Warum is(s)t man vegan?
Die Zahl der Veganer ist seit 2008 von weltweit 80.000 auf 1,3 Millionen gestiegen – Tendenz steigend. Applaus! Die meisten Veganer weltweit leben in Deutschland! Und viele von ihnen leben aus ethischen Gründen vegan. Die Art wie Tiere in unserer jetzigen Form der Massentierhaltung gehalten werden, empfinden die wenigsten Menschen als vertretbar, nichtsdestotrotz werden die meisten aller tierischen Produkte aber aus genau dieser Haltungsform bezogen. Das liegt an der großen Nachfrage, also dem Konsum der Produkte. Auch das Biosiegel ändert leider kaum etwas an den Haltungsbedingungen der Tiere. Die Herstellung von Milch und Eiern ist meist leider mit ebenso viel Leid verbunden wie Fleisch. Szenen, die wie aus einem schlechten Film klingen, sind normale Praktiken in der Tierindustrie. So werden beispielsweise männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet, da sie nutzlos für die Industrie sind. Wir glauben, damit ist eigentlich keiner so richtig einverstanden. Bei uns beiden gab es einen Punkt im Leben, an dem uns dies bewusst geworden ist. Im gleichen Moment wurde uns bewusst, dass die Entscheidung bei einem selbst liegt: Möchte man das unterstützen oder nicht? Zudem befinden wir uns in einer Zeit, in der sich die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker zeigen, und es immer wichtiger ist nach möglichen Veränderungen, die mehr im Einklang mit der Natur sind, zu schauen. Die Tierindustrie ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Und mit etwas so einfachem wie zum Beispiel mit einer Mahlzeit kann man schon etwas verändern. Und das ist doch super! Ebenso hat eine vegane Ernährung als tollen Nebeneffekt natürlich auch gesundheitliche Vorteile. Wen das noch mehr interessiert, dem empfehlen wir Filme wie beispielsweise „Cowspiracy“ oder „What the Health“. Die gibt’s beispielsweise auf Netflix.
Und hier vertiefen wir das Thema:
Ist vegan sein nicht schwierig?
Am Anfang mag es vielleicht schwierig erscheinen, weil man sich erst mal neu zurechtfinden muss und seine alten Gewohnheiten umstellt. Deshalb jeder in seinem Tempo. Man muss nicht von heute auf morgen vegan werden, vielleicht zunächst einen Tag in der Woche ausprobieren oder statt Kuhmilch einfach mal Hafer- oder Reismilch kaufen und es Stück für Stück ausprobieren. Außerdem gibt’s da ja auch noch ein paar gute Youtube Kanäle, die helfen sollen, haben wir gehört. 😉
So schwierig ist vegan sein wirklich:
Ist vegan nicht teuer?
Am Anfang der Umstellung der Ernährungsgewohnheiten greift man oft noch aus Gewohnheit zu den sogenannten „Ersatzprodukten“ von Käse und Co. Diese machen die Umstellung am Anfang meist leichter. Diese Produkte können manchmal etwas teurer sein. Wobei selbst ein Soja- oder Seitansteak günstiger ist als ein „normales“ Steak. Mit der Zeit merkt man ebenfalls, dass es noch so viel mehr an Gerichten gibt. Man wird kreativer und die Ersatzprodukte treten somit meist auch mehr in den Hintergrund. An sich ist eine qualitativ hochwertige und gesunde vegane Ernährung sogar wesentlich kostengünstiger. Obst, Gemüse, Reis, Linsen, Bohnen, Nüsse etc. decken die komplette Ernährung ab und sind oft mit die günstigsten Produkte beim regulären Einkauf.
Schau selbst:
Vegan ist ungesund!
Dies ist leider ein Mythos, der sehr stark anhaftet. Und ist tatsächlich auch das erste was bei der Googlesuche „vegan“ als Vorschlag erscheint. Unser Youtube Channel natürlich mittlerweile auch. 😉
Eine ausgewogene vegane Ernährung ist sogar eine sehr gesunde Ernährungsform und kann, zusammen mit Sport, vor einigen typischen westlichen Zivilisationskrankheiten präventiv wirken.Natürlich kann man sich auch ungesund vegan ernähren. So wie man sich mit jeder anderen Ernährungsform auch ungesund ernähren kann. Wenn man sich von Pommes und Cola ernährt, ist dies zwar vegan, aber sicherlich nicht gesund.
Alle Nährstoffe und Vitamine können mit einer veganen Ernährung abgedeckt werden. Lediglich B12 sollte sublimiert werden. B12 wird von Mikroorganismen wie Bakterien und Algen hergestellt. Da die meisten Tiere aber in Massentierhaltung ohne Zugang zu frischen Pflanzen, auf denen diese Bakterien sich befinden könnten, gehalten werden, bekommen diese meist neben Antibiotika ebenfalls Vitamin B12 verabreicht. Also das müssen wir natürlich einräumen, dass die Antibiotika einem dann meist auch als Veganer fehlen. Das muss man sich dann normal vom Arzt verschreiben lassen. Spaß beiseite, auch das ist natürlich ein ernstes Thema. Die sogenannte präventive Verabreichung von Antibiotika ist leider auch eine sehr gängige Praktik in der Tierindustrie und dadurch einer der größten Verursacher von der Bildung multiresistenter Keime und deren Folgen.
So ungesund ist vegan:
Tiere essen ist doch natürlich, oder nicht?
Sicherlich gab es mal Zeiten, in denen wir darauf angewiesen waren Tiere oder auch tierische Produkte zu konsumieren. Zeiten, in denen Nahrungsknappheit bestand und wir auf das zurückgreifen mussten, was vorhanden war. Und ja, auch Löwen essen andere Tiere. Der Unterschied ist, der Löwe ist ein Karnivor (Fleischfresser) und muss andere Tiere essen. Wir haben die Wahl und vor allem die Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen.
Oft ist die Frage kombiniert mit der Frage „Aber was würdest du tun, wenn du auf einer einsamen Insel leben würdest“?
Gegenfrage: „Was würdest du tun, wenn du in einem Land leben würdest, in dem es Obst und Gemüse in Hülle und Fülle gibt? Würdest du ein Tier töten, um es zu essen?“ In so einem Land leben wir und in so einer Zeit leben wir. Wir können die Entscheidung treffen, keine Tiere zu essen, da keine Notwendigkeit besteht. Es sind genug Nahrungsmittel vorhanden, die uns mit allen Nährstoffen versorgen. Warum also ein Tierleben dafür beenden, wenn es nicht notwendig ist? Gewohnheiten und alte Denkmuster abzulegen ist nicht einfach. Und wir selbst waren auch mal an dem Punkt. Wir wurden uns jedoch mehr und mehr über unser Privileg, das wir haben bewusst: Wir haben die freie Wahl und können bewusst verantwortungsvoll handeln. Jeden Tag ein bisschen und langfristig sehr viel verändern. Und wenn wir uns dieser Kraft bewusst sind, der Veränderung, die wir dadurch bewirken können, ist das schon ziemlich großartig!
So wichtig ist Fleisch:
Über Gordon & Aljosha
Gordon & Aljosha sind seit ca. 2,5 Jahren vegan unterwegs. Relativ schnell durften sie feststellen, dass ein veganes Leben mit einem negativen Stigma belastet ist. Sie finden: völlig zu unrecht. Auf ihrem YouTube-Kanal „Vegan ist ungesund“ klären sie über die rein pflanzliche Lebensweise auf und räumen – gespickt mit einer ordentlichen Portion Witz – Vorurteile gegenüber Veganern aus dem Weg. Aljosha ist Arzt und Gordon arbeitete in einem Technologie Unternehmen. Seit September 2017 ist er Vollzeit für “Vegan ist ungesund” tätig.
Vegane Ernährung im Fokus
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