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Trailrunning-Equipment: Das empfiehlt die Expertin

Wer Berge laufend erleben möchte, braucht das richtige Equipment. Doch besonders die Bedeutung eines Ausrüstungsstücks wird häufig unterschätzt. Ultra-Läuferin Juliane Ilgert klärt auf.

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Der Berg zeigt impulsive Launen. Binnen weniger Minute kann sich ein hellblauer Himmel, unter dem blütenweiße Wolkenschiffchen segeln, in ein dunkelgraues Grummelmonster verwandeln. Donner rollen, Blitze zucken, Böen schnauben über den Grat. Pfützen und Rinnsale bilden sich binnen Minuten.

Erfahrene Trailprofis kennen diese Situationen. Wer tief in die Natur läuft, wird gelegentlich vom Wetterumschwung überrascht.

Diejenigen, die passend ausgerüstet sind, verlieren nicht den Spaß. Das weiß Juliane Ilgert besser als viele andere. Die Ultra-Läuferin geht regelmäßig auf Gipfelentdeckungstour, und das nicht ausschließlich in den zahmen Alpen. Auch den Kaukasus und die Rocky Mountains bewältigte sie läuferisch. Was sie beim Trailrunning stets dabei hat – Juliane präsentiert ihre fünf wichtigsten Utensilien.

Juliane geht regelmäßig in den Bergen laufen und weiß genau, was man immer dabeihaben sollte. © Hendrik Aufmkolk

1. Die Schuhe: Gut profiliert

Juliane Ilgert: Ich laufe seit Jahren mit dem „Trabuco” von Asics. Der Schuh gibt mir in den Bergen und auf unwegsamen Strecken ein sicheres Gefühl. Ich vertraue ihm.

Der Schuh ist sehr gut profiliert. Die Rillen sind ausgesprochen tief, das verbessert den Grip. Auf teilweise rutschigen und unebenen Strecken ist die Bodenhaftung entscheidend. Laufe ich über einen schmalen Grat, an dem das Gelände links und rechts steil abfällt, kann jedes Umknicken oder Wegrutschen schmerzhaft oder tödlich enden. Andere Läuferinnen und Läufer schwören auf Sohlen aus Vibram. Das ist ein sehr hartes Gummigemisch.

Vibram nutzt auf schroffen Streckenabschnitten kaum ab. Die Sohle besitzt daher eine höhere Lebenserwartung. Der wichtigste Vorteil: Sie bietet auf nassem Stein seriösen Halt.

Wichtig: Einsteigende sollten bei ihrem ersten Trailschuh auf die Schnürung achten. Schnellschnürsysteme kommen beispielsweise ohne Schnürsenkel aus, das Sturzrisiko sinkt. Während einer rasant abschüssigen Downhill-Passage möchte niemand auf eine offene Lasche treten.

2. Die fēnix: Eine sicherere Begleiterin

Juliane: Ohne Smartwatch wage ich mich auf keinen Trail. Und das liegt nicht allein daran, dass ich meine Leistungen gerne aufzeichne. Eine Smartwatch erleichtert das Traillaufen und macht es sicherer.

Zuallererst hilft die Uhr bei der Navigation. Menschen ohne Orientierungssinn (ich zum Beispiel) wären ohne sie aufgeschmissen. Zwar gibt es auf entlegenen Trails manchmal Wegweiser, doch die kann man während des Laufens leicht übersehen.

Durch die Navigation auf dem Display der Uhr, die dem gespeicherten Track folgt, darf der Kopf abschweifen. Zu ulkig verdrehten Bäumen oder in malerisch entblößte Täler. Das sind Momente, in denen ich mich ohne Smartwatch jedes Mal verlaufen würde. Der Kopf ist zu sehr mit Staunen beschäftigt.

Zudem zeigt mir die fēnix an, wie viel Prozent eines Anstiegs ich schon bewältigt habe. Das sensibilisiert mich beim Haushalten mit meinen Kräften. Die Uhr gewährt mir einen generellen Blick auf meine Leistungsdaten. Besonders dann, wenn man überlegen muss, ob man noch einen Gipfel mitnimmt oder lieber umdreht, erleichtern Daten die Entscheidung.

Wichtig: Sollte ich stürzen oder aus anderen Gründen abrupt stoppen, aktiviert die fēnix die Notfallbenachrichtigung, sofern sie mit meinem Smartphone gekoppelt ist. Die Smartwatch kann Hilfe verständigen, wenn ich dazu unfähig bin. Auch wenn der Fall noch nicht eingetreten ist – die Funktion schenkt Sicherheit.

3. Die Stöcke: Leicht und handlich

Juliane: Alle erfahrenen Traillaufenden, die ich kenne, nutzen Stöcke. Wenn es steil ist, niemand an Laufen denken mag, wirken sie wie ein „Allradantrieb“. Sie entlasten die Gelenke, geben Stabilität. Sie machen das Schwierige etwas weniger schwierig.

Trailstöcke sehen fast genauso aus wie die Stecken beim Nordic Walking. Doch es gibt feine Unterschiede. Hochwertige Hiking-Hilfen sind im Trailbereich deutlich leichter. Auch lassen sie sich einfahren. So kannst du die Stöcke am Rucksack festmachen, wenn du sie nicht benötigst.

Außerdem ist ein Klicksystem hilfreich. Mit diesem knüpfst du die Stöcke an deine Handschuhe. Sie rutschen nicht gleich aus der Hand, wenn du irgendwo hängen bleibst.

Juliane Ilgert hält ihre Stöcke beim Trailrunning in der Hand
Wenn es steil wird, wirken Stöcke wie ein Allradantrieb. © Hendrik Aufmkolk

Wichtig: Vor dem Downhill die Schlaufen lösen! Sonst verlierst du sofort die Balance, wenn ein Stock irgendwo hängen bleibt.

4. Der Rucksack: Ein guter Sitz für einen guten Lauf

Juliane: Ich habe bereits viele Rucksäcke ausprobiert. Das Problem: Der Ranzen darf keinesfalls rumschlabbern. Das ist ein unangenehmes Gefühl. Ungünstig sitzende Riemen können außerdem schmerzhafte Druckstellen am Oberkörper verursachen.

Ein Rucksack ist alternativlos, denn niemand sollte ohne Proviant (besonders Trinkwasser) auf den Trail aufbrechen. Da die Hände bereits mit den Stöcken beschäftigt sind, musst du die Wegzehrung irgendwo transportieren.

Bei meinen Rucksäcken achte ich neben dem Sitz auf die Taschen im Trageriemen. Dort verstaue ich das, was ich unterwegs schnell greifen möchte. Ein Energieriegel oder mein Handy für Fotos. Wenn ich das Zeug direkt aus dem Riemen friemeln kann, kann ich den Rucksack die ganze Zeit aufbehalten. Das spart Zeit. Auch das Wasser sollte sich jederzeit trinkbereit in einer äußeren Netztasche des Rucksacks befinden.

Wichtig für Läuferinnen: Es gibt Rucksäcke für weibliche Proportionen. Die sind an der Taille etwas schmaler geschnitten. Dadurch bieten sie einen höheren Tragekomfort.

5. Die Jacke: Wichtig für die Gesundheit

Juliane: Sie wiegt nur wenige Gramm und wird besonders bei sonnigen Wetter oft unterschätzt: die Regenjacke. Wenn es blöd für dich läuft, kann sie über deine Gesundheit entscheiden.

Auch ich muss mich dazu motivieren, sie einzupacken. Es ist warm, die Sonne gleißt auf den Berg, kein Wölkchen am Himmel. Wer braucht da schon einen Anorak? Doch manchmal ist der nächste Schauer viel näher als gedacht.

Durchnässt es dich unterwegs, wird es richtig unangenehm. Musst du deinen Lauf unterbrechen, kühlst du binnen Minuten aus. Dasselbe droht dir, wenn du erschöpft bist und über längere Phasen gehen musst. Du produzierst weniger Wärme, und dir wird im Schatten schnell kalt. Eine Jacke schützt dich in diesen Situationen.

Juliane Ilgert freut sich mit ihren Begleitern, weil sie beim Trailrunning oben auf dem Berg angekommen sind
Ob ein Schauer auf dem Trail oder die Ankunft oben auf dem Berg: Das Mitnehmen einer Jacke ist unverzichtbar. © Hendrik Aufmkolk

Wichtig: Niemals an der Kapuze sparen. Klar: Bei der Jacke zählt für viele jedes Gramm. Wer etwas weniger für eine hochwertige Klamotte ausgeben will, wählt deshalb rasch eine Alternative ohne Kopfbedeckung. Sollte es regnen, wirst du die Kapuze jedoch sehr vermissen. Spare also nicht an Kleidung, die über deine Gesundheit entscheiden kann.

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