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Hatschi! Erkältungsmythen auf dem Prüfstand

Gilt bei Schnupfen Sportverbot, ist Naseschnäuzen ungesund und Hühnersuppe ein Wundermittel? Wir haben die größten Erkältungsmythen auf ihre Richtigkeit geprüft.

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Erkältungen werden durch Kälte ausgelöst

Wäre irgendwie logisch, stimmt aber nicht. Klassische Erkältungen werden allein durch Erkältungsviren ausgelöst. Davon gibt es mehr als 200 verschiedene. Bist du topfit und funktioniert deine Immunabwehr, macht Kälte dir in der Regel nicht viel aus. Leidest du bereits unter einem geschwächten Immunsystem (z.B. durch andere Krankheiten, Stress, Schlaf- oder Bewegungsmangel) und gehst dann zu dünn angezogen oder mit nassen Haaren vor die Tür, kann dein Körper mit der Abwehr von Erkältungsviren überfordert sein. Du wirst leichter krank.

Heizungsluft begünstigt Erkältungen

Richtig. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute in Nase und Rachen aus. Das bietet ideale Bedingungen für Erkältungsviren. Denn die Schleimhäute produzieren weniger Sekret, das die Keime normalerweise aus dem Körper befördert. Viel trinken hilft beim Befeuchten der Schleimhäute.

Wer erkältet ist, muss viel trinken

Stimmt. Viel Flüssigkeit (am besten Wasser und warme Tees) unterstützt den Körper bei der Genesung. Warum? Neben dem Befeuchten der Schleimhäute wird der zähe Schleim in den Bronchien verflüssigt. Zusätzlich zur gesteigerten Flüssigkeitsaufnahme solltest du ausreichend schlafen und richtig ausruhen. Und zwar nicht nur einen Tag, sondern so lange, bis es dir wirklich besser geht. Wenn du eine Erkältung verschleppst, wirst du sonst schnell wieder krank.

Eine heiße Zitrone ist nicht der beste Erkältungstee. © iStock.com/hot drink for convalescence

Heiße Zitrone verkürzt die Krankheitsdauer

Nicht wirklich. Wenn du erst mal krank bist, kann auch Vitamin C keine Wunder bewirken. Zumal der Mikronährstoff sehr hitzeempfindlich ist. Eine heiße Zitrone enthält kaum noch Vitamine. Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wirken Zitrusfrüchte „kühlend“ auf den Körper – und das ist während einer Erkältung nicht der angestrebte Effekt. Vitamin C steckt in weitaus größeren Mengen beispielsweise in Hagebutten, Paprika und Brokkoli. Wichtig ist, dass du Vitamin C vorbeugend einsetzt, denn es wirkt immunstärkend. Und ein gut funktionierendes Immunsystem schützt dich vor Erkältungen. Ernähre dich besonders im Winter bunt und vitaminreich.

Wer erkältet ist, darf keinen Sport machen

Stimmt bedingt. Absolutes Sportverbot gilt bei Fieber und starker Erkältung, bei der du dich sehr schlapp fühlst. Trainierst du trotzdem, riskierst du gesundheitliche Schäden. Durch Sport regst du deine Blutzirkulation an – und das sorgt dafür, dass sich die Viren rasant im Körper verbreiten. Einige Erkältungsviren können eine sogenannte Myokarditis auslösen, eine Herzmuskelentzündung. Auch bei starken Halsschmerzen solltest du aus dem gleichen Grund auf Sport verzichten. Bei einem leichten Schnupfen ohne weitere Beschwerden ist gegen ein moderates Fitnessprogramm (kein Leistungssport oder maximale Kraftbelastung) meistens nichts einzuwenden. Hole dir im Zweifel aber lieber das Go von deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.

Hühnersuppe hilft gegen Erkältungen

Gut möglich. Eine frisch gekochte Hühnersuppe wirkt bei Erkältungen tatsächlich wohltuend. Genauso wie andere Kraftbrühen wird sie seit Langem als Hausmittel zur Stärkung eingesetzt. Hühnerbrühe kann Entzündungsprozesse im Körper hemmen und beim Abschwellen der Schleimhäute helfen. An welchen Inhaltsstoffen der Suppe das liegt, konnte bislang noch niemand endgültig herausfinden. Forschende vermuten jedoch ein Zusammenspiel aus Vitaminen, Eisen und Zink.

Omas Hühnersuppe tut gut! Ob medizinisch erwiesen oder Placebo Effekt – Hauptsache es hilft. I © iStock.com/jatrax

Bei einer Erkältung braucht man Antibiotika

Stimmt nicht. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infektionen. Eine Erkältung und selbst eine Grippe werden durch Viren ausgelöst. Ruhe und Geduld helfen am effektivsten. Bei Beschwerden wie sehr starken Kopf-, Glieder- oder Halsschmerzen, extremer Erschöpfung und hohem Fieber solltest du jedoch deine Praxis aufsuchen. Eventuell hast du eine echte Grippe, die besonders behandelt werden muss.

Erkältungsmedikamente verkürzen die Krankheitsdauer

Leider nein. Spezielle Erkältungsmedikamente können zwar die Symptome der Erkältung mildern. Sie befreien die verstopfte Nase, beruhigen den Hustenreiz, lindern Halsschmerzen oder machen Kopfschmerzen erträglicher. Durch die Medikamente wirst du jedoch nicht schneller gelesen. Das muss dein Immunsystem alleine regeln. Wie heißt sagt der Volksmund schön: Eine Erkältung dauert ohne Medikamente eine Woche, mit Medikamenten sieben Tage. Schlaf ist und bleibt die beste Medizin und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Rotz nach oben hoch ist besser als nach unten raus – auch was die Virenverbreitung außerhalb des Körpers angeht. I © iStock.com/andriano_cz

Die Nase hochzuziehen ist besser, als sie auszuschnäuzen

Es ist ein bisschen eklig, aber wahr. Beim Ausschnäuzen entsteht ein erhöhter Druck im Rachenraum und Krankheitserreger gelangen so viel eher in deine Nebenhöhlen. Du riskierst so eine Nasennebenhöhlenentzündung. Wenn du ausschnäuzt, mache es möglichst sanft und ohne Druck.

Nasenspray kann süchtig machen

Allerdings. Und eine Nasenspraysucht ist gar nicht so selten, wie du vielleicht denkst. Deshalb solltest du Nasenspray niemals länger als fünf Tage verwenden. Bei zu intensivem Gebrauch kannst du deine Schleimhäute verletzen. Auch besteht die Gefahr, dass du dich an die abschwellende Wirkung gewöhnst. Dann benötigst du immer mehr Spray, weil deine Nasenschleimhäute dauergereizt und ausgetrocknet sind. Ist deine Nase durch einen Schnupfen verstopft, befreie sie auf eine sanftere Art. Zum Beispiel durch Inhalationen, Nasenduschen mit Salzwasser oder Nasensprays mit Meersalz.

Ansteckungsgefahr – bist du erkältet, hinterlässt du im Alltag überall unbewusst Viren. I © iStock.com/baza

Man soll nicht in die Hand Niesen

Richtig. Lieber in ein Taschentuch oder notfalls die Armbeuge. Denn Erkältungsviren werden über Tröpfcheninfektion übertragen. Also durch Küssen, Aerosole oder weil Menschen kontaminierte Flächen anfassen und sich dann an Nase, Mund oder Augen greifen. Über die Schleimhäute gelangen die Viren so von der Hand in den Körper. Niest du in deine Hand, verteilst du die Viren an Lichtschaltern, Türgriffen oder auf den Tastaturen von Geldautomaten.

Erkältungsviren sind übrigens verdammt hartnäckig. Sie können mehrere Stunden außerhalb des Körpers überleben. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist deshalb jetzt wichtig.

Venu 3 Serie

07.02.2018

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