Never Stop Cycling: Wie du 40 Tage am Stück Fahrrad fährst

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Christoph Strasser
Dein Coach Christoph Strasser
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Möchtest du jeden Tag Fahrrad fahren und deine Leistung rasch verbessern, musst du klug trainieren und resilient sein. Lerne beides von Weltklasse-Profi Christoph Strasser.

Die Straße schwitzt unter der Sonne Arizonas. Karge und marsrote Landschaften machen sich am Horizont breit. Die wenigen Zypressen, die den Weg säumen, verschwimmen durch flirrende Luft vor meinen Augen. Es ist unsagbar heiß, und noch dazu bin ich müde. Dabei hat meine Tort(o)ur gerade erst begonnen.

Das Race Across America ist das härteste Ultra-Radrennen der Welt. Es führt von den Buchten des Westens an die Ostküste der USA. Mehr als 6.000 Kilometer in etwa einer Woche.

Beim Radsport sagt man, dass nicht allein die sportlichen Grundlagen über die vorderen Plätze entscheiden. Es ist die Resilienz, die oft über den Ausgang eines Rennens bestimmt. Besonders auf Ultra-Distanzen. Aber auch beim Streakbiking.


Christoph Strasser
© Hausdorfer | lime-art.at

Der Coach: Christoph Strasser

Christoph Strasser, 39, ist einer der erfolgreichsten Ultra-Radfahrer aller Zeiten. Er hält den Weltrekord über die 24-Stunden Distanz, gewann viele der härtesten Radrennen des Planeten. Strasser lebt in Graz.


Warum 40 Tage?

Psychologinnen und Psychologen sagen, dass diese Zeitspanne für die Etablierung neuer Gewohnheiten notwendig ist. Wer 40 Tage lang Fahrrad fährt, entwickelt dauerhaft eine neue Routine.

Schritt 1: Das Elixier des Radfahrens

Auf dem Rad gibt es zahlreiche Ziele, die du anpeilen kannst. Ob Straßenrennen, Ultras oder Mountainbike-Parcours – jede Disziplin erfordert andere Stärken und Tribute. Schnelligkeit. Ausdauer. Geschick. Nur eine Sache bleibt gleich: Die Form wird auf dem Rad gemacht.

Ohne das Schrubben von vielen Kilometern auf dem Bike oder der Rolle verbessert sich niemand. Es ist Geduld gefragt. Und Leidenschaft. Die Stunden auf dem Sattel müssen wir – trotz der Anstrengungen – genießen können. Die Liebe zum Radsport muss die größte Motivation für dein Training sein. Liebst du ihn schon oder fremdelst du noch?

Schritt 2: Schärfe deine Motivation

Fahrradfahren ist die tollste Nebensache der Welt. Doch auch wer (noch) nicht aus Lust und Liebe jeden Tag die Straßen erobert, kann von der Zeit auf dem Bike profitieren. Ausdauernder Radsport bietet viele Vorteile. Er hilft beim Abnehmen, kann sogar Rückenschmerzen lindern (wohl dosiert). Er macht dich zu einem besseren Menschen.

Auf dem Rad lernst du, wie wichtig Umsicht ist. Du bist zur Achtsamkeit gegenüber der Umwelt verpflichtet. Wer keine Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmende nimmt, gefährdet sich und andere. Auf dem Rad hat man Zeit zum Nachdenken. An guten Tagen, wenn Mensch, Maschine und Straße verschmelzen, fühlt sich das Pedalieren wie Meditation an. Ich persönlich habe auf dem Bike die Welt entdeckt. Der Sport hat mich schlauer gemacht.

Wachsam bleiben: Sogar schönes Wetter birgt Tücken

Sonnenschein, wolkenloser Himmel: Diese Wetteraussichten klingen idyllisch. Sie haben aber ihre Tücken. Wenn die Sonne tief steht, besonders im Winter oder spät an milden Sommerabenden, blendet sie stark. Die motorisierten Verkehrsteilnehmenden sehen dich schlecht. Autofahrende können Menschen auf dem Rad nur schemenhaft erkennen. Das Unfallrisiko steigt. Auch bei besten Bedingungen solltest du stets behutsam unterwegs sein.

Schritt 3: Technik, die bewegt und Spaß macht

Fahrradfahren ist eine puristische Angelegenheit. Nur du, das Rad, ein Helm, die Straße. Das ist alles, was du benötigst, und das ist schön. Das macht diese Form der Mobilität aus. Alles ist mit eigener Kraft rasch erreichbar.

Wenn du ausdauernd und ein bisschen professioneller Radfahren möchtest, das 40 Tage am Stück, brauchst du das richtige Material. Doch für welches Rad entscheidest du dich?

Das hängt von deinen Zielen und deiner ländlichen Umgebung ab. Willst du zwischen Mai und September fast immer mit dem Fahrrad ins Büro oder zum Supermarkt düsen, eignet sich ein robustes Gravel Bike. Du bist dynamisch unterwegs, aber zugleich flexibel, was die Streckenverhältnisse anbelangt. Willst du ambitioniert fahren, solltest du ein Rad wählen, das auf eine präferierte Sportart zugeschnitten ist. Achte darauf, dass das Mountainbike oder Rennrad zu deinen Proportionen passt. In lokalen Radläden wirst du professionell beraten. Lenker und Sattel werden dort speziell für dich konfiguriert.

Neben Fahrrad, Helm und Klamotten gibt es genügend Technologien, die das Training erleichtern. Dazu gehören neben Smartwatches und Fahrradcomputern sogenannte Powermeter. Mit diesen misst du authentisch deine tatsächliche Wattleistung. Du bekommst unverfälschte Informationen zu deinem Leistungsniveau.

Sicher mit Garmin

Technik erhöht deine Sicherheit. Besonders auf dem Rad. Mit dem Edge von Garmin behältst du über Daten und Strecken die Übersicht. Eine gute Fahrradbeleuchtung macht dich sichtbar, wenn es dämmert oder sintflutartig regnet.

Schritt 4: Aufsatteln und Draufbleiben

Die Klamotten klatschnass vom Regen, der Körper ausgekühlt, die Motivation ausgemergelt. Wer viele Tage hintereinander auf dem Bike sitzt, verabschiedet sich rasch vom Status der Schönwetterfahrerin oder des Schönwetterfahrers. Das ist ein Kompliment und zugleich eine Bürde.

Beim Streakbiking werden mit jeder Woche neue Gründe auftauchen, mit denen du deine Trainingseinheit guten Gewissens verschieben kannst. Das ist kein Zeichen von Schwäche. Das ist normal. Du brauchst Lösungen, mit denen du schwierige Phasen überstehst. Formuliere einen motivierenden Grund, der dich in den dunkelsten Stunden zum Weitermachen animiert. Affirmationen helfen beim Durchhalten der 40 Tage. Du musst dir laut sagen können, WARUM du dich überwindest. Für was, für wen, für welches Ziel?

Wichtig ist, dass nichts auf Zwang geschieht. Wenn die Muskeln eine Pause brauchen, brauchen sie eine Pause. Das musst du akzeptieren und es mal gemächlich ohne Anstrengung Rollen lassen. Noch besser ist es, wenn du gar nicht erst in eine Belastungssituation hineinrast. Lass auf eine lange Tour eine kurze folgen. Dehne dich, mobilisiere deine Muskulatur. Mehr und mehr Radfahrende schwören auf Yoga.

Ist das Wetter zu dramatisch schlecht, setzt du dich auf den Indoor-Trainer von Tacx. Am sichersten und bequemsten trainierst du im eigenen Keller oder in der Garage. Ich nutze meinen leicht transportierbaren Rollentrainer zudem als Erwärmungsgerät vor Wettkämpfen.

Für keine Challenge dieser Welt solltest du Verletzungen oder Schlimmeres riskieren!

Mit Intervallen zum Glück

Du möchtest trainieren wie ein Profi? Für ultra lange Strecken reichen manchmal knackige Sessions. Früher galt in der Trainingslehre der Grundsatz: Viel hilft viel. Wer im Winter das Grundlagentraining absolvierte, verbrachte ganze Tage auf der Rolle. Mittlerweile ist die Sportwissenschaft weiter. Wir wissen: Mehr als sieben Stunden Training sind nicht effektiv. Aufwand und Belastung stehen in keinem positiven Verhältnis zum vorhandenen Trainingseffekt. Mittlerweile trainiere ich häufig in Intervallen. Die Einheiten bringen rascher die erwünschte Formverbesserung und kosten weniger Zeit. Mir bleibt so Raum für die Regeneration. Wenn du 40 Tage hintereinander auf dem Rad sitzen möchtest, solltest du hin und wieder Intervalle einstreuen.

Schritt 5: Die wichtigsten Profi-Tipps

  1. Starte deine Challenge gemächlich. Besonders, wenn du noch nicht regelmäßig radelst. Für den Anfang reicht es, wenn du den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen mit dem Rad fährst. Woche für Woche kannst du die Distanzen steigern.
  1. Das Equipment entscheidet über dein Wohlbefinden. Springt dir bei jeder zweiten Fahrt die Kette ab, sinkt die Lust auf die Challenge. Regen oder kräftige Windböen nerven, wenn du ohne passende Kleidung fährst. Diese Dinge müssen mit auf deine Radtour!
  1. Dein Proviant gehört zur Ausrüstung. Reizen dich längere Touren, solltest du dir Snacks wie Nüsse oder Trockenfrüchte einpacken. Nach spätestens 90 Minuten verlangt dein belasteter Körper nach neuer Energie. Besonders Gele oder selbst gemachte Energieriegel sind eine Alternative.
  1. Mit Freundinnen und Freunden fällt dir die Challenge leichter. Du wirst nicht an allen Tagen voll motiviert sein. In diesen Momenten helfen dir deine radbegeisterten Mitmenschen. Sie spornen dich an, wenn die Lust fehlt. Sie stärken dein Pflichtbewusstsein. Mit der digitalen Sportplattform Zwift findest dein Gruppetto digital.
  1. Fahre auf unterschiedlichsten Strecken. 40 Mal dieselbe Tour – das klingt eintönig. Nutze die Challenge und entdecke neue Routen in deiner Umgebung. Abwechslung beugt Langeweile vor. Auf deinen Geräten von Garmin kannst du komoot nutzen und spannende Strecken entdecken und planen.
  1. Meister die Challenge im Wohnzimmer, wenn alle Wolken brechen. Wenn das Wetter dir deine geplante Tour verhagelt, kannst du drinnen radeln. Auf dem Tacx von Garmin sammelst du authentisch Kilometer. Denn die Geräte simulieren unter anderem Steigungen und Bodenbeläge.

Mach dein Fahrrad zum Multitalent

Egal ob Rennrad, Gravel oder Mountainbike. Den nächsten Triathlon, ein Abenteuer oder die Fahrt zur Arbeit. Wir haben Technologien auf die du dich verlassen kannst. Fahrradspezifische Routenführung, Abbiegehinweise, Sicherheitsfunktionen oder eine detailierte Trainingsanalyse – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Welches ist dein nächstes Garmin-Gerät?