Body & Soul

Fettstoffwechsel: Diese Angewohnheiten verursachen gravierende Folgen

Der Fettstoffwechsel ermöglicht essenzielle Prozesse in deinem Körper. Wird er durch Alltagsgewohnheiten gestört, drohen gefährliche Folgen. Welche das sind – und wie du sie verhinderst.

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Fette haben einen schlechten Ruf. Seit Jahren reduzieren Lebensmittelhersteller den Anteil des Makronährstoffs in ihren Produkten. Weniger ist mehr – vor allem mehr Gesundheit. So die Werbeversprechen.

Dabei sind Fette essenziell für deinen Körper. Sofern dessen Fettstoffwechsel fehlerfrei funktioniert. Durch diesen werden aufgenommene Fette verarbeitet und dem Organismus zur Verfügung gestellt. Ist der Stoffwechsel aber gehemmt, verbleiben Fette als Pölsterchen ungenutzt im Körper. Das kann Folgeerkrankungen begünstigen. Das Problem: Oft sind es kleine Alltagsgewohnheiten, die den Stoffwechsel entscheidend stören. Welche das sind und wie du deinen Fettstoffwechsel ankurbelst, verrät dieser Beitrag.

Was ist der Fettstoffwechsel?

Der Fettstoffwechsel ist ein Prozess, bei dem dein Körper Nahrungsfette wie Cholesterin oder Triglyzeride aufspaltet. Diese Nährstoffe nutzt dein Organismus als Energiequelle für den Aufbau von Zellwänden oder die Bildung von Hormonen. Dafür muss er die Lipide, wie Fette in der Fachsprache heißen, in seine Bestandteile zerkleinern. Das geschieht im Verdauungstrakt.

Im Magen kommen die Fette als große Tropfen an. Rhythmische Bewegungen zerkleinern diese so lange, bis sie sich mit dem anderen Speisebrei vermischen. Der Organismus kann die Nährstoffe folglich besser verarbeiten. Im Dünndarm zerkleinern sogenannte Lipasen, das sind wichtige Verdauungsenzyme, die Fettteilchen weiter. Die abgespaltenen Fettsäuren werden mithilfe der Gallensäure über die Darmwand an den Blutkreislauf abgegeben.

Von dort befördern Transport-Eiweiße, auch Lipoproteine, die Fette zu den Zellen und Organen. Nimmst du über die Nahrung mehr Energie als nötig auf, landen die Fette später als Pölsterchen auf der Hüfte. Erst durch Nahrungsmangel oder einen erhöhten Energiebedarf (durch Sport) baut dein Organismus diese wieder ab.

Funktioniert dein Fettstoffwechsel wie beschrieben, läuft er optimal ab. Doch das ist nicht immer der Fall. Besonders prekär: Eine Fettstoffwechselstörung, zum Beispiel eine Dyslipidämie, wird von den meisten Betroffenen nicht bewusst bemerkt. Forschende des Robert-Koch-Instituts in Berlin schätzen, dass mehr als ein Drittel aller Männer und Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren unter einer unentdeckten Funktionsstörung leiden.

Dyslipidämie: Späte Anzeichen

Die Dyslipidämie zeigt zunächst keine Symptome. Die Konzentration der im Blut enthaltenen Lipide steigt unbemerkt an. Oftmals fällt die Erkrankung erst dann auf, wenn bereits schwere Folgen auftreten. Dazu zählen durch Gefäßverkalkungen verursachte Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Studien zeigen zudem negative Effekte auf die Lebenserwartung.

Kleine, kaum sichtbare Anzeichen für einen gestörten Fettstoffwechsel können winzige Knötchen an den Augenlidern oder am Ellenbogen sein. Auch eine schmerzhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Beschwerden am Bein nach langen Gehstrecken können auftreten.

Was den Fettstoffwechsel schädigt

Bei zahlreichen Betroffenen ist die Störung erblich bedingt und wird damit als primäre Fettstoffwechselstörung klassifiziert. Aber auch falsche Alltagsgewohnheiten können den körpereigenen Prozess einschränken. Die folgenden Faktoren beeinflussen deinen Fettstoffwechsel.

Unausgewogene Ernährung

Besonders Mahlzeiten, die größtenteils verarbeitete Kohlenhydrate, Zucker oder gesättigte Fettsäuren enthalten, beeinflussen deinen Fettstoffwechsel negativ. Nimmst du beispielsweise mehr Fett auf, als dein Körper verarbeiten kann, überlastet du das System. Dein Organismus speichert den Überschuss im Fettgewebe ein. Im Blut verbleiben ebenfalls Teilchen, die deinen Blutfettwert erhöhen. Durch diesen droht eine langfristige Schädigung der Gefäße. Neben einer zu fettigen oder kohlenhydrathaltigen Ernährung hemmt übermäßiger Alkoholkonsum deinen Fettstoffwechsel.

Mangelnde Bewegung

Auf die ungewollten Fettreserven greift dein Körper nur zurück, wenn du lange nichts isst oder Sport treibst. Tust du das nicht, wachsen die unschönen Polster. Was manche optisch als Makel empfinden, hat genauso Auswirkungen auf deine innere Gesundheit. An deinen Gefäßwänden entstehen kleine, entzündliche Veränderungen, Plaque genannt, die deinen Blutfluss beeinträchtigen.

Zu viel Stress und wenig Schlaf

Hetzt du ständig durch den Tag und gönnst deinem Körper keine Pause, kann Stress deinen Fettstoffwechsel schwächen. Durch die Daueranspannung erhöht sich langfristig der Cholesteringehalt in deinem Blut, wie britische Forschende herausfanden. Hast du zu viel dieser fettähnlichen Substanzen im Körper, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schläfst du zu wenig, ist dein Insulinhaushalt gestört. Durch überschüssiges Insulin wandelt dein Fettstoffwechsel Zucker schneller in Fett um.

Genetische Faktoren

Ein unverschuldeter Grund für einen gestörten Fettstoffwechsel können deine Gene sein. Sind hohe Blutfettwerte in deiner Familie typisch, besteht ein höheres Risiko, dass du darunter leidest. Wird die Störung früh erkannt, lässt sich diese mit Ernährungs- und Lebensstil-Anpassungen sowie Medikamenten behandeln.

Vorerkrankungen

Bestimmte Vorerkrankungen können Fettstoffwechselstörungen auslösen. Dazu gehören unter anderem:

  • Diabetes mellitus
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Lebererkrankungen
  • Adipositas
  • Metabolisches Syndrom
  • Nephrotisches Syndrom

Fettstoffwechsel fördern

Sport regt den Stoffwechsel an

Hat dein Körper aufgenommene Kohlenhydrate während des Trainings verbraucht, gewinnt er anschließend seine Energie aus Fettsäuren. Das regt den Fettstoffwechsel an, der aus den vorhanden Depots (Polster) neue Säuren aufbereitet. Mit Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen kannst du diesen Effekt besonders gut nutzen. Aber auch vom Krafttraining profitierst du. Wachsen deine Muskeln, verbrauchen sie sogar ohne Belastung mehr Energie. So kurbeln sie auf Dauer den Fettstoffwechsel an.

Eine ausgewogene Ernährung senkt den LDL-Spiegel

Fettige Fertiggerichte oder raffinierte Kohlenhydrate beeinträchtigen den Fettstoffwechsel. Umso wichtiger ist eine ausgewogene Ernährung. Proteinreiche Mahlzeiten unterstützen dich beispielsweise beim Muskelaufbau. Außerdem sollten viele Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Ballaststoffe in deiner täglichen Nahrung enthalten sein. Schrumpft dadurch dein Gewicht, profitierst du doppelt. Forschende vermuten, dass ein Kilogramm weniger den LDL-Spiegel deines Blutes um bis zu acht Milligramm pro Deziliter senkt.

Schlaf beeinflusst den Appetit und fördert den Stoffwechsel

Egal wie gut du dich ernährst oder wie aktiv du bist, die Effekte auf deinen Fettstoffwechsel verpuffen, wenn du nicht genug schläfst. Im Schlaf regenerieren und wachsen beispielsweise deine Muskeln. Das steigert deinen Grundverbrauch und kurbelt den Fettstoffwechsel an. Auch steigt deine Insulinsensitivität, wenn du genug schlummerst. Außerdem bleibt der Ghrelin-Spiegel deines Körpers auf einem ausgeglichenen Niveau. Denn das Stoffwechselhormon steuert dein Appetitempfinden.

Tipp vom Autor: Bist du von einer genetischen Störung verschont geblieben und achtest du auf gesunde Lebensgewohnheiten, funktioniert dein Fettstoffwechsel wahrscheinlich problemlos. Das heißt: Kleine Laster darfst du dir erlauben. Übertreibe es aber nicht. Lebst du zu lange ungesund, kannst du deinen Stoffwechsel früh schädigen.

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