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Kilimanjaro – wenn Afrikas höchster Berg ruft ...

2012 bestieg Michael Jaeger den Kilimanjaro, den höchsten freistehenden Berg, der ohne alpine Erfahrung zu erklimmen ist. Ein Erlebnis, das er nie vergessen wird.

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Es war kurz nach Mitternacht, stockdunkel und bitterkalt, als sich die kleine Truppe auf den Weg machte – zur letzten, zur härtesten Etappe. Und Michael Jaeger (39) war nur noch wenige Stunden entfernt von dem Moment, den er noch heute als den schönsten seines ganzen Lebens bezeichnet. Doch zuvor musste er nicht nur die felsige Gerölllandschaft von Afrikas höchstem Berg überwinden, sondern vor allem seine eigenen körperlichen und mentalen Grenzen.

„Es war anstrengender, als ich mir hätte vorstellen können“

Der Hamburger erinnert sich: „Wir hatten dort oben nur noch etwa ein Drittel Sauerstoff, ich fror erbärmlich und trotz der Stirnlampe sah ich kaum etwas“. Teilweise seien sie nur auf allen Vieren vorangekommen: „Das war sehr hart und sehr viel anstrengender, als ich es mir jemals hätte vorstellen können.“

Auf dem Kilimanjaro war der Hobbybergsteiger mehr zufällig gelandet: Zwei Freunde, mit denen er in der Schweiz Hotelmanagement studiert hatte, übernahmen eine Lodge in Tansania. Er wollte sie dort für zwei Wochen besuchen.

Aber ich bin nicht der Typ, der nur am Pool liegt, ich brauche Bewegung. Also guckte ich, was man in Tansania so machen kann.

Michael Jaeger

Und da war er, dieser riesige Berg.

Der Kilimanjaro – Afrikas höchster Berg. | © Michael Jaeger

Die ersten zwei Tage seines Aufstiegs empfand er mehr wie eine Wanderung. Doch mit zunehmender Höhe quälten ihn starke Kopfschmerzen, er hatte einen stechenden Sonnenbrand, große Atemprobleme: „Noch dazu machte mir die Kälte sehr zu schaffen. In nur drei Aufstiegstagen hatte ich einen Temperaturunterschied von 50 Grad aushalten müssen – von 30 Grad Celsius beim Start bis hin zu minus 20 Grad Celsius in Gipfelnähe. An diesem letzten Aufstiegstag spürte ich meine Hände schon gar nicht mehr.“

„Kurz vor dem Ende wollte ich aufgeben“

Doch richtig mulmig wurde dem Restaurantleiter der Hamburger Oberhafenkantine, als ihm eine erste Bergsteigerin auf der Strecke zum Gipfel wieder entgegen kam: ohnmächtig und von ihrem Führer getragen. Für sie war der Traum vom Kilimanjaro (deutsche Schreibweise “Kilimandscharo”) vorbei. Michael Jaeger kämpfte sich weiter, dann wurde auch schon die nächste bewusstlose Frau heruntergetragen. Und auch er fühlte seine Kräfte schwinden. Sollte er lieber abbrechen, kein weiteres Risiko eingehen?

Immerhin 20.000 Urlauber wollen jedes Jahr den 5.895 Meter hohen Kilimanjaro besteigen. Doch längst nicht alle kommen an der Spitze, dem Uhuru Peak, an. Zwar gilt der Kili, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen, als technisch relativ einfach zu bewältigen, da in weiten Teilen Wanderwege an seine Spitze führen. Doch die Bergsteiger legen in nur wenigen Tagen fast 5.000 Höhenmeter zurück. Die Luft wird dünn, der Körper hat nicht genug Zeit, sich zu akklimatisieren. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt ab, es droht die gefährliche Höhenkrankheit. Neben Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit und Orientierungslosigkeit kann es auch zu einem lebensgefährlichen Höhenhirn- oder Höhenlungenödem kommen.

Mit Pulse Ox hast du deine Blutsauerstoffsättigung im Blick

Die Akklimatisation in der sauerstoffärmeren Bergluft ab 2.500 Metern Höhe ist wichtig. Der Körper braucht Zeit, um mehr Hämoglobin herzustellen. Das ist der eisenhaltige Proteinkomplex im Blutkörperchen. Befindet sich mehr Hämoglobin im Blut, kann dort auch mehr Sauerstoff gebunden werden. So gleicht der Körper den Sauerstoffmangel in der Luft durch mehr Transportmöglichkeiten im Blut aus. Der Pulse Ox-Sensor der fēnix 5X Plus von Garmin ermöglicht es dir, den Sauerstoffgehalt deines Blutes zu überwachen, um zu checken, wie gut sich dein Körper bereits an die Umgebung angepasst hat. So hast du deine aktuelle Verfassung immer im Blick und kannst einer Überbeanspruchung vorbeugen.

Der Bergführer als Zünglein an der Waage

Michael Jaeger hatte sich vor seinem Trip über die Risiken informiert: Die Risiken waren auch einer der Gründe, warum er sich für die längere „Machame”-Aufstiegsroute entschieden hatte. Um seinem Körper mehr Zeit zu geben: „Ich hatte ja damals auch keine technischen Hilfsmittel, die mir hätten helfen können.“ Doch er hatte seinen Führer, dem er vom ersten Moment an vertraut hat und bei dem er sich in sicheren Händen fühlte.

Michael vertraute seinem Guide David (links im Bild) vom ersten Moment an und fühlte sich die ganze Tour über sicher. | © Michael Jaeger

Und so bat er ihn um seine Meinung. „Er sah mich mit durchdringendem Blick an und sagte dann, ich müsse nicht abbrechen. Ich hatte niemandem etwas beweisen wollen, machte diesen Aufstieg nur für mich“, erinnert sich der sportliche Hamburger, „aber in dem Moment packte mich der Ehrgeiz. Jetzt wollte ich da hoch!“ Also überwand er sich, die Kälte und schließlich den Berg.

Auf dem Gipfel – ein einmaliger Moment

Als Michael Jaeger den Uhuru Peak erreichte, ging die Sonne auf. Es waren kaum Wolken am Himmel, die Sicht war fantastisch:

Es war ein unbeschreiblicher Moment.

Michael Jaeger
Pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Berg: traumhafter Lohn für Michaels Mühen und Anstrengungen. | © Michael Jaeger

Noch heute denkt er gerne an diese Zeit auf dem Berg zurück. „Ich war damals bewusst alleine aufgebrochen, nur mit dem Führer, drei Trägern und einem Koch: „Das sollte ein ganz besonderes Erlebnis für mich sein, das ich ganz ungestört genießen wollte“, sagt er. Und wenn er von dieser Zeit spricht, gerät er ins Schwärmen: „Diese Tage waren einfach toll.“

Alleine landschaftlich mehr als überwältigend: Er durchquerte vier Vegetationszonen. Erst ging es durch den Regenwald, in dem Michael Jaeger die Spuren von Elefanten sah. Dann führte ihn sein Weg durch riesige Nadelhölzer, eine geröllhafte Mondlandschaft und schließlich an der Spitze über das Eis der Gletscher. Insgesamt fünf Tage dauerte seine Tour, am ersten „wanderte ich nur fünf Stunden“, von Tag zu Tag wurden die Etappen länger und schwerer, bis schließlich bei völliger Erschöpfung der beschwerliche Aufstieg in der Nacht folgte. Um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Berg zu sein – und auch wieder sicher herunterzukommen. Acht Stunden dauerte der Aufstieg.

Der Magie der Berge verfallen

Schon immer hatten die Berge eine große Faszination auf Michael Jaeger ausgeübt: „Ich empfinde sie als magisch, in den Bergen ist man selbst ganz klein.“ Er hat schon die Alpen überquert und war auf dem Jakobsweg unterwegs.

„Vielleicht besteige ich den Kilimanjaro noch einmal“, sinniert Michael Jaeger, „dann aber mit einem Freund. Oder ich erklimme den Mount Everest.“ Auf jeden Fall will er jetzt eine Kletterausbildung machen. Wer weiß schon, welcher Berg als nächster ruft …

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