Enduro-Mountainbike ist eine echte Berg- und Talfahrt. Die Biker kraxeln die Hügel nur aus einem Grund rauf: damit es wieder runter gehen kann. Klingt banal. Ist es aber nicht. Enduro-Fahrer müssen steile Rampen hochklettern und dann im Downhill-Style diese Kuppen wieder herunter brettern. Der Sport Enduro-Mountainbike gilt als anspruchsvoller Mix aus dem klassischen Cross-Country und dem adrenalingeladenen Downhill-Sport. Erst brennen die Muskeln, dann gibt es den Kick beim Abfahren. Nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Beine.
Carolin Gehrig liebt diese Kombination aus Konzentration und Kraft. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Anita bildet sie das Norco Racing Team. Beide Frauen gehören zur absoluten Weltspitze in ihrem Sport. Sie haben Kraft in den Beinen, und genauso wichtig: Die mentale Stärke, um enge, temporeiche und gemeinhin gefährliche Abfahrten erfolgreich zu fahren.
Doch wie trainiert eine Enduro-Mountainbikerin? Wie wichtig ist Ernährung und die mentale Regeneration? Carolin Gehring verrät es in ihrem Trainingsalltag-Gespräch.
Name: Carolin Gehrig
Alter: 32
Gefühltes Alter: 25
Sport: Enduro MTB & Downhill
Tägliche Schritte: ca. 10.000
Aktueller Energieumsatz (verbrauchte Kalorien am Tag): rund 3200
Anzahl Trainingsstunden: 15-25 pro Woche
Tägliche Schlafzeit: 8 h
Favorisierte Nervennahrung: dunkle Schokolade und Nüsse

Dein persönliches Highlight der vergangenen Tage?
Ich konnte vor Kurzem mein neues Downhill Bike abholen. Das erste Mal mit Custom-Farbe, also einem eigenen Farbdesign! Ich freue mich unglaublich auf die Testfahrt!
Deine Lieblingszeit zum Trainieren?
Normalerweise so um 9 Uhr. Für das Krafttraining im Gym bin ich lieber früher dran. So kann ich mich etwas erholen, bevor am Nachmittag noch eine zweite Trainingssession ansteht.
Dein Lieblingstrail?
Der Green Valley Laax, einer der besten Trails bei uns in Flims, Kanton Graubünden. Highspeed-Passagen wechseln sich mit ruhigen Abschnitten ab. Es geht viel bergauf und abwärts, und das ziemlich steil.
Welches Rad fährst du gerade am häufigsten?
Mein Norco Sight Enduro Bike.
Welchen Sport vermisst du als Zuschauerin im Fernsehen?
Mountainbiken. Obwohl ich das kaum selbst im TV schaue. Ich bin lieber auf der aktiven Seite.
Deine Hass-Übung im Training?
Ich habe keine explizite Hassübung. Meist freue ich mich nicht, wenn ich superharte Intervalle auf dem Plan habe. Aber wenn ich dann alles gepackt habe, überkommt mich auch ein wohliges Gefühl von Zufriedenheit. Das ist eine angemessene Belohnung. Zu harten Intervalleinheiten pflege ich aber generell schon eine Hassliebe.
Dein neues sportliches Ziel für den Sommer?
Ich möchte mich trotzdem stetig verbessern und an einigen Schwächen arbeiten! Die aktuelle Lage hat auch etwas Positives: Es ist schön, nicht ständig von Ort zu Ort reisen zu müssen. Ich habe deutlich mehr Zeit zum Trainieren. Die ganzen Transfers zu den Events, das Fahren der Rennen, die notwendige Erholung – das raubt mir viel Energie, die ich jetzt für andere Dinge nutzen kann. Ich hoffe trotzdem, dass wir wie geplant Ende August in die Rennsaison starten können. Dann werde ich ganz bestimmt READY sein!
Dein Tipp für mentale Fitness?
Sich bewusst Auszeiten nehmen. Wir müssen unsere mentalen Batterien regelmäßig laden. Ich beginne den Morgen gerne mit Meditationen, um mit einem guten Vorsatz und ruhigem Geist in den Tag zu starten.
Dein aktueller Ernährungsplan?
Viel Gemüse. Ich sag immer: eat the Rainbow. Ich ernähre mich mehrheitlich vegetarisch und bringe allgemein viel Abwechslung in meine Ernährung.
Was gehört zu einem perfekten Cheat Day?
Cheat Days gibt es nicht. In eine ausgewogene Ernährung lassen sich kleine Sünden lässig einbauen. Alles natürlich mit Balance und gesundem Verstand – dann passt das schon!
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