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Schweißallergie: Was gegen das lästige Jucken hilft

Kurz nach dem Training juckt die Haut und ist gerötet. Im Internet ist das Phänomen als Schweißallergie bekannt. Aber gibt es die überhaupt – und was hilft dagegen?

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Das Training war gut – doch kurz darauf setzt es ein. Dieses unerträgliche Kribbeln. Erst vereinzelt an kleinen Stellen, dann überzieht der Juckreiz deinen gesamten Oberkörper. Selbst wenn du ihm widerstehen kannst, bilden sich auf der Haut rote Quaddeln. Das sind kleine Schwellungen, die vom Kontakt mit einer Brennnessel kennst.

Suchst du im Internet nach Symptomen, stößt du schnell auf eine Schweißallergie. Sie soll die lästige Hautreaktion auslösen. Dieser Artikel verrät, was sich hinter einer Schweißallergie verbirgt und wie du das Jucken linderst.

Gibt es eine Schweißallergie?

Die klare Antwort: nein! Zumindest dann, wenn du dich an der Definition einer klassischen Allergie orientierst. Bei dieser reagieren Antikörper deines Organismus auf externe Stoffe. Das können beispielsweise Pollen von Pflanzen, Zutaten in Lebensmitteln oder Staub sein. Bei der sogenannten „Schweißallergie“ passiert das nicht.

Bei einer Hautirritation durch Schweiß wird die Reaktion nicht durch Antikörper ausgelöst. Deswegen ist sie laut Medizin eine Pseudoallergie. Diese bezeichnet allergische Symptome, die ohne eine Überempfindlichkeit gegen externe Substanzen entstehen.

© iStock / Getty Images Plus / Алексей Филатов

Was löst den Ausschlag nach dem Schwitzen aus?

Meist betrifft eine Schweißallergie den Oberkörper. Aber auch andere Areale wie die Füße oder das Gesicht können von der Nesselsucht betroffen sein. Der Auslöser des juckenden Ausschlags sind Mastzellen im Gewebe deiner Haut. Diese Zellen haben die Aufgabe Krankheitserreger abzuwehren.

Nun ist Schweiß kein Krankheitserreger, aber er senkt den pH-Wert deiner Haut. Dadurch ist sie schneller gereizt. Eine erhöhte Körpertemperatur nach dem Sport verstärkt den Effekt.

Folglich schüttet der Organismus sogenannte Entzündungsmediatoren aus. Histamin ist einer dieser Botenstoffe und begünstigt Entzündungen im Körper. In manchen Fällen aktiviert bereits der Hautkontakt beim Kratzen die Mastzellen.

Was sind die Symptome einer Schweißallergie?

Die Symptome einer cholinergischen Urtikaria, was der medizinische Fachbegriff für die „Schweißallergie“ ist, ähneln einer herkömmlichen allergischen Reaktion. Daher kann es schwierig sein, sie voneinander zu unterscheiden. Klarheit verschafft dir ein Test bei einer Allergologin oder einem Allergologen. Mit diesem kannst du ausschließen, dass der Ausschlag doch durch körperfremde Substanzen entsteht.

Nach einer Reaktion gegen den eigenen Schweiß juckt die gerötete Haut. Manchmal brennt sie auch an einigen Stellen. Zusätzlich können die besagten Quaddeln entstehen, die rötlich oder weißlich erscheinen. Diese treten entweder einzeln oder in großen Ansammlungen auf. Deine Haut ist währenddessen sehr empfindlich. Die Symptome können nur wenige Minuten, aber auch über Stunden andauern.

Ist eine Schweißallergie heilbar?

Bisher nicht. Menschen, die an einer Schweißallergie leiden, müssen lebenslang mit den Symptomen rechnen. Expertinnen und Experten vermuten eine Instabilität der Mastzellen als Ursache. Dadurch reagieren diese schneller bei Wärme oder Schweiß. Eine Gewöhnungstherapie, bei der Expertinnen und Experten die Reize für deine Haut kontrolliert steigern, kann die Symptome erträglicher machen.

Was hilft gegen den Ausschlag?

Ist deine Haut gereizt und rötet sich, kannst du das Jucken kurzzeitig lindern. Dafür eignen sich kühlende Cremes oder Gele. Sie senken die Temperatur deiner Haut und lassen leichte Irritationen schnell abklingen. Auch hilft ein feuchtes Handtuch. Lege es auf die betroffenen Stellen und erneuere das Tuch, wenn die Symptome länger anhalten. Hast du kein Handtuch parat, kannst du die Stelle auch unter kaltes Wasser halten.

Leidest du häufig unter dem Ausschlag, können Ärztinnen und Ärzte dir beispielsweise Antihistaminika verschreiben. Diese blockieren die Rezeptoren und lindern so die Symptome. Bei besonders starken Reaktionen erhältst du mitunter Salben, die den antiallergischen Wirkstoff Kortison enthalten.

Holzteller mit Brot Käse, Weintrauben, Schinken und daneben ein Glas mit Rotwein gefüllt
Wenn du unter einer Schweißurtikaria leidest, solltest du auf histaminreiche Kost verzichten. © iStock / Lisovskaya

Wie du vorbeugen kannst

Noch bevor die Hautirritation auftritt, kannst du vorbeugen. Schwitzt du im Alltag besonders stark und schnell, solltest du Situationen vermeiden, in denen du transpirierst.

Auch luftige Kleidung hilft gegen das übermäßige Schwitzen und Aufheizen, besonders beim Training. So gelangt mehr Luft an deine Haut, wodurch der Schweiß schneller verdunstet und deine Haut gekühlt wird.

Verzichte außerdem auf heiße Duschen nach dem Sport, denn das Wasser kann deine Haut reizen. Stellst du die Temperatur etwas geringer ein, ist das Auftreten der Quaddeln unwahrscheinlicher.

Auch mit deiner Ernährung kannst du vorsorgen. Achte darauf, dass du keine Lebensmittel konsumierst, die viel Histamin enthalten. Dazu gehören Fertiggerichte und industriell verarbeitete Fleischprodukte.

Auch Alkohol lässt deinen Histaminspiegel steigen. Er blockiert Enzyme, die Histamin abbauen. Gepaart mit der erhöhten Körpertemperatur beim Alkoholkonsum fördert das die Hautreaktion.

Möchtest du die pseudoallergische Schweißreaktion nach dem Sport reduzieren, musst du einige Lebensgewohnheiten anpassen. Das heißt: Weniger Alkohol trinken. Dich histaminarm ernähren. Und ganz wichtig: Wähle luftige Klamotten für das Training.

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