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Spinat vs. Moringa: Alle sehen grün!

Klein, grün und voller Kraft – Spinat ist ein regionales Gemüse mit vielen guten Nährstoffen. Perfekt für deinen Start in den Frühling!

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Das vermeintliche Superfood Moringa

Moringa ist ein Baum, der ursprünglich aus der Region rund um das Himalaya-Gebirge kommt. Inzwischen wächst er auch in Indien, Afrika und in den arabischen Ländern. Blätter, Samen, Früchte und Wurzeln des Baums können gegessen oder getrunken werden. Du kannst die Produkte der Moringapflanze in Pulverform, als Kapsel oder Tee kaufen. Angepriesen wird ihr hoher Protein- und Vitamingehalt und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium. Aber Achtung: Die Hersteller beziehen sich bei den meisten Angaben auf eine Pulvermenge von 100 g. Diese vergleichen sie dann mit frischen Produkten. Pulver ist aber ein Konzentrat und müsste richtigerweise mit einem anderen Konzentrat verglichen werden – mit 100 g Spinatpulver zum Beispiel. Weiß man das, dann klingen die Zahlen nicht mehr so spektakulär und regionale Produkte können locker mithalten.

Das Moringablatt in Pulverform. © rostovtsevayulia/iStock
Das Moringablatt in Pulverform. © rostovtsevayulia/iStock

Spinat: Das wahre Superfood und seine Kraft!

Mit der grünen Pflanze lässt Popeye die Muskeln spielen. Auch Sportler nutzen das Supergemüse – aus guten Gründen. Spinat ist für seinen Eisengehalt bekannt. Auf 100 g kommen 3,5 mg Eisen. Das ist weniger, als lange angenommen, trotzdem schlägt Spinat Moringa um Längen. 100 g frische Blätter des Baums enthalten gerade einmal 0,85 g Eisen. Deswegen: Spinat statt Moringa. Eisen braucht unser Körper, um Blut zu bilden und Sauerstoff aufzunehmen.

Das Eiweiß im Spinat (nicht das Eisen!) lässt die Muskeln wachsen – und Spinat enthält eine Menge Eiweiß. 100 g enthalten ganze 3 g Eiweiß. Hier muss sich Spinat aber den frischen Blättern des Moringabaums geschlagen geben. Mit 6,7 g/100 g ist er eine echte Proteinbombe. Allerdings: Frische Blätter der Moringapflanze bekommst du bei uns nicht, die des Spinats schon. Spinat ist außerdem eine Vitaminbombe und enthält die Vitamine C, A und K. Für unsere Augen tut das Gemüse auch noch etwas Gutes. Es enthält Betacarotin. Das kann unser Körper in Teilen zu Vitamin A umwandeln und das unterstützt nachweislich die Sehkraft.

Wo und wann findest du Spinat?

Das kleine grüne Gemüse wird weltweit angebaut, außer in den Tropengebieten. Der Spinat verträgt die Hitze dort nicht. Die flächenmäßig größten Anbaugebiete Deutschlands findest du in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Frühjahr oder Herbst ist Spinatzeit. Anfang des Jahres liegt in den Läden milder Frühlings- oder Sommerspinat, den du auch roh oder im Salat essen kannst. Später findest du dann den Herbst- oder Winterspinat. Er ist etwas kräftiger als sein kleiner Bruder. Deswegen musst du diesen auch immer kochen oder garen. Tiefgekühlten Spinat bekommst du zu jeder Zeit. Dieser ist auch gesund, enthält aber wegen der Behandlungsprozesse weniger Vitamine.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Spinat noch kein Renner auf den Anbauflächen. Kartoffel, Möhre und Zwiebel überholen den Kraftprotz. Du kannst Spinat aber im eigenen Garten anpflanzen. Das Gemüse braucht sehr viel Licht und Wasser. Sonne oder Halbschatten sind perfekt. Der grüne Alleskönner wurzelt tief (etwa 30 cm!). Am besten wächst er deswegen auf humosem, lockerem Boden, der viele Nährstoffe enthält. Ansonsten ist er pflegeleicht. Du musst nur darauf achten, die richtige Sorte zur richtigen Jahreszeit anzupflanzen. Der Rest wächst von allein. 7-8 Wochen nach der Aussaat kannst du ernten.

Wer baut Spinat an?

Familie Klages aus Uetze/Katensen in Niedersachsen ist auf den Spinat gekommen und baut das Gemüse in der eigenen Gärtnerei an. Seit 1992 wird in dem Gärtnereibetrieb nahe Hannover frisches Gemüse angepflanzt und seit 1993 bekommst du dort auch offiziell anerkanntes Biogemüse. „In unserem Anfangsjahr war BIO noch nicht möglich”, so Thomas Klages. „Es existierten einfach keine einheitlichen Bestimmungen für das Biosiegel.”
Das hat sich geändert und alles vom Feld der Klages ist BIO – war es auch vor dem Siegel schon. In der Gärtnerei werden über 50 verschiedene Kulturen – nicht Sorten – angepflanzt. Von Aubergine bis Zwiebel ist alles dabei, auch Spinat. Der Spinatanbau gehört mit 5.000 Quadratmetern zu den kleineren Kulturen des Betriebs.

Der Anbau beginnt ab Februar und geht bis in den Oktober. Von der 8. bis zur 34. Kalenderwoche gedeiht das Gemüse im Freien. Davor oder danach wächst es im Gewächshaus. Dort herrschen optimale Bedingungen auch bei kühleren Temperaturen. „Im Sommer gibt es eine Spinatlücke”, so Thomas Klages. „Der Boden ist bei uns in der Jahreszeit zu trocken und nährstoffarm.” Deswegen kommt in diesem Jahr zum ersten Mal eine neue Sorte Spinat aufs Feld. Diese hat andere Ansprüche an den Boden und kann auch bei sommerlichen Temperaturen angepflanzt werden. „Wir sind gespannt, obs sprießt!”

Vom Feld zum Verbraucher: Familie Klages vermarktet nur direkt. Die frische Ware wird im eigenen Hofladen und auf drei Wochenmärkten in der Umgebung verkauft. Freitag ist „Großkampftag”. Es ist einer von 2-3 Tagen in der Woche, an dem geerntet wird und das Gemüse aus dem Boden frisch auf den Markt kommt.

Der geerntete Spinat wird zwar nicht im Betrieb, aber auch in der Küche von Thomas Klages weiterverarbeitet. Er hat uns sein eigenes, einfaches Lieblingsrezept verraten: Spinat und Zwiebeln klein schneiden, Schafskäse dazu und alles in einem Topf anschwitzen. Guten Appetit!

Frischer Bio-Spinat auf dem Feld der Klages. © Klages
Frischer Bio-Spinat auf dem Feld der Klages. © Klages

Was kannst du aus Spinat machen?

Spinat-Spargel-Salat! Unser Aprilgemüse Spargel geht auch super mit dem aktuellen Monatsgemüse Spinat. Einfach frischen jungen Frühlingsspinat mit gekochtem oder angeschwitztem Spargel zusammenbringen. Zwiebeln, Kirschtomaten und was du sonst noch magst dazu. Mixe Balsamico, Olivenöl und einen Schuss Zitronensaft für das Dressing und würze das Ganze mit Pfeffer, Salz und einer Prise Zucker. Fertig ist der Spinat-Spargel-Salat. Frisch, energiegeladen, regional. Du suchst noch ein schnelles Rezept zum Mitnehmen, dann ist der Couscous-Spinat-Salat genau das Richtige für dich. Hier geht’s zum Rezept.

Der Preisvergleich von Spinat und Moringa

Für einen Kilo frischen Spinat bezahlst du im Supermarkt zwischen 5-7 Euro. Die Preisspanne bei Moringa ist groß. Online bezahlst du für 100 g des Pulvers zwischen 4-20 Euro. Für ein Kilo kannst du so schnell 200 Euro hinlegen – natürlich für das Konzentrat in Pulverform.

Dein Angeberwissen

Alles grün mit Spinat – besser gesagt mit Chlorophyll. Chlorophyll ist ein natürlicher Farbstoff, der im Spinat enthalten ist. Die grüne Farbe ist schnell gemacht. Damit kannst du deinen nächsten Nudel- oder Kuchenteig in Grün erstrahlen lassen. Püriere den Spinat einfach mit etwas Wasser und presse die Masse in einem Tuch aus. Säure verändert den Farbton. Fügst du der Flüssigkeit also Essig, Natron oder Zitrone hinzu, wird sie dunkler.

Begeistere deine Gäste mit grünen Nudeln. © AniHobel/iStock
Begeistere deine Gäste mit grünen Nudeln. © AniHobel/iStock

Über die Serie „Heimische Superfoods”:

Acai, Spirulina, Algen oder Goji – sogenannte Superfoods liegen voll im Trend. Weil ihre Namen exotisch und besonders klingen und wir uns eine positive Wirkung auf unsere Körper erhoffen. Doch was können sie wirklich? Und viel wichtiger: Brauchen wir diese exotischen Exporte überhaupt für einen gesunden Lebensstil? In der Serie „Heimische Superfoods” stellen wir dagegen die lokalen Gemüse-Champions vor. Und verraten dir, wie Spargel, Blaubeere und Sanddorn deinem Körper und Geist guttun.

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