber nur die Übungen aus der Therapie durch. Falsches Training kann die Beschwerden noch verstärken.

Alternative Therapien

Bei akuten Beschwerden können kühlende Kompressen helfen. Leidest du unter chronischen Schmerzen, empfehlen Ärztinnen und Ärzte eher Wärme. Zusätzlich kann eine sogenannte Matrixtherapie die Heilung verbessern. Mit ihren spezifischen Übungen soll sie im beschädigten Gewebe krankhafte Zellen heilen. Allerdings ist dieser Ansatz in Fachkreisen umstritten.

Übungen für den Alltag

Bist du sportlich aktiv und möchtest dem Impingement-Syndrom vorbeugen oder die Schmerzen lindern? Dann kannst du einfache Übungen in deinen Alltag integrieren. Sie dehnen deine Muskeln und verhindern, dass deine Faszien verkleben. Das sind Bindegewebsstrukturen, die deine Muskeln umgeben. Dadurch, dass du deine Faszien löst, verspannt die Muskulatur seltener. Sie kann folglich dein Schultergelenk besser in eine optimale Position bringen.

Mit Equipment wie einer Blackroll erreichst du die einzelnen Stränge besonders gut. Mit welchen Übungen du die Schmerzen linderst, siehst du in diesem Video.

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Quellen
  1. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/impingement.html
  2. https://gelenk-klinik.de/schulter/impingement-syndrom-schulter.html
  3. https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/das-schultergelenk
  4. https://www.drmuellner.at/schulterschmerzen/
  5. https://befunddolmetscher.de/sporn
  6. https://www.orthozentrum-freiburg.de/schultergelenk/impingement-engpass-syndrom/
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