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Papaya, Jackfruit & Co.: Was können die neuen, exotischen Früchte?

Jedes Jahr finden wir neue Exoten in der Obstabteilung. Vom pflanzlichen Fleischersatz bis zur Abnehmhilfe – wir haben ihre Superkräfte entschlüsselt.

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Alles Exoten! Nach Ananas, Mangos und Bananen, die uns mittlerweile schon genau so vertraut sind wie die heimischen Obstsorten, entdecken wir immer neue Früchte im Regal, die es bei uns vor wenigen Jahren noch gar nicht gab: Jackfruit, Drachenfrucht, Kaktusfeige – sie sehen spannend aus, schmecken ungewöhnlich und interessant und sind definitiv eine Bereicherung für unser Nahrungsangebot. Doch es gibt auch Nachteile: Ihre Herkunft hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, einige dieser exotischen Früchte sind auch für den menschlichen Körper nicht besonders verträglich.

Exotische Früchte – Auswirkungen auf die Umwelt

Sie wachsen auf entfernten Kontinenten und haben weite Schiffsreisen hinter sich, wenn sie bei uns ankommen. Aus diesem Grund werden die Früchte aus Übersee unreif geerntet und schmecken oft nicht so, wie man es aus dem Urlaubsland kennt. Zudem weisen sie häufig eine überhöhte Pestizidbelastung auf. Der aufwendige Anbau, oft in nicht besonders nachhaltiger Monokultur, und die langen Transportwege sind der Grund dafür, dass man exotischen Früchte einen großen ökologischen Fußabdruck zuweisen kann. Dieser negativen Umweltbilanz solltest du dir beim Kauf unbedingt bewusst sein.

Exotische Früchte – Auswirkungen auf die eigene Gesundheit

Nicht nur auf die Umwelt, auch auf deinen Körper haben bestimmte Obstsorten negative Auswirkungen. So wird etwa angenommen, dass die tropischen Früchte, die fast immer unreif geerntet werden, dazu beitragen, dass immer mehr Menschen unter Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten leiden. Da der Organismus plötzlich mit Inhaltsstoffen konfrontiert wird, mit denen er zum Teil nicht umgehen kann, weil er es im Laufe der Evolution nicht lernen konnte. Darüber hinaus haben beispielsweise Zitrusfrüchte, Kokosnüsse oder andere Sorten, die viel Vitamin C enthalten, laut Ayurveda und der traditionellen chinesischen Medizin eine stark kühlende Wirkung auf den Körper, weshalb man sie insbesondere im Winter nicht essen sollte.

Wer kann was? Die Superkräfte der exotischen Früchte

Gemeinsam mit Ernährungsexpertin Petra Orzech haben wir die neuen Sorten einem ausführlichen Check unterzogen, um zu prüfen, welche von ihnen tatsächlich echte Superfoods sind – und welche zwar hübsch aussehen, mit ihren inneren Werten jedoch nicht überzeugen können. Außerdem geben wir dir hinsichtlich der enthaltenen Vitamine, Nährstoffe und des Geschmacks jeweils heimische und somit umweltfreundlichere Alternativen.

Unsere Expertin fand das Thema übrigens so spannend, dass sie sich damit auch in ihrer Live-Eat-Show „Eat with Petra Orzech“ auf Facebook noch einmal gezielt auseinandergesetzt hat:

Diese Exoten haben es in sich:

Jackfruit – der pflanzliche Fleischersatz

Sie schmeckt ähnlich wie Ananas und ist sehr reich an Kohlenhydraten sowie Ballast- und Mineralstoffen mit einem besonders hohen Gehalt an Kalium, Kalzium und Magnesium. Spannend: Die unreife Jackfruit hingegen ist noch nicht süß und erinnert vom Mundgefühl und ihrer Struktur an Hühnchenfleisch. Daher gilt sie neuerdings als der perfekte Fleischersatz für Vegetarier und Veganer. Aufgrund ihrer Konsistenz kann sie Marinaden gut aufnehmen, sie eignet sich perfekt für Currys, Burger oder auch Wraps. Jackfruit wird gentechnisch nicht verändert, wodurch sie eine gesunde Alternative zu Tofu darstellt. Hinsichtlich der Protein-Werte schneidet dieser jedoch deutlich besser ab. Hier verweist die Expertin aber auf heimische Hülsenfrüchte wie etwa Erbsen oder Linsen als den idealsten Eiweiß-Ersatz.

© iStock.com/supit_ch

Papaya – hilft beim Abnehmen

Papaya erinnert geschmacklich an Honigmelone und soll laut Studien das Immunsystem stärken, bei Magen-Darmbeschwerden helfen, die Verdauung regulieren und schlank machen. Das enthaltene Enzym Papain ist einem körpereigenen Enzym sehr ähnlich, das beim Abnehmen unterstützend wirkt und überflüssige Pfunde zum Schmelzen bringt. Die Frucht enthält darüber hinaus ein tolles Angebot an Mineralstoffen und Spurenelementen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen und Kupfer. Im Vergleich zu anderen Obstsorten enthält Papaya sehr wenig Fruchtzucker, was die Gewichtsreduzierung ebenfalls fördert. Heidelbeeren und andere Beeren wären hier eine gute heimische Low-carb-Alternative unter den Früchten.

Wichtig zu wissen: 2008 wurde das Genom der Papaya komplett entschlüsselt, die Wahrscheinlichkeit ist daher hoch, dass in Ländern, in denen die Einfuhrkontrollen nicht so streng sind wie in Deutschland, bereits gentechnisch manipulierte Ware, etwa aus Hawaii, auf dem Markt ist. Du solltest daher unbedingt auf die Herkunft achten.

© iStock.com/Kesu01

Maracuja – festigt Muskeln, Knochen und Zähne

Die Passionsfrucht hat eine erfrischende Säure und ist gleichzeitig sehr aromatisch. In Sachen Vitaminreichtum ist sie kein Superstar, sie beeindruckt jedoch mit ihrem Mineralstoffgehalt: Die Frucht gehört zu den Obstsorten mit den höchsten Anteilen an Magnesium, extrem gut für Muskeln und Nerven, sowie Phosphor. Letzterer ist wichtig für die Festigkeit von Knochen und Zähnen, den Aufbau von Zellwänden und er unterstützt die Energiegewinnung im Stoffwechselprozess. Die beste Alternative wäre, wenn auch nicht heimisch, die Banane.

Physalis – ideal für Frauen mit Babywunsch

Die Kapstachelbeere kommt ursprünglich aus Afrika, wird mittlerweile aber auch vermehrt in Europa angebaut, wie zum Beispiel in der Schweiz. Bei Produkten dieser Herkunft wurde der ökologische Fußabdruck also extrem minimiert. Im Vergleich zu anderen Früchten sind sie sehr eiweißreich, enthalten viel Eisen, Phosphor und Provitamin A, auch Beta-Carotin genannt, welches die Vorstufe von Vitamin A ist. Dieses ist wichtig für die Augen und unsere Sehkraft. Der ebenfalls hohe Wert an Folsäure macht diese Frucht ideal für Frauen, die versuchen schwanger zu werden. Zudem enthalten Physalis wenig Zucker, sind gut für den Darm und beruhigen die Nerven. Hinsichtlich des Beta-Carotin-Gehalts wären Karotten die beste heimische Alternative.

© iStock.com/5second

Kaktusfeige – gut für Diabetiker

Die Kaktusfeige erinnert nicht nur namentlich, sondern auch geschmacklich an Feigen. Sie liefert besonders viel Magnesium, Kalium und Kalzium sowie Vitamin E. Laut Langzeitstudien soll ein regelmäßiger Verzehr der Kaktusfrucht bereits innerhalb von wenigen Wochen den Insulin- und Cholesterinspiegel senken, hierfür ist auch Kaktusfeigensaft aus dem Reformhaus geeignet. Beim Kauf zu beachten: Dieses Obst reift nicht nach, du solltest daher unbedingt bereits verzehrfertige Ware auswählen.

© iStock.com/zeleno

Kaki – schneller Energielieferant für Sportler

Die Kaki – oder ihre veredelte Zuchtform „Sharonfrucht“ – sieht aus wie eine orange Tomate, schmeckt aber süßer als Aprikosen oder Honigmelonen und hat zudem eine leichte Vanillenote. Kakis enthalten viele Kohlenhydrate, wodurch sie einen relativ hohen Kaloriengehalt haben. Darüber hinaus sind sie sehr reich an Ballaststoffen, was sich gut auf die Verdauung auswirkt. Faszinierend: Diese Frucht wirkt sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung regulierend. Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts ist sie außerdem ideal für Sportler, die nach dem Training ihren Glukosespeicher wieder auffüllen wollen. Oder alle, die sich schlapp fühlen oder unter einem schwachen Kreislauf leiden, da Kakis schnell Energie bereitstellen, vergleichbar mit Lieferanten wie Traubenzucker. Weiterhin ist sie ein guter Lieferant von Vitamin A und Beta-Carotin, weshalb die Expertin als Ersatz die Aprikose empfiehlt.

© iStock.com/SMarina

Guave – schützt vor Fettleibigkeit

Man löffelt die Hälften aus, wie bei einer Kiwi, doch Guaven haben viermal so viel Vitamin C. Außerdem enthalten sie reichlich Pektin, wie auch Äpfel, und Ballaststoffe. Neben Carotinoiden liefern diese Früchte zudem Eisen, gesunde Fettsäuren und ätherische Öle. Guaven sind gut für die Figur, sie unterstützen den Stoffwechsel, helfen beim Abnehmen und schützen vor Fettleibigkeit. Doppelt praktisch: Damit der Körper Eisen aufnehmen kann, benötigt er Vitamin C. Dieses Obst liefert uns gleich beides zusammen.

© iStock.com/PauloVilela

Auf diese Exoten kannst du gut verzichten:

Sternfrucht

Als Deko-Element sorgt die Sternfrucht, auch Karambole genannt oft für den Wow-Effekt, schließlich sehen ihre Scheiben aus wie kleine Sterne. Inhaltlich ist sie jedoch weniger spektakulär. Sie ist kalorienarm und enthält Phosphor, Magnesium, Kalium, Vitamin A und C sowie viel Wasser, was gut für die Figur ist. Im Vergleich zu anderen Obstsorten hat sie allerdings einen sehr hohen Oxalsäuregehalt (wie auch Rhabarber), dieser reduziert die Fähigkeit des Körpers, Eisen aufzunehmen. Wer einen Eisenmangel oder ein Nierensteinleiden hat, sollte diese Frucht daher mit Vorsicht genießen. Was sowohl Geschmack als auch Nährstoffe betrifft, ist die Stachelbeere die beste heimische Alternative.

© iStock.com/Vold77

Drachenfrucht

Die Drachenfrucht, auch Pitahaya genannt, erinnert mit ihrer festen und doch wässrigen Konsistenz an Wassermelone. Im Hinblick auf die Nährstoffe liefert sie jedoch kaum nennenswerte Inhalte oder interessante Kombinationen, die man bei anderen Früchten nicht auch finden würde. Diese Frucht sieht interessant aus, doch ihre inneren Werte konnten uns leider nicht überzeugen, es fehlt die einzigartige Superkraft.

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